3D-Display aus „Back to the Future“ wird Wirklichkeit

TU Wien und TriLite Technologies präsentieren einen neuen Prototypen für ein 3D-Display, das ohne 3D-Brillen auskommt – rechtzeitig zum "Back to the Future Day" am 21. Oktober. [...]

Schwebende Autos, Hoverboards und Video-Chat – eine ziemlich gewagte, futuristische Vision für das Jahr 2015 zeichnete der Science-Fiction-Klassiker „Back to the Future Part II“ aus dem Jahr 1989. Nun, kurz vor dem „Back to the Future Day“ am 21. Oktober 2015, lässt sich Bilanz ziehen, wo die Wirklichkeit mit den hoch gesetzten Erwartungen Schritt halten konnte. Eine der technischen Neuerungen, mit denen in diesem Film der Fortschritt illustriert wird, ist ein riesengroßes 3D-Display. In diesem Punkt hatte Hollywood beinahe recht: Solche Displays werden tatsächlich bald möglich sein. Die TU Wien und TriLite Technologies präsentieren ein Display-Element, das mittels spezieller Mikrooptiken und beweglicher Mikrospiegel unterschiedliche Bilder in unterschiedliche Richtungen sendet. Dadurch wird eine 3D-Anzeige ohne 3D-Brille möglich.

Einen ersten Prototyp entwickelte die Firma TriLite Technologies gemeinsam mit der TU Wien bereits vor einigen Monaten: Jedes einzelne 3D-Pixel (genannt „Trixel“) des Bildschirms besteht aus einem Laser und einem beweglichen Spiegel. Der Spiegel lenkt die Lichtstrahlen immer wieder über das gesamte Sichtfeld, von ganz links bis ganz rechts. Währenddessen kann der Bildinhalt laufend verändert werden. Mit diesem Ansatz kann man dem linken Auge ein anderes Bild anzeigen als dem rechten, wodurch ein 3D-Effekt entsteht.

Nun wurde ein zweiter, leistungsfähigerer Prototyp vorgestellt. Im Gegensatz zur ersten Version handelt es sich nun um ein Farbdisplay, dafür mussten in jeden einzelnen Trixel drei verschiedenfarbige Laser für Rot, Grün und Blau eingebaut werden. Das neue Modul hat 12×9 Trixel, man kann laut den Forschern aber nach Belieben eine größere Zahl solcher Module zu einem großen Outdoor-Bildschirm zusammenfügen. „Die Software für die Steuerung der Module und die Anzeige von Filmen haben wir auch bereits entwickelt“, sagt Jörg Reitterer (TriLite Technologies und Doktorand von Prof. Ulrich Schmid am Institut für Sensor- und Aktuatorsysteme der TU Wien). „Man kann einen handelsüblichen Datenträger eines 3D-Films einlegen und auf unserem Display abspielen.“

„Die Basistechnologie wurde bereits 2011 von TriLite Technologies erfunden. An der TU Wien wurde an drei Instituten unter anderem an der Steuerung der Trixel und an ihrer Verbindung untereinander gearbeitet. Die Technologie ist heute bereits marktreif und wir sind derzeit weltweit auf der Suche nach Partnern für die Massenproduktion.“ sagt Dr. Franz Fidler, CTO von TriLite Technologies. (pi)


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