Zu Beginn eines neuen Jahres blicke ich gerne auf die Veränderungen, die mich in meinem Berufsleben erwarten. In diesem Jahr stehen einige dramatische Veränderungen in der Welt des Business-Computing an, aber: Die größte Veränderung hat bereits stattgefunden. [...]
Seit der Erfindung des Personal Computers ist dies die wichtigste Veränderung in der IT: Zu Hause verfügen Sie über eine bessere Informationstechnologie als im Büro.
Der PC daheim, Ihr Smartphone, Ihre angeschlossenen Gaming-Systeme, das Tablet und Ihre digitalen Videorekorder haben mehr Leistung als je zuvor. Auch fortschrittliche Unternehmen können ihre Geschäfts-IT mit dieser Consumer-Technologie vergleichen. Sie wollen es einfach, in Verbindung bleiben oder navigieren und komplexe Informationen interpretieren? Bleiben Sie daheim.
Warum können Sie Firmendokumente nicht so einfach suchen, wie Sie im Web googlen? Wieso können Sie ihre Unternehmensinformationen nicht so einfach nachschlagen, wie Sie in WikiPedia navigieren? Weshalb ist das Auffinden eines neuen Berichts so umständlich im Vergleich zu der Suche nach neuen Apps im AppStore?
Die Auswirkungen einer solchen Änderung sind tief. Business Anwender sind hungrig, ungeduldig und müde von der unbeholfenen und langsamen Erfahrung am Computer-Arbeitsplatz. Sie werden sich selbst bedienen und niemand kann sie aufhalten. Im Jahr 2013 liegen alle Vorteile beim Verbraucher. Sie erwarten ein besseres Erlebnis, und wenn das nicht durch Corporate-Systeme zur Verfügung gestellt wird, werden sie ihre eigene Lösung finden.
Natürlich stellt diese dramatische Veränderung eine direkte Konfrontation mit der IT dar. Und IT-Abteilungen können das nicht einfach ignorieren, weil gerade der anspruchsvolle Anwender oft eine Führungskraft ist. Wir sprechen hier nicht über eine Nachwuchskraft, der sein Smartphone mit den geschäftlichen E-Mails verbindet. Wenn der CEO ein iPad zum Geburtstag erhält, wird die IT dafür sorgen, dass es funktioniert.
In der Tat wandelt sich die IT vom Gatekeeper zum Enabler. Sie kontrollieren und verteilen nicht mehr länger Anwendungen und Berichte: stattdessen bieten sie Daten und Dienste, damit Business-Anwender sich selbst bedienen können.
IT besitzt noch Datenqualität, Verfügbarkeit und Sicherheit. Aber die Verwendung von Daten wird sich so vielfältig und schnell verändern, dass die IT ihr bestes tun wird, um Prozesse zu verstehen und zu steuern, anstatt damit zu kämpfen, diese nur zu kontrollieren.
Deshalb: IT wird neue Werkzeuge brauchen. Anstatt imposante komplexe Geschäftsregeln zu erstellen und präskriptive Modelle zu bauen, müssen sie Muster und Schwierigkeiten, wie die Daten verwendet werden und wie Apps geteilt werden, entdecken. Kurz gesagt, IT braucht Werkzeuge, um MIT Business-Anwendern, anstatt gegen sie zu arbeiten, so dass Self-Service handhabbar wird.
Big Data? Kein so ein großes Problem mehr
Sie mögen denken, die Welt von Big Data hat keinen Platz für Self-Service. Die Daten sind schließlich groß und komplex. Allerdings gibt es viele Mythen über Big Data.
Selbst wenn eine Organisation große Datenmengen aus Transaktionen, dem Web und sozialen Netzwerke generiert hat, werden die Daten nicht in einem großen Block gespeichert. Technologien wie MapReduce verteilen sie über viele Server, damit es überschaubar wird. Heute verwenden Power-User fortschrittliche Werkzeuge für Abfragen dieser verteilten Daten. Aber Hadoop Abfragen sind langsam und Big Data-Systeme wurden nicht für User-driven Analytics entwickelt und schon gar nicht für die Verbraucher.
