15 Tipps für bessere Fotos mit dem Smartphone

Das Handy hat man praktisch immer dabei – im Unterschied zur Kamera. So gelingen Ihnen mit einfachen Tricks bessere Handy-Fotos. [...]

Zwar ist die teure Digital- oder Spiegelreflex-Kamera nicht immer zur Hand, doch fast jede und jeder hat heute ein Smartphone dabei (c) pixabay.com

Sie treffen Bekannte, die Sie lange nicht mehr gesehen haben oder sehen auf dem Arbeitsweg eine schöne Morgen- oder Abendstimmung. Schnell ein Foto schießen…

Zwar ist die teure Digital- oder Spiegelreflex-Kamera nicht immer zur Hand, doch fast jede und jeder hat heute ein Smartphone dabei. Sie knipsen also kurzerhand ein Handy-Foto und freuen sich. Doch daheim, am größeren Bildschirm, sehen Sie: pixlig, unscharf oder überbelichtet. PCtipp gibt Ihnen ein paar Tipps, wie Sie dies bei künftiger Smartphone-Fotografie vermeiden können.

Bemerkung am Rande: regelmäßiges Sichern der Bilddateien nicht vergessen.

1. Linse mit einem weichen Tuch säubern

Symbolbild (Mikrofasertuch) (c) byrev/Pixabay

Es mag trivial klingen, aber ein typisches Smartphone-Objektiv hat meist einen Durchmesser von ein paar Millimetern. Eine kleine Unreinheit kann die Bildqualität bereits stören. Blicken Sie vor dem Fotografieren kurz auf die Linse, vor allem wenn Sie das Handy im Hosensack oder in einer Tasche herumtragen. Nutzen Sie für die Reinigung ein weiches Tuch, beispielsweise eines aus feiner Mikrofaser oder ein weiches Brillenputztuch.

2. Wahl der App

Grundsätzlich kann man die Standard-App des Smartphones nutzen, wenn man damit zufrieden ist. Sind Ihnen sämtliche Funktionen der Kamera-App bekannt? Wenn nicht, machen Sie sich damit vertraut.

Wer manuell fotografieren möchte, sollte jedoch nach Alternativen Ausschau halten, bei denen man mehr Möglichkeiten zum Einstellen hat, beispielsweise die kostenlose Android-App Open Camera. Damit können Sie Bildqualität und -format (.jpg, .png, .webP), ISO-Wert, Verschlusszeit, Serienbildfunktion, HDR-Konstrastverstärkung, Blendenschritte in Belichtungsreihe, Gesichtserkennung und mehr definieren.

Für iPhone-Nutzer gibt es beispielsweise Camera+, welche 3 Euro kostet.

Wer manuell fotografieren möchte: Für Android-Smartphones gibt es z.B. die App Open Camera (c) Play Store

3. Bedienen Sie das Smartphone immer zweihändig und verwenden Sie den Timer

Verwackelte Bilder sind ein relativ häufiges Problem. Halten Sie deshalb das Smartphone quer; meist kann man so die Steuerung mit dem Daumen bedienen. Wenn Sie das Smartphone jeweils mit beiden Händen festhalten, können Sie es ziemlich gut stabilisieren. Gehen Sie mit den Augen etwas näher ans Display und atmen Sie aus, bevor Sie auf den Auslöser tippen.

Wenn Sie kein Stativ haben, können Sie das Handy auch auf eine feste Oberfläche legen und es irgendwo anlehnen. Nutzen Sie den Timer, z.B. für Selfies.

Halten Sie das Handy quer und stabilisieren Sie es mit beiden Händen (c) Free-Photos/Pixabay

4. Mehrfach knipsen und danach aussortieren

Wenn Sie ein Motiv oder eine Situation ausgewählt haben, schießen Sie lieber mehrere Bilder aus derselben Position. Später können Sie das beste Foto auswählen. Wenn Sie Zeit haben: Bewegen Sie sich auch etwas um das Motiv herum, je nach Position wirkt ein Motiv ziemlich anders.

5. Serienbilder aufnehmen

Wie bei richtigen Kameras kann man mittlerweile bei vielen Smartphones in der Kamera-App definieren, dass man Serienbilder aufnehmen möchte. Beispielsweise bei der Android-App Open Camera kann man auswählen, ob man 2, 3, 5, 20 oder unbegrenzt viele Bilder schießen möchte, zudem den Serienbild-Intervall (0,5 Sekunde bis 1 Minute).

6. Datum und Uhrzeit

Die korrekte Einstellung von Datum und Uhrzeit ist einerseits wichtig für das Speichern, aber hauptsächlich für die spätere Archivierung der Bilddateien. So findet man sie auch Monate oder Jahre später noch. Falls Sie in den Ferien in ein Land in einer anderen Zeitzone reisen, achten Sie darauf, dass die automatisch angepasste Uhrzeit stimmt, sonst ändern Sie diese manuell. Wer möchte, kann außerdem das Geotagging aktivieren.

7. Effekte und Filter

Schnappschuss von Redaktionshund Cody mit Vintage-Filter via Snapseed (c) PCtipp.ch

Entweder während des Fotografierens oder im Nachhinein können Sie mit Fotofiltern dem Bild einen Effekt verleihen. Dazu gibt es Standard-Filter, nebst Schwarz-Weiß-Filter z.B. Nostalgie, Valencia und viele mehr. In der Regel können die einzelnen Filter individuell angepasst werden.

