15 Jahre SAP-Berater GTW

Auf eigene Verantwortung und Rechnung arbeiten – flexibler, effizienter und insgesamt besser als im Großunternehmen. Das haben sich, vor mittlerweile 15 Jahren, drei Herren aus der IT-Branche gedacht. Josef Grandits, Harald Türk und Jörg Wiesinger haben in Wien das Unternehmen GTW Management Consulting gegründet, um als selbstständige SAP-Berater – spezialisiert auf Revenue-Management und Systemoptimierung – durchzustarten. [...]

Heute erstreckt sich der Tätigkeitsbereich von GTW von Griechenland bis Island. GTW ist damit ein europäisches Unternehmen – mit österreichischen Wurzeln. Zum Kundenstock zählen Unternehmen in mehr als zehn Ländern – unter anderem namhafte Vertreter der Telekombranche, Startups, Roadpricing-Anbieter, Energieversorger, Versicherungen, sowie Transport- und Retail-Unternehmen. Der kleinste Kunde hat 200.000 Kundendaten, die es zu verarbeiten und zu vernetzen gilt. Auch beim Größten, mit rund 60 Millionen Kundendaten, hat GTW erfolgreich komplexe Projekte abgewickelt.

DOTCOM-BLASE ALS STARTHILFE

Zu Beginn reichte als Firmenstandort ein kleines Zimmer am privaten Wohnsitz. „Schließlich waren wir ohnehin permanent beim Kunden vor Ort“, erzählt Harald Türk. Trotz der zu Beginn eher kleinen Firmenzentrale, fingen die drei nicht bei null an. „Wie hatten unsere Sporen beim einem der weltweit größten Beratungshäuser schon verdient“, so Harald Türk rückblickend. Die individuelle Leistung war der Schlüssel zum Erfolg. „Wir wussten, was wir können und wir glaubten an uns. Daher war die Gründung eines eigenen Unternehmens der logische Schritt“, erzählt Türk. „Interessanterweise haben wir indirekt auch von der Dotcom-Blase zur Jahrtausendwende profitiert. Unser flexibles, unbürokratisches Arbeiten und unsere Kompetenz ergaben ein Kosten-Leistungs-Verhältnis, das unsere Kunden überzeugte.“  

In den ersten Jahren war GTW vor allem auf SAP-Beratung spezialisiert; eine Qualifikation, die bis heute anhält. „Unser SAP Consulting ist vor allem auf SAP BRIM, also Hybris Billing, sowie SAP FI-CA und SAP Convergent Invoicing fokussiert. Wir waren von Anfang an immer direkt beim Kunden vor Ort, um Projekte zu managen. Gerade bei der Planung und Umsetzung von IT-Landschaften bei Großkunden geht es nur so“, erklärt Harald Türk.

AUF UND AB

2003 stellte GTW den vierten Mitarbeiter ein, nach rund einem weiteren Jahr waren es mehr als zehn. Heute lenken einige dieser Mitarbeiter als Manager die Geschicke von GTW. Weitere Neuanstellungen folgten. Die langjährigen Geschäftsbeziehungen zu den Schweizer Kunden werden seit 2006 von der GTW Management Consulting Schweiz betreut.
 
Das Portfolio von GTW wurde immer definierter und umfangreicher. Dem Unternehmen ging es immer gezielt darum, für Kunden Produktivität und Qualität der Ergebnisse zu verbessern sowie Leistung messbar zu machen. Nicht nur Revenue Management ist dabei ein wichtiger Eckpfeiler, sondern auch kundenspezifische, performante Mahn- und Inkassoprozesse – immer ausgerichtet auf das Massenkundengeschäft.

Einen Dämpfer erhielt das Unternehmen 2010, im Nachgang der im Jahre 2007 beginnenden allgemeinen Finanz- bzw. Wirtschaftskrise. „Projekte, die wir bereits unter Dach und Fach geglaubt haben, wurden verschoben. Die Kunden mussten wegen der Krise Budgets kürzen. Für uns eine ganz neue Erfahrung, unsere Berater mussten firmenintern beschäftigt werden. Aber wir haben erfolgreich darauf reagiert, mit Hilfe regelmäßig erstellter Prognosen haben wir die Situation jederzeit gut im Blick.“ Und so ging es weiter bergauf: Ein Jahr später konnte das Unternehmen bereits wieder stark wachsen. Heute hat GTW Management Consulting insgesamt rund 30 Mitarbeiter. Mit dem Wachstum kamen auch weitere Standortwechsel. „Der Umzug war unumgänglich und so sind wir 2010 in unser Büro gegenüber dem Schloss Belvedere gezogen“, berichtet Harald Türk.

EIGENE PRODUKTE, EIGENE MITARBEITER

Im Zuge des Wachstums entwickelte GTW auch eigene Produkte. „Die tägliche Arbeit benötigt einen guten Werkzeugkoffer, also Programme, Lösungskonzepte, et cetera. Nach einiger Zeit konzipierten und entwickelten wir daraus eigene Tools“, erzählt Jörg Wiesinger. Dazu gehört u.a. MDACS (Master Data Consolidation Suite). Beim heurigen Jahreskongress der Deutschsprachigen SAP Anwender Gemeinschaft (DSAG) in Bremen, stellte GTW etwa einen Showcase ihres Kunden BILLAG vor, dem Schweizer Äquivalent zur GIS. Das Ergebnis: Durch bessere Identifikation von doppelten Inhalten mit MDACS konnte die BILLAG ihre offenen Kundenanfragen zu einem Stichtag um ganze 80 Prozent senken. Solche Zahlen überzeugen. „Mit unseren Tools haben wir damit weitere Alleinstellungsmerkmale“, so Jörg Wiesinger.   

GTW ist zurzeit gut am Markt positioniert. Für die Zukunft möchte man dennoch gerüstet sein. „Denn in den meisten Fällen bauen wir unsere Mitarbeiter selbst auf. Am Arbeitsmarkt gibt es nur wenige frei verfügbare und ausreichend auf unseren Bereich spezialisierte Kräfte. Ein guter Consultant braucht rund zwei Jahre, bis er alleine zum Kunden gehen kann. Davor – er ist gleich von Beginn Teil eines Projektteams – investieren wir in ihn“, erklärt Jörg Wiesinger weiter.

„Bei uns hat jeder Mitarbeiter außerdem einen Mentor. Das kann ein Vorgesetzter, aber auch ein erfahrener direkter Kollege sein. Außerdem machen wir es mit individuellen Arrangements möglich, dass auch mal über längere Zeit off-site – also nicht beim Kunden, sondern bei uns im Wiener Büro – gearbeitet werden kann. Ziel ist immer die beste Lösung sowohl für Mitarbeiter als auch Kunden zu finden.“

BLICK IN DIE ZUKUNFT

Im Hinblick auf die Veränderung der Kundenbedürfnisse, weist Jörg Wiesinger darauf hin, dass es weniger große Neuimplementierungs-Projekte im Geschäftsfeld der GTW gibt. Vermehrt gehe es um viele kleinere Projekte oder Optimierungen von bestehenden Systemen. Für den Kunden ist es kostengünstiger, erfahrene Berater für Spezialfragen einzusetzen, als das nötige Know-How in-house aufzubauen.

Auf die Frage, was sich GTW denn für die Zukunft wünsche, sagt Harald Türk nach kurzem Überlegen: „Gesundes Wachstum, mit Entwicklungs-Perspektiven für unsere Mitarbeiter bei der GTW. Und einen guten Mix aus Bestandskunden und Neukunden.“ (pi)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*