41,8 Prozent der Deutschen mit Virusinfektion nach Porno-Seiten-Besuch

Kaspersky-Studie über das digitale Sexleben der Deutschen: Die Top-10 digitaler Infektionsrisiken. [...]

Kommt es zu einer Virusinfektion, versuchen 26 Prozent, den Grund dafür anderen Familienmitgliedern oder Freunden in die Schuhe zu schieben. (c) dexailo - Fotolia
Kommt es zu einer Virusinfektion, versuchen 26 Prozent, den Grund dafür anderen Familienmitgliedern oder Freunden in die Schuhe zu schieben. (c) dexailo - Fotolia

Genau 50 Jahre nach der sexuellen Revolution der 68er-Generation erlebt Deutschland eine digitale Sexwelle, auf die in punkto Cyberverhütung noch nicht alle adäquat vorbereitet sind. So nutzen drei von vier volljährigen Nutzern in Deutschland (71,4 Prozent) mit ihren elektronischen Geräten (Rechner, Laptop, Tablet oder Smartphone) Internetseiten, deren Inhalt eindeutig nur für Erwachsene bestimmt ist. 61,1 Prozent tun dies sogar mindestens einmal pro Tag. Jedoch haben sich auch 41,8 Prozent beim Besuch solcher Webseiten bereits einen Virus (Schadprogramm) eingefangen. Eine weltweite Kaspersky-Studie zur Nutzung von Webseiten für die Deckung sexueller Bedürfnisse hat das digitale Sexleben der Deutschen in konkrete Zahlen gefasst.

Der Zugriff auf Erwachseneninhalte erfolgt in Deutschland mit 47,1 Prozent bevorzugt in den Abendstunden zwischen 20 Uhr und 24 Uhr. Doch die Seiten werden auch tagsüber aufgerufen. 26,3 Prozent geben zu, zumindest gelegentlich dafür auch dienstlich genutzte Geräte zu gebrauchen. 21,3 Prozent besuchen das Internet zur sexuellen Befriedigung auch während der Arbeitszeit, 6,7 Prozent tun dies sogar häufig.

Der Aufruf einschlägiger Internetinhalte ist den Nutzern dennoch eher peinlich. Kommt es nämlich zu einer Virusinfektion in Folge eines Besuchs solcher Seiten, versuchen 26 Prozent, den Grund dafür anderen Familienmitgliedern oder Freunden in die Schuhe zu schieben. Jeder Fünfte hat eine Infektion in Folge des Aufrufs entsprechender Inhalte bereits einmal abgestritten. Cyberkriminelle nutzen diese Scham ganz bewusst, um Malware mit Hilfe pornografischer Inhalte zu verbreiten.

Mangelnde digitale Verhütung bei wachsender Virenbedrohung

Tatsächlich fällt diese Art von Malware auf fruchtbaren Boden, denn laut Kaspersky-Studie können 9,4 Prozent der Befragten in Deutschland nicht oder nicht sicher sagen, ob auf ihren Rechnern oder anderen Geräten eine Schutzlösung installiert ist. Ein Grund dafür ist wohl der Irrglaube, dass bei Smartphones und Tablets generell keine Infektionsgefahr bestünde. Immerhin 12,3 Prozent der befragten Erwachsenen in Deutschland sind dieser Meinung. Und sogar etwa jeder Vierte glaubt, dass allein die Einstellung des Browsers auf den privaten Modus oder das Löschen der Liste besuchter Webseiten eine Virusinfektion verhindern könne.

„Wenn es um sicheres Surfen geht, stehen Erwachsene mit heruntergelassenen Hosen da, denn viele betreiben keinerlei Cyberverhütung“, sagt David Jacoby, Security Evangelist und Sprecher bei Kaspersky Lab. „2017 haben wir allein 27 Varianten von PC-Malware gefunden, die speziell auf das Abfangen der Zugangsdaten für Webseiten mit pornografischem Bezahlinhalt ausgelegt waren. Webseiten mit Erwachseneninhalten sind für Cyberkriminelle deshalb so attraktiv, da so eine enorme Anzahl von Nutzern infiziert werden kann und die Anwender auf Grund der peinlichen Umstände eine Infektion wahrscheinlich weniger oft melden. Kaspersky Lab identifiziert täglich circa 323.000 Malware-Bugs, mit deren Hilfe man Identitäten stehlen, Computerdateien zerstören oder Internet-Nutzer erpressen kann.“

Auch mobile Malware versteckt sich gerne hinter Erwachseneninhalten. So haben die Kaspersky-Experten in der weltweiten Untersuchung mehr als 23 Familien von AndroidMalware ausgemacht, die ihre wahre Funktionalität mit pornografischen Versprechen tarnen. 2017 kam es bei 25,4 Prozent (mindestens 1,2 Millionen) der mobilen Anwender wenigstens einmal zu einem Angriff mit mobiler Malware in Zusammenhang mit Erwachseneninhalten.


Mehr Artikel

News

Große Sprachmodelle und Data Security: Sicherheitsfragen rund um LLMs

Bei der Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Datensicherheit in KI-Workloads ist es entscheidend, die Perspektive zu ändern und KI als eine Person zu betrachten, die anfällig für Social-Engineering-Angriffe ist. Diese Analogie kann Unternehmen helfen, die Schwachstellen und Bedrohungen, denen KI-Systeme ausgesetzt sind, besser zu verstehen und robustere Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*