57 Gigabit pro Sekunde durch Glasfaser gejagt

Einem Team der University of Illinois ist es gelungen, fehlerfrei Daten mit einer Geschwindigkeit von 57 Gigabit pro Sekunde (Gbps) via Glasfaser zu übertragen. Möglich machen das spezielle Halbleiter-Laser. [...]

Den Forschern zufolge ermöglicht ihre Technologie annähernd so hohe Datenraten selbst bei Temperaturen bis 85 Grad. Es wird also möglich, ohne zusätzliche Kühlung blitzschnell jene gewaltigen Datenberge zu übertragen, die bei modernen Anwendungen im Big-Data-Zeitalter anfallen.

„Es gibt da draußen eine Menge Daten, aber wenn die Übertragung nicht schnell genug ist, kann man die gesammelten Daten nicht nutzen“, meint Teamleiter Milton Feng. „Dann kann man aufkommende Technologien, die massive Datenströme nutzen, wie Virtual Reality, nicht verwenden“, so der Elektrotechnik- und Informatikprofessor Milton Feng. Sein Team hat sich daher damit befasst, wie man Daten-Highways noch schneller machen und somit für immer datenhungrigere Anwendungen rüsten kann.

Die Forscher setzen dabei auf sogenannte Oxid-Oberflächenemitter (Vertical-Cavity Surface-Emitting Laser, VCSEL). Das sind spezielle Halbleiter-Laser, mit denen die Forscher schon 2013 immerhin 40 Gbps erreicht haben. Nun ist es nicht nur gelungen, die Übertragungsrate bei Raumtemperatur nochmals um fast die Hälfte hochzuschrauben. Und selbst bei 85 Grad Temperatur schafft die aktuellste Entwicklung noch fehlerfrei 50 Gbps. Eben das macht die Entwicklung besonders attraktiv.

Besonders im Sommer gleicht ein Serverraum schnell einem Ofen, weil so viel Wärme erzeugt wird. Deshalb gibt es in Rechenzentren große Kühlsysteme. Da ist es wünschenswert, dass wenigstens die Datenübertragung keinen extra Kühlschrank braucht. „Das muss von Raumtemperatur bis 85 Grad funktionieren, ohne Energie und Ressourcen für Kühlung aufzuwenden“, so Feng. Doch die Oxid-VCSEL-Technologie ist seiner Meinung nach nicht nur für Rechenzentren attraktiv. Da Glasfasern leichter als Kupferkabel sind, ortet der Informatiker Potenzial beispielsweise in der Luftfahrt. „Das kann sehr nützlich für die Industrie sein.“ (pte)


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*