Die Wahl der Internet-Domain sollten gerade Kleinunternehmer:innen nicht dem Zufall überlassen. Die Adresse der eigenen Website ist nicht weniger als das Herzstück der digitalen Präsenz und oft das erste Charakteristikum, das Konsument:innen von einer Marke wahrnehmen. [...]
Im Folgenden vier Praxistipps, die kleine Unternehmen und Selbstständige bei der Wahl ihrer Business-Domain unbedingt berücksichtigen sollten.
1. Einfach, kurz und bündig
Die grundlegende Voraussetzung für einen guten Domainnamen ist seine Einfachheit. Eine ungewöhnliche Schreibweise oder die Verwendung von Fremdwörtern kann dazu führen, dass die Kund:innen den Namen von vornherein falsch schreiben und so die gewünschte Website nicht finden.
Auch die Aussprache sollte einfach sein, damit bei der mündlichen Empfehlung der Website keine Unklarheiten aufkommen. Sonderzeichen und Zahlen erschweren die Wiedergabe des Namens und verlängern unnötig.
Auch die Länge des Namens ist ausschlaggebend. Sechs bis vierzehn Zeichen vor dem Domainende ist der Rahmen, in dem eine Domain liegen sollte. Je kürzer der Domainname ist, desto größer ist der Teil der URL-Adresse, der in den Suchergebnissen der Suchmaschinen auftaucht. Optimal, um von Kund:innen schnell gefunden zu werden.
2. Die Domain als Wegweiser
Die Angabe des Standortes im Domainnamen eines Unternehmens hat viele Vorteile. Kund:innen, die etwa auf der Suche nach einem speziellen, landesypischen oder regionalen Produkt sind, wissen sofort, ob ihre Suche erfolgreich war oder können gezielt nach einer passenden Firma suchen.
Zum Beispiel www.allgaeu-kaese.de für Fans von Käse aus dem Allgäu. Im Zuge eines nachhaltigen Ansatzes ist es vielen Kund:innen auch immer wichtiger, lokale und ortsansässige Unternehmen zu unterstützen. Neben dem Standort im Namen, gibt es auch die Möglichkeit, eine entsprechende Domainerweiterung zu wählen, wie zum Beispiel .de für Deutschland oder .it für Italien.
Gerade bei den Domainerweiterungen wird gerne vergessen, dass es noch mehr Domainenden gibt als die üblichen. Hat man den Standort schon im Namen, gibt es Endungen, die nochmal spezifizieren können, welches Produkt oder welche Dienstleistung angeboten wird.
Branchenspezifische Endungen können zum Beispiel sein .co, .net, .org, .life, .online oder .news. Erweiterungen, die die Art des Unternehmens deutlich machen, sind zum Beispiel .photography, .shop, .club oder .accountant.
3. Domain mit Kernkompetenz
Aus dem Domainnamen sollte sofort hervorgehen, was die Kernkompetenz des gesuchten Businesses ist. Die Verwendung eines Schlüsselwortes, das für das Produkt oder die angebotene Dienstleistung steht, erhöht den Wiedererkennungswert.
Ausgangspunkt für die Überlegungen, welche Schlüsselworte eine Marke ausmachen, sollte die Überlegung sein, was die Kund:innen als Suchwort eingeben, wenn sie nach einem für ihr Anliegen passenden Unternehmen suchen.
Das verbessert automatisch die Suchmaschinenergebnisse und erhöht die Sichtbarkeit im Internet. Suchen Eltern zum Beispiel für den Kindergeburtstag ihrer Tochter eine Schauspielerin, die als Prinzessin auftritt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie nach “Märchenprinzessin” suchen. Eine gute Domain für den/die Anbieter:in eines solchen Services wäre dann: www.meine-märchenprinzessin.de.
Um sich von der großen Konkurrenz abzugrenzen, die mittlerweile online verfügbar ist, sollte der Domainname zusätzlich einprägsam, unvergesslich und schwer zu verwechseln sein. Lässt sich das Portfolio der Marke nicht auf ein Schlüsselwort reduzieren, hat man die Möglichkeit, zwei Wörter miteinander zu verbinden und so die Einzigartigkeit zu generieren.
4. Sicherung der Marke
Der Findungsprozess des passenden Domainnamens ist mit der Festlegung des Namens noch nicht ganz abgeschlossen. Der wichtigste Schritt passiert am Ende. Hat ein Unternehmen die perfekte Domain gefunden, muss es diese in allen Varianten absichern.
Das bedeutet im ersten Schritt die Überprüfung, ob nicht ein anderes Business den Namen bereits nutzt oder sogar als geschützte Marke eingetragen hat. Domainanbieter haben ein Register, in dem man nach den gewünschten Begriffen suchen kann. Dies gilt auch für die Verwendung in diversen Social Media Kanälen. Wird der Name noch nicht genutzt, kann das Unternehmen die Domain über einen Domainanbieter registrieren.
Im zweiten Schritt sollte nicht nur die Domain registriert werden, für die die Marke sich entschieden hat. Auch alle anderen verfügbaren, möglichen Varianten – falsch geschriebene Versionen, verschiedene Domainerweiterungen usw. – sollten registriert werden.
So kann verhindert werden, dass direkte Mitbewerber diese registrieren lassen, um Kund:innen “umzulenken” und abzuwerben. Im letzten Schritt müssen die Unternehmer:innen nur noch dafür sorgen, dass die Registrierung des Domainnamens immer aktuell bleibt und nicht verfällt.
Daran müssen die Firmen nicht unbedingt selber denken. In der Regel bieten die Domainanbieter automatische Verlängerungen für Domainennamen an und stellen so sicher, dass die bei ihnen registrierten Domains nicht verfallen.
Fazit: Eine gute Domain ist der Dreh- und Angelpunkt eines Businesses
Für die Wahl der richtigen Domain sollten Unternehmen sich ausreichend Zeit nehmen und diese nicht willkürlich treffen. Haben sie die perfekte Domain gefunden, die alles repräsentiert, für das die Marke steht, ist schon eine gute Grundlage geschaffen, das Business bekannt zu machen und den Kund:innen in Erinnerung zu bleiben.
*Alexandra Anderson ist Marketing Director Germany bei GoDaddy.
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