Zusammenhang von WLAN-Signalstärke und Geschwindigkeit

Viele Nutzer drahtloser Netzwerke glauben, ein stärkeres Signal bedeute automatisch schnellere Ladezeiten, Downloads und höhere Geschwindigkeit. Im Prinzip korreliert eine höhere Signalstärke auch mit höheren Datenübertragungsgeschwindigkeiten. Allerdings nur unter folgenden Voraussetzungen: Erstens herrschen ideale Bedingungen. Zweitens lassen wir dabei einige wenige Ausnahmen außer Acht. Und drittens unterstellen wir einen optimalen Algorithmus zur Auswahl der Datenrate in der Bitübertragungsschicht. [...]

Wi-Fi-Technikern wurde lange eingeredet, was Wi-Fi-Vermessungs-Tools mit allen Vor- und Nachteilen untermauern, nämlich dass Datenraten auf der Basis von Kennzahlen wie RSSI (Received Signal Strength Indication, Anzeige der empfangenen Signalstärke) oder SRV (Signal-Rausch-Verhältnis, engl. SNR Signal-to-Noise Ratio) sicher vorausgesagt werden können. Diese einfachen Kennzahlen reichen daher nicht aus, um die richtige Datenrate zu bestimmen. Egal ob in Access Points oder Client-Geräten, wenn Algorithmen die Datenrate nicht ausreichend kontrollieren, können sie die monoton wachsende Leistung nicht erreichen. Das trifft vor allem dann zu, wenn unerwartete Einflüsse aus der Umgebung oder Funkstörungen auftreten.

WAS TUN? SICH ANPASSEN!

Die Anpassung der Datenrate wird oft übersehen, obwohl sie eine entscheidende Komponente in einem Hochleistungssystem darstellt. Sie bestimmt, wie und wann auf eine andere Datenübertragungsrate gewechselt wird.

Adaptive (dynamische) Datenratenalgorithmen helfen, die richtige Balance zwischen optimaler Leistung und Zuverlässigkeit zu finden. Ein korrekt eingestellter adaptiver Algorithmus findet stets die passende Datenrate, die bei der aktuellen Funklage, wie instabil sie auch immer sein mag, die beste Leistung des Access Point liefert und die Daten zuverlässig überträgt.

Ohne den richtigen Algorithmus ist die optimale Datenübertragungsrate für einen beliebigen Client zu einem beliebigen Zeitpunkt jedoch ein Ratespiel. Bestenfalls wird dadurch die Übertragungsrate zugunsten einer stabilen Client-Verbindung zu weit gedrosselt, wodurch Datendurchsatz und Kapazität suboptimal sind. Schlimmstenfalls ist die gewählte Datenrate für die aktuelle Signalqualität zu hoch, so dass es zu einer langsameren beziehungsweise mangelhaften Datenübertragung kommt.

OPTIMIERTER SPEED BEI JEDEM SIGNAL

Anstatt den Algorithmus auf Basis unzuverlässiger Signalmessungen mit den oben erwähnten Problemen einzustellen, sollte man ihn statistisch optimieren, das heißt, dass die Wahl der besten Datenrate sich nach historischen, statistischen Leistungsmodellen jedes Clients richtet. Diese Statistiken geben Aufschluss über die Auswirkungen vorübergehender Interferenzen und langfristige Trends. Aufgrund dieser Erfahrungswerte lässt sich dann die Übertragungsgeschwindigkeit auf Leistung und Kapazität optimiert anpassen (oder vielleicht lieber nicht anpassen), so dass die Client-Verbindungen auch in einer instabilen Funkumgebung stabil und mit der bestmöglichen WiFi-Geschwindigkeit laufen.

* Christian von Hoesslin ist Regional Sales Director DACH von Ruckus Wireless.


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