Jede Nacht das Smartphone aufladen nervt! Was wirklich hilft um das Akkuleben des Smartphones zu verlängern und welche Tipps ein Mythos sind. [...]
Auch wenn wir schon 2018 schreiben, ist es immer noch unmöglich das Smartphone 24 Stunden ohne Aufladen zu nutzen. Weil die Technologie um die Akkulanglebigkeit des im Dauereinsatz befindlichen Smartphones einfach noch nicht erfunden wurde, müssen Software und Einstellungen die limitierte Energie so lange wie möglich hinhalten.
Telefon, Software und sogar Prozessor Hersteller arbeiten hart daran, die Akkulaufzeit zu verbessern. Der neueste Qualcomm Chip ist Energieeffizienter denn je zuvor und im bald erscheinenden Android P (die Betaversion ist bereits erhältlich) gibt es einen Adaptive Battery Mode, welcher den Energiezugriff für wenig genutzte Apps limitiert.
Leider schafft es selbst diese Einstellung nicht, dass man das Smartphone eine Woche ohne Aufladen nutzen kann. Grund? Die großen, hellen Bildschirme,sowie Wi-Fi, Bluetooth, GPS und 4G. Und hier wird der Verbrauch durch Games und Videostreaming noch nicht mit einberechnet.
Trotzdem ist es mit den folgenden Tipps und ein paar Änderungen in den Telefoneinstellungen (und vielleicht sogar einer Änderung im Umgang mit dem eigenen Smartphone) möglich, ein gutes Stück mehr aus dem Akku herauszuholen.
Hier 10 Tipps und Tricks das Batterieleben Ihres Smartphones zu verlängern, sowie Energiesparmythen, die nicht helfen:
1. Bildschirmhelligkeit
Die Bildschirme der Smartphones werden größer, farbenfroher und damit der Todfeind des Akkus. Mehr als alle anderen Komponenten des Smartphones, verbraucht der Bildschirm Unmengen an Batterie. Das Auto-Helligkeit Feature, welches die Helligkeit des Bildschirms automatisch an die Umgebung anpasst, spart bereits einiges an Energie. Noch mehr Akku spart man, wenn man die Helligkeit manuell auf die niedrigste noch vertretbare Stufe stellt und dort belässt.
2. Schlafmodus
In den Einstellungen findet sich etwas wie „Schlafmodus“, „Sleep“ oder im iPhone „Auto-Lock/Sperren“, was kontrolliert, wie lange der Bildschirm nach der letzten Interaktion (z.B. einer Berührung) noch aktiv, also beleuchtet, bleibt. Hier zählt jede Sekunde. Je geringer die Zeit eingestellt ist, desto mehr Akku wird gespart. Bei Android Phones lässt sich der Bildschirm schon nach 15 Sekunden in den Schlafmodus versetzen. Beim iPhone nach 30 Sekunden.
3. Bluetooth Aus
Egal wie sehr man Bluetooth Kopfhörer, Lautsprecher oder Activity Tracker liebt, das kleine extra Radio sucht andauernd nach Signalen und verbraucht eine Menge Energie. Wer eine gute Stunde an Akkulaufzeit gewinnen will, schaltet Bluetooth aus, wenn es gerade nicht – zum Beispiel zum Musik hören im Auto – genutzt wird.
4. Wi-Fi Aus
Wie Bluetooth ist auch WiFi ein großer Batteriedieb. Auch wenn hin und wieder das WiFi zuhause oder im Büro anstelle des 3G oder 4G Datenvolumen genutzt wird, macht es wenig Sinn WiFi unterwegs aufgedreht zu lassen. Am besten schaltet man es aus, wenn man von zuhause weggeht und wieder ein, wenn man zurückkommt oder ein Netzwerk in der näheren Umgebung nutzen kann.
iOS und Android machen es leichter denn je, Bluetooth und WiFi rasch ein- und auszuschalten. Wischen Sie einfach nach oben (iOS) oder nach unten (Android) und schon erscheint das Control Center.
5. Location Services und GPS
Apps die GPS, WiFi und Mobiles Datenvolumen zur Standortlokalisierung nutzen, sind ein weiterer Energiesauger. Der Nutzer kann den Apps das Recht der Ortung unter Einstellungen entziehen und selbst entscheiden welche Apps diese Möglichkeit haben und welche nicht.
Überlegen Sie gut, welche Befugnisse Sie jeder App geben. Oft sind der Zugriff auf Ort, Kamera oder die SD Karte praktisch aber nicht notwendig. Einer App Erlaubnisse zu erteilen, denen sie nicht nachkommt verbraucht unnötig Akku.
6. Apps im Hintergrund laufen lassen
Multitasking, mehrere Apps gleichzeitig bedienen, ist eine großartige Möglichkeit des Smartphones. Aber es verbrennt auch gleichzeitig Akku, da jede App einen Teil des Prozessors belegt. Apps die nicht genutzt werden, sollten Sie am besten komplett beenden. Damit reduziert sich die Arbeitsmenge des CPUs und man spart Batterie.
Drücken Sie dazu beim iPhone zweimal auf die Hometaste, um den Multitasking Screen anzuzeigen. Um eine App vollständig zu beenden einfach noch oben streichen. Bei Android drücken sie lange die Hometaste, oder eine dedizierte Multi-Window-Taste (Quadrat).
