2013 gutes Jahr für Technologie-Börsengänge

Laut der PwC-Studie "Global Technology IPO-Review" war das vierte Quartal 2013 besonders stark, mit einem IPO-Volumen von 5,6 Mrd. Dollar. Der größte Fisch im Börsenteich war 2013 Twitter. Das Social Network allein konnte 1,8 Mrd. Dollar an Kapital einsammeln. Die Unternehmen aus den USA bleiben nach wie vor die wichtigsten Impulsgeber bei IPOs im Technologie-Sektor. [...]

Der Markt für Börsengänge von Technologieunternehmen hat sich zum Jahresende 2013 deutlich belebt. Zwischen Oktober und Dezember kam es zu 25 IPOs (Initial Public Offering) im Wert von 5,6 Mrd. Dollar. Damit ist, verglichen zum Vorjahresquartal, die Zahl der IPOs um 213 Prozent und das Volumen sogar um 316 Prozent gestiegen. Aber auch im Vergleich zum dritten Quartal 2013 ist eine deutliche Aufwärtsentwicklung zu beobachten: So gab es von Juli bis September 2013 lediglich zwölf Börsengänge im Wert von 1,3 Mrd. Dollar. Von dem insgesamt im Technologie-Bereich 2013 eingesammelten Kapital von 11,4 Mrd. Dollar geht knapp die Hälfte auf das vierte Quartal zurück. Das geht aus der PwC-Studie Global Technology IPO-Review für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2013 hervor.

„Das steigende Vertrauen der Investoren und ein besseres wirtschaftliches Umfeld sorgten für den fulminanten Anstieg der IPO-Aktivitäten gegen Ende des Jahres“, sagt Werner Ballhaus, der bei PwC den Bereich Technologie, Medien und Kommunikation leitet. „Mit dem starken Schlussquartal ist der Boden bereitet für ein gutes IPO-Jahr 2014. Intakte Kapitalmärkte sowie eine belebte Weltkonjunktur sollten viele Unternehmen dazu ermutigen, 2014 ihren Börsengang zu starten. Zu den guten Voraussetzungen trägt auch die Wiedereröffnung des chinesischen IPO-Marktes entscheidend bei, der 2013 praktisch nicht existierte.“

IPO-LAND USA
Die Unternehmen aus den USA bleiben nach wie vor die wichtigsten Impulsgeber bei IPOs im Technologie-Sektor, so PwC. Mit insgesamt 35 Börsengängen gingen 55 Prozent aller IPOs im Jahr 2013 auf US-Unternehmen zurück. Auch die fünf größten Börsengänge gingen auf die Konten von US-Unternehmen. Der Anteil der US-Unternehmen am Gesamtvolumen sank zwar von 88 Prozent 2012 auf 65 Prozent 2013. Doch das liegt vor allen Dingen am Ausnahmejahr 2012, in dem allein der Börsengang von Facebook 16 Mrd. Dollar einbrachte. Größter IPO im Tech-Bereich 2013 kam wieder aus dem Social Media: das Internet-Unternehmen Twitter konnte das 1,8 Mrd. Dollar an Kapital einsammeln.

Zweitwichtigste Region für IPOs im Tech-Sektor war China, obwohl dort die Zahl der Börsengänge von 33 im Jahr 2012 auf acht im vergangenen Jahr sank – entsprechend brach das Volumen von 2,44 Mrd. Dollar auf etwas mehr als eine Milliarde US-Dollar ein. Damit fiel der Anteil der chinesischen IPOs am Gesamtmarkt von 48 Prozent auf nur noch 13 Prozent. Der Grund: Chinesische Unternehmen mussten PwC zufolge ihren Börsengang unter erschwerten Umständen starten. Der IPO-Markt war von der Chinese Regulartory Commission (CSRC) Ende 2012 vorübergehend geschlossen worden. So wichen die Unternehmen auf andere Börsenplätze aus. Erst im Januar 2014 hat die CSRC den IPO-Markt wieder eröffnet.

Das Umfeld für Börsengänge in Europa verbessert sich zunehmend. Insgesamt kam es 2013 im Technologie-Sektor zu acht Börsengängen im Wert von 1,5 Mrd. Dollar: Ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2012, bei dem lediglich drei IPOs im Gesamtwert von 352 Mio. Dollar zu verzeichnen waren. 2013 trat mit Voxeljet, einem führenden Anbieter von 3D-Drucksystemen, auch ein deutsches Unternehmen an.

Bevorzugt gingen im vergangenen Jahr Unternehmen an die Börse, die sich mit Software und Dienstleistungen für das Internet oder Software generell beschäftigen: sie machten 66 Prozent aller IPOs aus. „Das ist ein Zeichen dafür, dass die digitale Transformation weitergeht. Die Nachfrage nach entsprechender Software und Dienstleistungen hält an“, bilanziert Ballhaus. Dagegen fiel die Zahl der IPOs im Bereich Halbleiter von 15 im Jahr 2012 auf lediglich vier. Das ist vor allem dem schwachen IPO-Geschäft in China zuzuschreiben.

Die komplette Studie steht als PDF-Download zur Verfügung. (pi)


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