Sony dreht mit dem neuen Bravia-XR-55A90J-Fernseher an den richtigen Knöpfen: Sound, Bild und Bedienung profitieren gleichermaßen. Der Test verrät die Vorteile. [...]
Mit dem Ultra-HD-Modell Bravia XR-55A90J lanciert Multimedia-Spezialistin Sony ihr neues 4K-Spitzenmodell (Auflösung: 3840 × 2160 Pixel) mit Googles Android-TV-Betriebssystem. Der 4K-Fernseher der im High-End-Segment anzusiedelnden «Master-Serie» mit OLED-Technologie hat eine Spannweite von 55 Zoll (Bilddiagonale: 139 cm), aber einen hauchdünnen Rahmen. Der Straßenpreis beträgt 2599 Euro. Im Vergleich zum Vorgänger-Modell hat der Hersteller an verschiedenen Komponenten Hand angelegt.
Neuer Chip: Ganz neu entwickelt, und zugleich Dreh- und Angelpunkt des Fernsehers, setzt Sony in das Modell den sogenannten Cognitive-Prozessor XR, der auf kognitiver Intelligenz basiert. Was hinter dem Säbelrasseln steckt? Der IC-Baustein will sich nicht nur um die klassischen Teilbereiche eines Fernsehbildes kümmern, zu denen unter anderem diverse Berechnungen und Verarbeitung des Kontrasts, der Farbe, Tiefenschärfe, Sättigung, Schattierungen bis hin zu HDR-Elementen zählen. Vielmehr zielt er darauf ab, wo sich (aus Sicht des Betrachters) der Fokuspunkt im Bild befindet, um diesen zu optimieren, so Sony, damit die Gesamtkomposition des Bildes natürlich wirkt.
Kurzum: Der Chip übernimmt die komplette Steuerung. Zu dieser zählt selbstverständlich auch die flüssige und ruckelfreie Bildwiedergabe und Soundsteuerung. Gerade beim Klang hat der Hersteller nochmals Hand angelegt. Denn Sony hat die beiden im Gehäuse befindlichen Subwoofer vergrößert sowie die «Acoustic-Surface»-Ansteuerung optimiert. Das bedeutet, dass die Soundwiedergabe nicht nur dort erfolgt, wo sie auf dem Triluminos-Pro-Display auftritt, sondern auch, als Neuerung, mit der Position des Betrachters abgeglichen wird: Also je nachdem, ob man in der Mitte, links oder rechts sitzt, erfolgt entsprechend die Audioanpassung.
Aufbau und Ausstattung
Klare Sache: Dieser 55-Zoll-TV sollte, wenn immer möglich, zu zweit aufgebaut werden. Bei der riesigen Spannweite von 139 Zentimeter sowie dem stattlichen Gewicht von etwa 21 Kilogramm empfiehlt sich dies unbedingt.
Der Aufbau an sich ist dann nicht schwer, und in einem normalen Arbeitstempo innert 10 bis maximal 15 Minuten zu bewerkstelligen. Im ersten Schritt wird die Verpackung vorsichtig aufgemacht, danach das Styropor, welches das OLED-Panel umgibt, vorsichtig abgenommen.
Das Gute: Die Anleitung, wie dies Schritt für Schritt am besten vonstattengeht, ist ausführlich und gut bebildert. Sie sollte auch ab dem ersten Schritt zu Hilfe genommen werden. Ist das Styropor entfernt, können bereits die Standfüße angeschraubt werden. Schön: Sony gibt dazu drei Positionen an, um den Fernseher je nach Wunsch plan oder leicht erhöht oder etwas steiler auf die entsprechenden Beine zu stellen. Dazu müssen übrigens je Seite nur zwei Schrauben in das TV-Gerät geschraubt werden.
Danach werden, wie in unserem Fall, die Stromleitung, USB- und SAT-Kabel an die beschrifteten und farbkodierten Anschlüsse angebracht. Im letzten Schritt wird die Verschalung rückseitig an das Chassis eingerastet. Fertig. Die nachfolgende Inbetriebnahme lief ebenfalls wie am Schnürchen: Zuerst werden das Land und die Sprache festgelegt. Danach konnten wir bereits den Sendersuchlauf starten. Dabei förderte der Suchlauf nach rund 8 Minuten insgesamt knapp 900 Audio- und Videosender zu Tage. Um nun das Gerät letztendlich zu personalisieren, lässt sich der Sony Bravia XR-55A90J mit dem persönlichen Google-Account synchronisieren. Auch dies lief im Test ohne Komplikationen ab.
