5G-Sicherheit: Verantwortung und Chancen für Service Provider

Wir stehen kurz vor dem Übergang zu 5G-Netzen für die mobile Internetanbindung. Laut Palo Alto Networks ist jetzt der entscheidende Zeitpunkt, wichtige Fragen zur Sicherheit zu beantworten. Konkret geht es darum, welche Rolle Service Provider spielen sollten, um diese Netzwerke und deren Dienste so sicher wie möglich zu machen. [...]

5G-Netzwerke bieten das Potenzial für wesentlich schnellere und zuverlässigere Verbindungen von mobilen Geräten. Aber was können Unternehmen angesichts von allgegenwärtiger Konnektivität und praktisch unbegrenzter Bandbreite tun, um den Schutz zu maximieren? (c) pixabay

5G-Netzwerke bieten das Potenzial für wesentlich schnellere und zuverlässigere Verbindungen von mobilen Geräten. Nicht nur Computer, Laptops, Tablets und Smartphones, sondern die Milliarden von vernetzten Geräten, die sich bereits wie ein Lauffeuer verbreiten. In einem 5G-Netzwerk hat jedes Gerät das Potenzial, mit einer Geschwindigkeit von 100 Megabyte pro Sekunde zu kommunizieren. Dies soll eine Explosion von Innovationen auslösen und für eine allgegenwärtige Konnektivität für alles sorgen – Mensch zu Mensch, Mensch zu Maschine, Maschine zu Maschine. Autonome Fahrzeuge werden zuverlässig funktionieren können. Fernoperationen werden real, und so weiter.

Bei 451 Research ist über 5G zu lesen: „Es wird die Technologien und Geschäftsmodelle der Mobilfunkindustrie radikal verändern. Darüber hinaus wird erwartet, dass 5G eine entscheidende Phase in der globalen Evolution der IT im Allgemeinen sein wird, die fast alle Bereiche der Industrie und Gesellschaft betrifft.“

„Aber wie sieht es mit der Sicherheit aus?“, fragt Palo Alto Networks. Was können Unternehmen angesichts von allgegenwärtiger Konnektivität und praktisch unbegrenzter Bandbreite tun, um den Schutz zu maximieren? 5G-Netzwerke schaffen nicht nur Chancen für Unternehmen, Regierungsbehörden und andere Institutionen, innovativ zu sein; sie bieten Gegnern eine neue Plattform für Innovationen, ganz zu schweigen von einer Angriffsfläche, die um Milliarden von weiteren Geräten stetig anwachsen wird.

Telekommunikationsanbieter gefordert

In der schönen neuen Welt von 5G ist es an der Zeit, dass die Telekommunikationsanbieter, die diese Netze aufbauen, sich verstärkt für das Thema Sicherheit engagieren. Es ist auch an der Zeit, dass die staatlichen Regulierungsbehörden dafür sorgen, dass die Provider hier zügig aktiv werden. Dies bedeutet, nicht in zwei oder drei Jahren, wenn die Implementierungen wachsen werden, sondern jetzt, wenn die Netzwerke aufgebaut werden und Schutzmaßnahmen integriert werden können. Was können die Service Provider nun tun? In der Vergangenheit wurde von ihnen nicht verlangt, die Sicherung der von ihnen bereitgestellten Datenautobahnen zu übernehmen. Warum sollten das jetzt der Fall sein? Palo Alto Networks nennt hierzu drei Gründe:

  • Weil sie es können. Die Technologie steht Providern zur Verfügung, um alles, was durch ihre Netzwerke läuft, zu überprüfen, so dass sie bösartigen Datenverkehr blockieren können, wo und wann immer es notwendig ist. 5G-Netzwerke basieren auf Software, so dass Sicherheit anders als bei früheren Generationen umgesetzt werden kann.
  • Weil sie es sollten: 5G-Netzwerke werden schnell zu einem wichtigen Bestandteil unseres Alltags, wie wir leben, wie wir arbeiten; Bildung, Unterhaltung, Gesundheitswesen, Wahlen, Verteidigung, was auch immer. Wir werden von diesen Systemen abhängig sein, also sollten es nicht die Benutzer sein, die bei jeder Anmeldung an die Sicherheit denken müssen. Das werden sie immer noch, aber das Ganze lässt sich einfacher und sicherer machen.
  • Weil die Wirtschaft darauf bestehen muss. CEOs oder CIOs werden Geschäftsmodelle entwickeln, die auf der Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit dieser Netzwerke basieren. Sie können und sollten eine saubere Leitung zum Internet verlangen, frei von bösartigen Codes und Sicherheitsherausforderungen. Sie können es sich nicht leisten, dass ihre Anwendungen, Workloads oder Daten kompromittiert werden.

Eine Autobahn ohne grundlegende Sicherheitsvorkehrungen, wie Fahrbahnmarkierungen, Leitsysteme, Verkehrsschilder und Leitplanken, wäre nicht akzeptabel. Gleiches sollte eigentlich für die 5G-Datenautobahn auch gelten. Es ist nicht zu viel verlangt, von den Bauherren der Datenautobahnen eine grundlegende Überwachung und Prävention zu erwarten. Maximale 5G-Sicherheit ist etwas, das jeder – als Unternehmen, Sicherheitsexperten oder einfach auch private Nutzer – jetzt fordern sollte.


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