Sowohl iOS als auch Android zeigen unter Einstellungen den genauen Akkuverbrauch jeder einzelnen App an. So können Akkufresser ausfindig gemacht werden.
7. Vibration aus
Bevorzugen Sie den Vibrationsalarm, wenn jemand anruft oder eine Nachricht schickt? Auch wenn wir den Grund verstehen müssen wir leider mitteilen, dass vibrieren mehr Akku verbraucht als jeder mehr oder weniger lästige Klingelton. Immerhin muss ein Klingelton nur eine kleine Membran im Handylautsprecher zum Vibrieren bringen um einen Ton zu erzeugen. Im Gegensatz dazu bewegt der Vibrationsmotor ein kleines Gewicht um das ganze Handy zum Vibrieren zu bringen. Dieser Prozess benötigt um einiges mehr Energie. Wer trotzdem nicht von einem Klingelton gestört werden will, dreht am Besten alle Notifikationen ab und lässt sein Telefon in Sichtweite, damit ein eingehender Anruf nicht übersehen wird. Dieser Ansatz ist nicht nur rücksichtsvoll der Batterie gegenüber, sondern auch Freunden und Kollegen.
8. Unwichtige Notifikationen ausschalten
Es scheint fast so, als würde jede App mittlerweile das Internet nach Updates, aktuellen Nachrichten und Informationen durchforsten. Wenn etwas gefunden wird, wird der Nutzer durch klingeln, aufleuchten des Displays, einer Nachricht oder LED blinken, oder allem zusammen, darauf aufmerksam gemacht. Das verbraucht Akku.
Natürlich wollen wir keine wichtigen SMS, Whatsapp Nachrichten oder verpassten Anrufe versäumen. Allerdings kann der Energiehaushalt des Smartphones signifikant gesteigert werden, wenn die unnötigen Notifikationen ausgeschaltet werden. Nicht nur, dass die Batterie dann länger hält, auch die vielen Ablenkungen über den Tag sind damit Geschichte.
9. Push Email ausschalten
Dauernd aufs Handy starren in der Erwartung eine neue Email erhalten zu haben ist ebenso ein großer Energiefresser. Anstatt jede Email einzeln angezeigt zu bekommen, warum nicht die Einstellung ändern und nur alle 15 bis 30 Minuten Emails empfangen? Die in dem Zeitraum eingetroffenen Emails werden gesammelt angezeigt und das spart Energie.
10. Energiesparmodus
Je nach Handymodell gibt es die Möglichkeit das Smartphone auf Energiesparmodus zu setzen und damit mehr Akku zu sparen.
Der Energiesparmodus managed die verschiedenen energieabsorbierenden Features für Sie. Zum Beispiel kann er Apps daran hindern im Hintergrund upzudaten, dimmt den Bildschirm, reduziert die Zeit bis sich das Handy in den Schlafmodus setzt oder schaltet die Vibration aus. Je früher das Smartphone in den Energiesparmodus switched, desto länger hält die Batterie.
Weitere Tipps
Im Menü unter Einstellungen finden sich weitere Möglichkeiten dem Smartphone mehr Akku zu schenken. Viele Änderungen haben geringe Auswirkung auf den Energiehaushalt des Handys. Gesammelt, können sie aber einen signifikanten Unterschied machen.
Am iPhone, zum Beispiel, lässt sich mit dem Ausschalten des „Zum Sprechen ans Ohr“ Features in den Siri Einstellungen Batterie sparen.
Ebenfalls erwähnenswert ist es, das Smartphone hin und wieder ganz abzuschalten anstatt es nur im Schlafmodus zu lassen. Das vollständige herunterfahren und neustarten des Handys kann etwaigen mysteriöse Akkuverlust heilen.
EnergiesparMYTHEN
- Apps sofort schließen hilft nicht immer: Eine App, die im Hintergrund läuft, nutzt allgemein nicht so viel Akku und bei sofortigem/vollständigem Beenden verbraucht es mehr Energie, die App neu zu starten.
- WiFi kann der Akkulaufzeit helfen: Für Apps die eine Ortung benötigen ist es besser ein starkes WiFi Signal als GPS zu nutzen, da WiFi weniger Batterie als GPS verbraucht. Stimmt nicht!
- Google Assistent und Siri ausschalten bringt nichts: Diese Dienste verbrauchen Strom nur, wenn sie benutzt werden, was auf Spracherkennung beruht. Wer diese Dienste nicht oft nutzt, braucht sie deswegen nicht extra abschalten.
- Man muss nicht das Ladekabel des Herstellers nutzen: Die meisten Drittanbieter verursachen keine Probleme für die Batterie und laden oft sogar schneller auf.
*Jim Martin ist Autor für PC Advisor (UK).
Es gibt ein Gerät, das verhindert, dass Ihr Akku über Nacht zu 100% aufgeladen wird, um seine Lebensdauer zu verlängern. Es heißt „Chargie“ (nur googeln). Es hat eine App, in der Sie% einstellen und alles automatisch erledigt. Sie können den vollständigen Ladevorgang sogar auf kurz vor dem Aufwachen verschieben. Sehr effizient.