Kurz zur Ausstattung: Nebst vier HDMI-2.1- und drei USB-2.0-Ports gibt es einen Twin-Tuner, mit dem sich parallel eine Sendung A anschauen, und eine weitere Sendung B unabhängig davon aufzeichnen lässt. Daneben sind Bluetooth, LAN und WLAN-AC im OLED-Modell (das Panel stammt von LG), das mit einer Bildwiederholfrequenz von nativen 100 Hz arbeitet, integriert. Mit im Lieferumfang ist zudem eine hochwertige Fernbedienung inklusive Hintergrundbeleuchtung. Auf dem Steuerknüppel sind neben den Üblichen-Verdächtigen-Tasten auch Shortcuts für Netflix, Amazon Prime sowie Disney+ drauf. Die Fernbedienung liegt dabei gut in der Hand, die einzelnen Tasten lassen sich zielsicher mit den Fingern einer Hand erreichen.
Test und Fazit
Die Inbetriebnahme: Ab Start vergehen 5 Sekunden, dann ist das Gerät einsatzbereit. Um von Sender zu Sender zu springen, vergehen knapp 1,5 Sekunden. Die Menüführung ist, in typischer Android-TV-Manier, tabellarisch angelegt. Die Bedienung selbst läuft flüssig, ohne Ruckler ab, und ist transparent gehalten. In den einzelnen Menüs lassen sich etwa Lieblingssender, Streaming-Dienste bis hin zum schnellen Netzwerkzugriff konfigurieren respektive (um-)gruppieren. Alles in allem hinterlässt das Ganze einen reifen Eindruck.
Sound sehen: Wie bereits erwähnt, verwendet der japanische Hersteller seine Acoustic-Surface-Audio-Technologie – und das mittlerweile in der dritten Generation. Hinter dem Feature stecken je zwei verborgene Aktuatoren sowie zwei Subwoofer. Beim Aktuator (je 20 Watt) handelt es sich um nicht sichtbare Lautsprecher, die sich unter der Bildoberfläche auf der Rückseite des TVs befinden und den Ton über die «akustische Oberfläche» (deshalb: «Acoustic Surface») mittels Schwingungen erzeugen.
Quasi umrahmt werden sie von je einem linken und rechten Subwoofer (je 10 Watt), der für den Bass inklusive Raumklang zuständig ist. Das Resultat im Tontest ist und bleibt beeindruckend: Töne, Sprache, sprich die gesamte Akustik, die im aktuellen Bild stattfindet, wird positionsgetreu wiedergegeben. Bewegen sich Objekte vom linken zum rechten Bildschirmrand, hört man tatsächlich genau dort das Geräusch, wo sich das Objekt befindet.
Augenschmaus: Auch oder gerade an der Bildqualität gibt es rein gar nichts auszusetzen. Eine Augenweide ist und bleibt der Schwarzwert. Und auch beim Kontrast bescheinigen wir dem OLED-TV Bestnoten. Schnelle Kameraschwenks stellen den 55 Zöller vor genauso wenig Probleme wie auch actionreiche Szenen mit plötzlichen Bildwechseln. Dargestellte Farben sind satt, jedoch ohne zu überzeichnen. Gesichter sind weder zu matt noch wirken sie zu stark aufgetragen. Also: Auch hier läuft alles rund. Das auf die Energieeffizienzklasse «G» spezifizierte Modell kommt im typischen Praxisbetrieb auf einen Verbrauch von 149 Watt.
Tipp: Schnellentschlossenen versüsst der Hersteller den Kauf der neuen OLED-Bravia-TVs mit einem Kopfhörer. Wer bis Ende April einen der neuen Bravia-XR-OLED-TVs von Sony beim Händler vorbestellt, erhält den Sony-Kopfhörer WH-1000XM4 gratis dazu.
Fazit: Perfektes Mischverhältnis – Sonys Bravia XR-55A90J ist ein absolutes Spitzenmodell: Bild, Sound und Bedienung machen den TV zu unserem Kauftipp.
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