Ich vergleiche die Herausforderung, vor der die IT steht, mit einem gemeinsamen Problem für Telekommunikationsunternehmen. Eine große Infrastruktur bringt Telefon, Kabel und Internet zu jeder Stadt, aber das größte Hindernis ist die „letzte Meile“ – die Bereitstellung dieser Dienste zu einem Endpunkt in jedem Haus und Geschäft. IT muss sich jetzt dieser „letzten Meile“ von Big Data stellen: bringt es nach Hause zu den Business-Anwendern.
Diese Benutzer sind keine Daten-Wissenschaftler mit modernsten analytischen Fähigkeiten. Sie wollen zuvor noch mysteriöse Big Data mit anderen Quellen vermischen, die sie bereits sehr gut kennen, wie CRM-Systeme und lokale Tabellen.
2013 wird das Jahr werden, in dem Business-Anwender einfach zu bedienende Business-Discovery-Tools nutzen, um der Komplexität von Big Data gerecht zu werden.
Mobil betrifft nicht nur Mobilität
Ich kaufte vor kurzem der Mutter meiner Frau ein iPad. Sie ist 87 Jahre alt und ich lehrte sie in nur einer Stunde die Grundlagen. Nun nutzt sie es jeden Tag. Dieses mobile Endgerät hat zwar ihr Leben verändert, aber es verlässt nie ihr Haus. Mobil sein ist praktisch, aber das iPad und andere Tablets und Smartphones haben ein anderes, noch besserer Feature: das Touch-Interface.
„Touch“ ist erfreulich intuitiv. Jeder, vom Baby bis zu den Großeltern, kann mit einer natürlichen Schnittstelle (dem Antippen und Berühren) lernen und genießen. Sogar Gorillas und Katzen lieben es mit iPads zu spielen – wie Sie in vielen viralen Videos sehen können.
Heute, mit neuen Betriebssystemen wie Windows 8 und OSX Mountain Lion stehen Touch-Schnittstellen auf Laptops und Desktops zur Verfügung.
Touch wird unsere Business-Software verändern. Aus meiner eigenen Arbeit mit den Kunden weiß ich, Sie verbringen mehr Zeit mit der Erforschung von Daten bei Verwendung einer Touch-Anwendung. Weitere Exploration bedeutet mehr Entdeckungen und Erkenntnisse. Im Jahr 2013 wird die Touch-Erfahrungen in Ihrer Business-Software Eingang finden.
Business Intelligence ist überall
Einige Analysten sagen, dass Business Intelligence nur etwa 30% der möglichen Anzahl von Business-Anwender erreicht. Ich denke, sie haben Recht. Sind wir mit unserem Ziel der Bereitstellung von pervasiver BI gescheitert? Überhaupt nicht.
Die meisten Menschen haben auf ihrem Smartphone viele Apps installiert. Ich habe eine App, die meine Laufeinheiten und Training aufzeichnet. Ich habe eine Anwendung, die meinen Schlaf überwacht: sehr praktisch für die Verwaltung von Jetlag auf meinen Geschäftsreisen. Eine App verbindet mich mit meinem Anlagekonto und zu meiner Bank. Jede dieser Anwendungen bietet gut gestaltete, nützliche Berichte und Diagramme. Sogar meine Stromrechnung enthält jetzt einen analytischen Blick.
Wir haben wirklich pervasive BI geliefert. Aber Business-Anwender sehen diese Vorteile oft nicht. Sie stecken fest in älteren, weniger agilen und weniger nutzbaren Anwendungen und Architekturen.
Wichtige Änderungen werden unaufhaltsam kommen, weil einerseits die Benutzer nachfragen und andererseits die Industrie liefert, nämlich die Fähigkeit, Entdeckungen überall zu machen.
In der neuen Welt der BI sollte niemand als passiver „Endnutzer“ vor 0815 Berichten und vorgefertigten Dashboards stecken bleiben. Jeder Benutzer heute, auch ohne besondere Fähigkeiten, kann Daten erkunden und neue Anregungen finden. Untersuchen Sie Ausnahmen und verborgene Beziehungen. Beginnen Sie neue Verfahren und neue Analysen. Ich sehe die spannendste Veränderung in meiner Business Intelligence-Karriere: das Ende der „End“-Anwender.
*Donald Farmer ist VP Product Management bei QlikTech.
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