#4GoodAI – Einladung zur virtuellen Woche für gute Künstliche Intelligenz

Während der EU Code Week 2020 (12. bis 16. Oktober 2020) bietet die Fakultät für Informatik der TU Wien eine Reihe von kostenlosen virtuellen Aktivitäten an – sowohl für Schüler und Schülerinnen zwischen 10 bis 17 Jahren als auch für Lehrer. [...]

Zahlreiche kostenlose Live-Online-Aktivitäten für Schüler und Lehrer in ganz Österreich bietet die Fakultät für Informatik der TU Wien bietet während der EU Code Week 2020 an. (c) Screenshot

Die Fakultät für Informatik der TU Wien bietet während der EU Code Week 2020 kostenlose Live-Online-Aktivitäten für Schulklassen in ganz Österreich an. Die Aktivitäten in verschiedensten Formaten laufen unter dem Motto #4GoodAI (für gute künstliche Intelligenz) und werden sowohl in Echtzeit, als auch in aufgezeichneter Form, zur Verfügung gestellt. Das Thema der Woche wird vom gleichnamigen Hackathon hervorgehoben: Hackathon 4 Good AI, der jeden Herbst als virtueller Hackathon im Rahmen des Projekts ADA (Algorithmen Denken Anders) stattfindet.

Eine Woche für gute künstliche Intelligenz #4GoodAI

Vorträge von Forscher/innen und Praktiker/innen zu Themen von künstlicher Intelligenz, über Fake News, bis hin zu Gesundheit, sowie Webinare zur Einführung in die Programmierung, sind nur eine Hälfte der Woche, die auf die Förderung digitaler Fähigkeiten ausgerichtet ist. Gleichzeitig soll das komplexe Netz zwischen Mensch, Gesellschaft und Technologie zum Nachdenken anregen. Dies ist das Ziel des Hackathon 4 Good AI, der im Jahr 2020 unter dem Motto „Die Gesundheit des Einzelnen und der Gesellschaft“ stattfindet. 

Die durchschnittliche Lebenszufriedenheit der Europäer, die auf der Skala des Wohlbefindens konsequent ganz oben steht, sank im April 2020 auf den niedrigsten Stand seit 1980. Gesundheit und Wohlbefinden für alle in allen Altersgruppen stehen im Mittelpunkt der nachhaltigen Entwicklung, die im Rahmen des UN-Aktionsplans Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung für die Menschen, den Planeten und den Wohlstand breit definiert wurde. Gesundheit und Wohlbefinden sind die wichtigsten Werte: „Deshalb haben wir diese Themen dieses Jahr ausgewählt“, sagt Prof.in Agata Ciabattoni, Leiterin des Vienna Center for Logic and Algorithms an der TU Wien, der Veranstalter des Hackathon 4GoodAI.

Virtueller Hackathon 4 GoodAI 

Der Hackathon ist für alle Schülerinnen und Schüler zwischen der 5. und 11. Schulstufe offen. Die Teilnehmer benötigen keine Vorkenntnisse im Programmieren, um an diesem Hackathon teilzunehmen. Als Hilfestellung geben Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen in den aufgezeichneten, zweiminütigen Erklärvideos #How2Hack Ratschläge, Tricks, Informationen und Lernmaterialien zum Hackathon 4GoodAI. Die Frist für die Einreichung von Lösungen der Programmieraufgabe ist der 25. Oktober 2020. Die besten Teams werden mit Geldpreisen aus dem mit 4.000 Euro dotierten Fonds ausgezeichnet.

