7 Tipps für professionelle Videokonferenzen

Fast alle Kommunikation findet derzeit via Zoom, Skype und Co. statt. Mit diesen Tipps gelingt Ihnen ein ein Top-Auftritt, mit perfektem Hintergrund, Licht, Bild und Ton. [...]

Mit diesen Tipps gelingen perfekte Videokonferenzen (c) Pixabay
Mit diesen Tipps gelingen perfekte Videokonferenzen (c) Pixabay

Videokonferenzen sind im Zeitalter von Corona für interne und externe Kommunikation derzeit die bevorzugte Wahl. Wenn es aber professioneller werden soll, zB bei Firmenschulungen, Interviews oder Jobgesprächen, stößt man mit Bordmitteln schnell an die Grenzen. Das Resultat ist oft peinlich: unaufgeräumter Hintergrund, Störgeräusche, schlechter Ton, dunkles Gesicht, falsche Farben, schlechte Kamera-Auflösung und Unschärfe im Bild. Mit diesen Tipps gelingt Ihnen ein perfekter virtueller Auftritt, mit minimalen Ausgaben für Technik.

Optimale Beleuchtung

Gutes Licht ist die halbe Miete: Drehen Sie also die Zimmer- und Schreibtischlampe auf. Richten Sie eine Beleuchtung für ihr Gesicht ein, am besten ca 30-45 Grad von der Seite und leicht von oben, damit im Gesicht noch Profil und Tiefe erkennbar ist. Falls Sie über keine Schreibtischlampe verfügen, kaufen Sie sich eine Ringleuchte um 20 Euro. Diese gibt ihrem Gesicht durch die einstellbare warme Beleuchtung (Orange) auch einen besonders angenehmen Touch. Bevorzugen Sie spezielle Scheinwerfer (ab 30 Euro) anstatt Energiesparlampen, welche ein ungünstiges Lichtspektrum aufweisen.

Greenscreen, Ringleuchte und DLSM-Kamera mit Capture Card (c) Streamland.at

Wenn Sie es ganz professionell machen wollen, stellen Sie 3 Punkt Beleuchtung sicher mit einem starken Hauptlicht, einem schwächeren Fülllicht von der anderen Seite, und dezenter Spitzen-Beleuchtung von hinten.

Verwenden Sie ein Headset

Mit einem Headset können Sie den Ton deutlich verbessern und Störgeräusche aus der Umgebung minimieren. Wenn Sie kein Headset (ab 30 Euro) zur Verfügung haben, können Sie auch ein externes Mikrophon anschließen, entweder ein USB Stand-Mikrophon (ab 30 Euro), oder ein Lavalier-Mikrophon zum anstecken (ab 20 Euro). Je besser das Mikrophon, desto besser naturgemäss der Ton.

Externe Kamera anschließen

Die interne Kamera Ihres Laptops hat in den seltensten Fällen eine gute Qualität. Kaufen Sie sich eine externe Webcam (ab 100 Euro), oder nutzen Sie – noch besser – ihre DLSR/M Kamera mit einer Capture Card (ab 20 Euro), um diese über USB mit dem Computer zu verbinden. So erhalten Sie ein gestochen scharfes und hochwertiges Bild. Bringen Sie die Kamera auf Kopfhöhe um Frosch oder Vogelperspektiven zu vermeiden. Stellen Sie in den Video-Einstellungen ihres Videokonferenz-Programms sicher, dass die externe Kamera auch ausgewählt ist. Stellen Sie die Qualität am besten auf Full HD ein (1920 x 1080 Pixel, 30 oder 60 Frames).
Falls Sie doch die Kamera ihres Laptops verwenden, nutzen Sie am besten einen Laptop-Ständer um die Kamera in etwa auf Augenhöhe zu bringen.

Upgraden Sie ihr Internet

Testen Sie im Vorfeld bitte Ihre Internet Verbindung, für Österreich zB mit netztest.at.
Für Videokonferenzen in Full HD sollten Sie am besten 5 Megabit/s Down- und Uploadrate haben, HD benötigt immer noch 3 Megabit/s. Lassen Sie keine Up/Downloads während des Gesprächs laufen und stellen Sie sicher dass ihr Computer keine Updates herunterlädt – informieren Sie daher auch ihre Familie und bitten Sie um schonende Internet-Nutzung während des Gesprächs.

Stellen Sie Ruhe sicher

Schließen Sie die Tür Ihres Zimmers, informieren Sie alle Büro- oder Familienmitglieder, befestigen Sie einen Zettel „nicht stören“ an ihrer Tür. Schalten Sie ihr Handy auf Flugmodus und alle Apps am Computer aus, die sich durch Störgeräusche und hohe Leistung bemerkbar machen, z.B. Virenschutz, Remote Desktop, WhatsApp Client etc. Schließen Sie auch eine Stromversorgung an Ihren Computer und alle externen Geräte an, damit keine unliebsamen Überraschungen passieren können.

Sorgen Sie für den perfekten Hintergrund

Sorgen Sie für einen neutralen, möglichst einfachen oder ganz weißen Hintergrund. Überprüfen Sie das Bild sorgfältig, lange bevor Sie mit dem Gespräch beginnen. Überprüfen Sie ob es keine Gegenstände im Hintergrund gibt, die von hinten „aus dem Kopf wachsen“. Entfernen Sie alle Kabel, Magazine, Bücher, oder andere Gegenstände die dem Bild keinen interessanten Effekt geben. Setzen Sie eventuell interessante Gemälde oder ganz dezente farbige Lichter im Hintergrund ein. Oft genügt schon eine kleine Ecke im Haus oder sogar Keller, die man interessant gestalten kann.

Wenn Sie überhaupt keinen geeigneten Hintergrund haben, oder es ganz toll machen wollen, hängen Sie mit einer Leine einen Greenscreen auf, also ein spezielles grünes Tuch (ab 20 Euro). Mobile, größere Lösungen haben auch einen eigenen Rahmen (ab 80 Euro). Nehmen Sie mit einer guten Kamera am besten vorher einen geeigneten Hintergrund in ihrem Bürogebäude auf, am besten mehrere Standbilder und Videos – und suchen Sie sich dann in Ruhe das Beste aus. Oder suchen Sie sich einen coolen Hintergrund auf pixabay.com, zB eine „Ziegelwand“ mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel. In Skype und Zoom können Sie diesen Hintergrund hochladen und dann die Option „Greenscreen“ verwenden.

Während des Interviews

Schauen Sie nach Möglichkeit immer freundlich in die Kamera. Machen Sie ruhige, kleine Bewegungen. Sprechen sie bewusst langsam. Kleben Sie einen Zettel mit Stichworten an den Monitor falls Sie einmal gar nicht weiter wissen. Falls Sie den Bildschirm teilen wollen, testen Sie diese Funktion am besten schon vor dem Interview.

* Der Autor Roland Kissling ist Gründer von Streamland.at und führt regelmässig professionelle Videokonferenzen, virtuelle Events und Event-Livestreams durch.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*