3D-Drucker: 2014 steht Boom bevor

Im Februar 2014 laufen Schlüsselpatente für das sogenannte Laser-Sintering-Verfahren aus. Das soll eine Revolution im 3D-Druck auslösen. 3D-Printing-Experte Duann Scott zufolge könnten in Folge die Preise für hochwertige Maschinen, wie sie derzeit im professionellen Bereich Anwendung finden, deutlich fallen und den qualitiativ hochwertigen 3D-Druck so massentauglich machen. [...]

Duann Scott ist Design Evangelist des 3D-Druck-Unternehmens Shapeways. Wie das Online-Medium Quartz berichtet sieht Scott eine Revolution im 3D-Printing-Bereich voraus. Wie so oft sind es Patente, die dem Boom von neuen, leistbaren Geräten noch im Wege stehen. Doch dem 3D-Druck-Experten zufolge ist es damit 2014 vorbei: Dann nämlich laufen Schlüsselpatente auf das sogenannte Laser-Sintering-Verfahren aus – eine vergleichsweise kostengünstige und vielversprechende Technologie die dennoch qualitativ hochwertige „Werkstücke“ produziert. Es handelt sich dabei um ein generatives Schichtbauverfahren, das Objekt wird also Schicht für Schicht aus verschiedenen Pulver-Werkstoffen aufgebaut. Hochentwickelte Maschinen schaffen in diesem Verfahren Produkte, die nicht nur als Anschauungsobjekte dienen, sondern sogar an Endkunden verkauft werden können. Shapeways bedient sich solcher 3D-Drucker, um für seine Kunden – beispielsweise Industriedesigner oder Künstler, die sich die zehntausende Euro kostenden Geräte nicht leisten können – Objekte herzustellen.

Scott zufolge könnten die Preise für solche hochwertige Maschinen nach dem Fall der Patentschranke deutlich fallen. Seine Vorhersage ist nicht aus der Luft gegriffen: Als Schlüsselpatente auf eine andere Technologie, Fused Deposition Modeling (FDM), ausliefen, hatte das eine Flut an Open-Source-FDM-Druckern zur Folge, die schließlich in dem erfolgreichen 3-D-Drucker Makerbot resultierte. Das Unternehmen Makerbot wurde übrigens kürzlich von Stratasys, dem Unternehmen das von dem Erfinder der FDM-Technologie gegründet wurde, gekauft. Innerhalb weniger Jahre nach dem Auslaufen der FDM-Patente fielen die Preise für entsprechende Geräte von mehreren tausend Euro auf rund 300 Euro. Ein Beispiel ist etwa der „Buccaneer“ des aus Singapur stammenden Unternehmens Pirate3D um 347 Dollar.

Das trotzdem noch nicht in jedem Wohnzimmer ein 3D-Drucker steht liegt Scott zufolge in den Qualitätsunterschiedenen der verschiedenen Verfahren begründet. Doch seiner Meinung nach könnte mit der breiten Verfügbarkeit von Geräten, die mit dem Laser-Sintering-Verfahren arbeiten, auch diese Hürde überwunden werden.

Im professionellen Bereich wird dem 3D-Druck bereits länger eine glanzvolle Zukunft vorhergesagt. So wurde beispielsweise im April bei der „Inside 3D printing“-Ausstellung in New York  eine Auswahl an verschiedenen medizinischen Geräten vorgestellt, die allesamt im 3D-Drucker entstanden sind. Darunter befinden sich nicht nur künstliche Gelenke, sondern auch chirurgische Instrumente wie Bohrschablonen. Und auch die Raumfahrtorganisation NASA testet die Einsatzmöglichkeiten von 3D-Printing. (rnf)


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