Chancengleichheit in der IT

Die zweite Säule der Aktivitäten im Rahmen der Woche #4GoodAI befasst sich mit dem Thema Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit. Ein virtuelles „SpeedMentoring“ mit weiblichen Vorbildern aus Forschung, Verwaltung und Wirtschaft soll die Stereotypen über Frauen in Informatik und IT abbauen und als Karriereberatung sowohl für Schülerinnen als auch für Schüler dienen. Insbesondere lernen die Mentees wie IT mit ihren Interessen (z.B. Sprachen, Biologie, Gesundheit oder Rechtswissenschaften) kombiniert werden kann, und wie die fortschreitende Digitalisierung neue Berufsprofile und Karriereperspektiven in Bereichen eröffnet, die traditionell nicht mit IT in Verbindung gebracht werden. „Die nächste Generation wird sich für Stellen bewerben, die es vor dem Studienbeginn so noch gar nicht gab. Wir möchten aufzeigen, welche Chancen sich durch technisches Knowhow ergeben und wie spannend und vielfältig Informatik ist,“ illustriert Asst.Prof.in Martina Lindorfer, TU Wien, und Preisträgerin des Hedy-Lamarr-Preises der Stadt Wien.

Alle veröffentlichten Materialien, genauso wie die Live-Sessions, sind in Zusammenarbeit mit dem EduLab entstanden, dem Institut für Didaktik der Informatik an der TU Wien, das von Prof. Gerald Futschek geleitet wird.

Keine Büchse der Pandora

Der Schwerpunkt der Woche 4GoodAI liegt darauf, einen spielerischen Vorgeschmack auf die unzähligen Aktivitäten zu geben, die digitale Fertigkeiten fördern; sowie ein Verständnis für den breiteren Kontext der digitalen Technologie zu vermitteln, die Teil unseres täglichen Lebens ist. Wenn wir Digitalisierung aktiv mitgestalten wollen, müssen wir das Digitale in all seinen Facetten verstehen. „Wir erleben die Koevolution von Mensch und Maschine. In diesen Zeiten müssen wir Technologien in Übereinstimmung mit menschlichen Werten und Bedürfnissen gestalten, anstatt Technologien die Möglichkeit zu geben, Menschen zu gestalten,“ sagte Hannes Werthner, der Initiator der Vienna Manifesto on Digital Humanism.

Digitale Kompetenzen wie das Programmieren, die früher als Spezialisierung galten, sind inzwischen so grundlegend wie Lesen oder Schreiben. Aber da wir eine Welt betreten, die durch die künstliche Intelligenz (KI) erweitert wird, sind unsere menschlichen Qualitäten wie Kreativität, Einfühlungsvermögen und Problemlösung wichtiger denn je. Man braucht sowohl informatisches Denken als auch Kreativität, um diese digitale Sprache auf reale Probleme anzuwenden und neue Dinge zu erfinden und zu bauen. „Wir geben den Schülerinnen und Schülern, sowie den Lehrpersonen, die Werkzeuge und die Rahmenbedingungen, die Technologie mitzugestalten und nicht nur zu konsumieren. Somit bewegen wir uns von der Technologie von computerbewussten Menschen zu menschenkundigen Technologien“, erklärt Prof. Stefan Szeider, Leiter des Projekts ADA – Algorithmen Denken Anders und des VCLA der TU Wien.

ADA – Algorithmen Denken Anders

Die Kooperationpartner der Woche 4GoodAI sind Digital City Wien, Vienna Cyber Security and Privacy Research Center, und Verein FIT Sprungbrett. Die Woche 4GoodAI findet im Rahmen des Projekts ADA (Algorithmen Denken Anders) und deren Kooperation mit Informatik Austria, der OCG, eEducation Austria, den EIS Education Studios des BMB und Future Learning Lab statt. Das Projekt ADA wird durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) gefördert. Die Seed-Finanzierung wurde von der Wirtschafts Agentur Wien bereitgestellt.

Bis 25. September 2020 können sich Schulklassen oder Einzelpersonen kostenlos für die #4GoodAI Aktivitäten der Fakultät der Informatik der TU Wien anmelden. Nähere Infos unter www.ada.wien/woche-fuer-gute-kuenstliche-intelligenz-4-good-ai-tu-wien-eu-code-week-2020.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*