8. Stellen Sie Auflösung und Bildqualität auf Maximum

Stellen Sie Ihr Gerät (und die App) immer auf maximale Auflösung und höchste Bildqualität. Damit vermeiden Sie, dass Ihre Fotos später auf größeren Displays pixelig wirken. Dies erleichtert auch eine spätere Bildbearbeitung mit einer Foto-Software.

Falls Ihr Smartphone einen SD-Speicherkarten-Slot besitzt: Wenn Sie mit vielen Fotos rechnen, nehmen Sie am besten eine leere Speicherkarte zum Wechseln mit.

Machen Sie sich mit Ihrer Foto-App (hier: Open Camera) vertraut und stellen Sie Auflösung und Bildqualität auf das Maximum (c) Screenshots/PCtipp.ch

9. Bestimmen Sie den Fokus selbst

Die meisten Foto-Apps bieten die Möglichkeit, den Fokus selbst zu setzen. Schmeißen Sie den Autofokus raus.

Wenn Sie ein sogenanntes Bokeh (unscharfe Bildbereiche) erzeugen möchten, können Sie diesen Effekt durch Fokussieren auf Objekte oder Personen im Vordergrund erzeugen. Achten Sie darauf, dass das Objekt/die Person etwa zwei bis drei Meter Abstand zum Hintergrund hat.

Pfeifen Sie auf das Foto-App-Zoom und gehen Sie nah an das Objekt ran (c) Frank S. Bauer, 8media.net/pixelio.de

10. Autofokus wenn’s schnell gehen muss

Bei einer Familienfeier, wenn alle am Tisch sitzen, ist das Smartphone heutzutage ausreichend, um schöne Schnappschüsse oder gar sehr schöne Porträtfotos zu machen. Doch was, wenn die Familie unterwegs ist und z.B. Kinder umherspeeden? Vergessen Sie in diesem Fall das manuelle Fotografieren. Hier leistet der Autofokus Ihrer Kamera-App meist gute Dienste. Probieren Sie den AI-Modus, den heute die meisten Kamera-Apps bieten. 

11. Gehen Sie nah ran (Bein-Zoom)

Ja, Sie können mit der Foto-App zoomen. Das ist jedoch nicht (immer) empfehlenswert. Die Aufnahme wird hochgerechnet und dadurch pixliger werden. Wenn möglich, gehen Sie nah ran, das heißt «mit den Beinen zoomen». Hat das Smartphone hingegen bereits ein Miniobjektiv, vergrößert der optische Zoom hingegen das Bild ohne Auflösungsverlust.

Beispiel für das sogenannte Bokeh (Unschärfebereich) (c) jplenio/Pixabay

12. Das Motiv: Weniger ist mehr

Man ist schnell versucht, möglichst viel vom Gesehenen in ein Foto zu packen. Doch je einfacher das Motiv gewählt ist, desto ansprechender wirkt es auf den Betrachter. Ein Hingucker pro Foto reicht. Zum Maßstab: Wenn Sie ein großes Gebäude wie das Großmünster in Zürich oder das Bundeshaus in Bern fotografieren, wirkt die Dimension für den Betrachter erst, wenn eine Person (oder ein Gegenstand) mit im Bild ist.

13. Stativ für die Tasche

Heutzutage gibt es kleine Smartphone-Stative, die in die Jackentasche passen, zum Beispiel ein GorillaPod. Es gibt auch Smartphone-Adapter, z.B. ein Glif (hier gehts zu unserem Test).Welches Stativ ganz allgemein zu welchem Zweck passt, darüber erfahren Sie in unserer Fotopraxis mehr.

Glif auf einem GorillaPod-Stativ, hält ein iPhone 6 Plus (c) NMGZ Archiv

14. Nachbearbeitung

Snapseed
(c) Screenshot/PCtipp.ch

Auch für Handy-Fotos ist eine Nachbearbeitung hilfreich. Sehr einfach geht dies mit der kostenlosen App Snapseed (AndroidiOS). Beispielsweise sieht ein etwas farbloses Landschaftsbild an einem sehr nebligen Tag einfach trist aus. Mit einem Schwarz-Weiß-Filter kann dasselbe Bild gleich markanter und spannender aussehen. Oder Sie nutzen Funktionen wie Selektives AnpassenReparierenFokuseffektHDR ScapeVignettierung oder fügen Text hinzu.

Natürlich kann man Bilder auch mit Lightroom bearbeiten, wenn man die Adobe-Cloud-Dienste gemietet hat – das gibt’s sowohl für den Desktop als auch fürs Handy. Für Einsteiger: Lesen Sie unseren Artikel Adobe Lightroom: in 10 Schritten zum Durchblick (Stand: 2017).

15. Powerbank nicht vergessen

Wer oft mit dem Smartphone unterwegs ist und zahlreiche Fotos knipst, den wird der Akku irgendwann im Stich lassen. Hier schafft eine Powerbank Abhilfe, die es auch ziemlich klein für unterwegs gibt. Falls Sie keine Powerbank besitzen und auch keine kaufen möchten: Wer in der Nähe eines Kiosks ist, kann z.B. Chimpy ausleihen, den Notfallstrom von battere. Lesen Sie hier unsere sechs Tipps, um den Akku unterwegs aufzuladen.

Notfallstrom für unterwegs (c) battere.ch

(Dieser Artikel erschien erstmals im Dezember 2019 und wurde am 07.07.21 aktualisiert.)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*