43 Prozent der unter 30-Jährigen hätten gerne eigenes Ministerium für Künstliche Intelligenz

Eine Kaspersky-Umfrage unter 16- bis 30-Jährigen zu Künstlicher Intelligenz im Spannungsfeld von Datenschutz, Regulierung und Cybersicherheit legt nahe, dass weitreichende Akzeptanz für KI nur durch staatliche Regulierung und Transparenz erreichbar sei. [...]

Die Generation der unter 31-jährigen ist Künstlicher Intelligenz gegenüber aufgeschlossen. (c) Pixabay
Die Generation der unter 31-jährigen ist Künstlicher Intelligenz gegenüber aufgeschlossen. (c) Pixabay

Kürzlich hat das Europäische Parlament drei Berichte über die künftige Regulierung von Künstlicher Intelligenz angenommen und die „Enquete Kommission Künstliche Intelligenz“ hat ihren Abschlussbericht dem Deutschen Bundestag übergeben. Während die politische Regulierung von KI auf nationaler und europäischer Ebene voranschreitet, offenbart eine Kaspersky-Studie, im Rahmen derer junge Bundesbürger unter 31 Jahren befragt wurden, unter anderem, dass nahezu die Hälfte (43 Prozent) ein eigenes Ministerium für Künstliche Intelligenz befürwortet.

Die überwiegende Mehrheit (55,5 Prozent) der von Kaspersky Befragten ist zudem der Auffassung, dass eine weitreichende Akzeptanz für Künstliche Intelligenz nur im Falle kompletter Transparenz hinsichtlich deren Aufgaben und Einsatzgebieten erreicht werden kann. Für sie sind eine politische Regulierung, Transparenz und Datenschutz dieses Thema betreffend unabdingbar, sollten KI, smarte Geräte und Roboter zunehmend Teil des privaten wie des beruflichen Lebens werden.

„Um die Wichtigkeit von Cybersicherheit innerhalb der gesellschaftlichen Diskussion rund um das Thema Künstliche Intelligenz in den Vordergrund zu stellen, haben wir diejenige Gruppe in der Bevölkerung befragt, die sowohl privat als auch beruflich voraussichtlich am meisten damit zu tun haben wird – die unter 31-Jährigen – also die Generation KI“, sagt Anne Mickler, Pressesprecherin DACH bei Kaspersky, über die Stoßrichtung der Studie.

Einsatz von KI wird überwiegend positiv gesehen

Wie die Kaspersky-Umfrage zeigt, ist die Generation der unter 31-jährigen in Deutschland Künstlicher Intelligenz gegenüber aufgeschlossen und sieht die neue Technologie überwiegend positiv. Der verstärkte Einsatz Künstlicher Intelligenz stellt für 42,6 Prozent der Befragten sogar eine Wunschvorstellung dar, die ihnen ein besseres Leben in der Zukunft verheißt.

Mehr als die Hälfte (54,4 Prozent) aller Studienteilnehmer ist etwa der Auffassung, dass der Einsatz von KI-Technologien in der Medizin – etwa bei der Früherkennung von Krankheiten – mehr Leben retten könnte als es heute der Fall ist. Auch ist nahezu die Hälfte der Befragten (49,9 Prozent) der Auffassung, dass die Medizin künftig stark von KI beeinflusst werden wird, Diagnosen frühzeitiger getroffen und Medikamente schneller entwickelt werden können.

Die von Kaspersky befragten jungen Deutschen (16 bis 30 Jahre) begrüßen darüber hinaus mehrheitlich die Vorzüge einer durch KI immer intelligenter werdenden städtischen Infrastruktur. So hätte mehr als ein Drittel (37,2 Prozent) der Befragten keine Bedenken, Gesichtserkennung zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit in Kauf zu nehmen.

Mehr Sicherheit für Künstliche Intelligenz

Bereits heute ist sich zudem fast die Hälfte (43,9 Prozent) der Studienteilnehmer sicher, dass durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz zukünftig eine genauere und schnellere Erkennung sowie Bekämpfung von IT-Bedrohungen möglich sein wird – sich die Cybersicherheit also generell durch einen verstärkten Einsatz von KI-Technologien verbessern würde. Auch würden 43,9 Prozent es befürworten, wenn eine KI alles, was mit Datenschutz und IT-Sicherheit im eigenen digitalen Leben zu tun hat, bestmöglich regeln würde.

„Wer KI nur im Bereich der Science-Fiction verortet, sollte sich bewusstmachen, dass bereits heute Machine Learning und Algorithmen – als Vorstufe zu starker, also kognitiver KI – in zahlreichen Anwendungen Standard sind. Als IT-Sicherheitsexperte liegen uns die Themen Cybersicherheit und Datenschutz bei einer so wichtigen Zukunftstechnologie wie Künstlicher Intelligenz besonders am Herzen – denn ohne adäquate digitale Schutzmaßnahmen ist sie zum Scheitern verurteilt“, kommentiert Marco Preuß, Leiter des europäischen Forschungs- & Analyseteams bei Kaspersky. „Bei KI-Systemen gilt, was beim Internet der Dinge (IoT) zum Teil verpasst wurde: Datenschutz und Security by Design, beziehungsweise Cyberimmunität, müssen von Beginn an ein Teil der Überlegungen sein. Um die Wichtigkeit von Security innerhalb der Diskussion rund um Machine Learning und Künstliche Intelligenz in den Vordergrund zu stellen, haben wir diejenige Gruppe in der Bevölkerung befragt, die privat wie beruflich voraussichtlich am meisten damit zu tun haben wird – die unter 31-Jährigen.“


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