7 Tipps: So geht IT-Projekt-Multitasking auch während Corona

Wenn die wegen Corona aufgeschobenen IT-Projekte wieder auf der Tagesordnung stehen, wird es für IT-Entscheider hektisch. So behalten Sie die Übersicht. [...]

Viele IT-Projekte, keine Überforderung? Diese sieben Tipps helfen Ihnen, das zu erreichen (c) pixabay.com

In diesen Zeiten kommt man sich als CIO schnell wie ein Zirkusartist vor: Man muss mehrere Projekte gleichzeitig managen und dabei sicherstellen, dass keines davon an die Wand fährt. Die Corona-Pandemie hat auch nicht eben zur Entspannung beigetragen. Eher im Gegenteil, schließlich galt es in den vergangenen Monaten vor allem, die richtige Balance zwischen Remote-Work-Anforderungen und Digitalisierungsbestrebungen zu finden.

Wenn in der Zeit nach der Pandemie die bisher aufgeschobenen Projekte noch hinzukommen, dürfte das Stresslevel (nicht nur) bei vielen IT-Entscheidern durch die Decke gehen. Abhilfe kann an dieser Stelle nur die richtige Strategie schaffen. Die folgenden sieben Tipps sollen Ihnen dabei helfen, mehrere, wichtige IT-Projekte zeitgleich zu stemmen – ohne dabei über Gebühr Zeit, Budget oder Qualität zu opfern.

Project Leader statt Manager

Wenn mehrere IT-Projekte zusammenkommen, begehen viele IT-Entscheider den Fehler, sich ausschließlich als Projektmanager zu betrachten – und nicht als Führungskraft. People Management spielt jedoch eine entscheidende Rolle für den Projekterfolg: Ein Projektmanager, der davon überzeugt ist, alles im Alleingang stemmen zu können, wird sein Team und sein Unternehmen mit in den Abgrund reißen.

Gute Führungskräfte treten nicht nur als Projektmanager, sondern auch als Coach auf. Sie entwickeln sozusagen menschliche Sensoren, die Alarm schlagen, falls eine Initiative in die falsche Richtung läuft. Sie motivieren die Teammitglieder dazu, ihre Expertise so einzusetzen, dass das Projekt in geordneten Bahnen verläuft. Dabei gilt: Je komplexer die Projekte und je höher ihre Anzahl, desto mehr Erfahrung in Sachen Project Management Leadership ist nötig, um am Ende erfolgreich zu sein.

Das große Ganze im Blick

Stehen mehrere IT-Projekte zur gleichen Zeit auf der Agenda, ist es unabdingbar, die Geschäftsziele im Blick zu behalten und alle Ressourcen entsprechend der Bedeutung der einzelnen Initiativen zu priorisieren. Schließlich sind Anfragen an die IT im Regelfall immer maximal dringlich, lassen dabei jedoch oft die nötige Detailtiefe vermissen.

Ein guter Draht zum Management und anderen wesentlichen Stakeholdern hilft IT-Entscheidern dabei, die Erwartungen und Bedürfnisse besser zu verstehen und damit die Projektflut zu priorisieren. Mängel in Sachen Kommunikation und Change Management sind hingegen Gift für den strukturierten Weg zum Projekterfolg.

Program Manager

Wenn eine Vielzahl von „asap“-Projekten zur Ressourcenknappheit zu führen droht, ist das ein Signal dafür, einen Program Manager einzusetzen – entweder temporär oder dauerhaft. Dieser berichtet direkt an den CIO und ist dafür zuständig, regelmäßige Statusberichte abzugeben und Entwicklungsprozesse oder auch Risiken im Blick zu behalten, beziehungsweise zu identifizieren. In einigen Unternehmen übernimmt der Program Manager auch Ressourcen- und Budget-Management.

Als Ergebnis verschafft der Program Manager den Projektmanagern zeitlichen Freiraum, den sie nutzen können, um sich auf die Kernaspekte des Projekts zu konzentrieren. Darüber hinaus können Programm-Manager auch dazu beitragen, das große Ganze besser im Blick zu behalten.

Vertrauen ins Team

Gerät ein IT-Projekt in Verzug, machen nicht wenige IT-Entscheider den Fehler, die Projektmanager zu übergehen und in Mikromanagement zu verfallen. Der richtige Weg: dem Team vertrauen und Verantwortlichkeiten delegieren. Wenn Sie Ihrem Team nicht vertrauen können, haben Sie nicht die richtige Mannschaft zusammengestellt.

Außerdem ist es nicht empfehlenswert, einzelne Teammitglieder auf mehrere Initiativen anzusetzen, wenn die einzelnen Projekte nicht eng miteinander verzahnt sind. Das führt im Regelfall lediglich zu Defokussierung.

Automatisieren was geht

IT-Entscheider, die auf Automatisierung verzichten, bremsen ihr Team schon vom Start weg unnötigerweise aus. Effizienzverbesserung durch die konsequente Automatisierung repetitiver Aufgaben spart Zeit und Geld, reduziert die Fehlerquote – und gehört darüber hinaus heutzutage zum guten Ton.

Robotic Process Automation (RPA) kombiniert beispielsweise Machine Learning und künstliche Intelligenz, um Datenextraktion und -migration wesentlich zu beschleunigen.

Dopplungen vermeiden

Die Angewohnheit, jedes Projekt einzeln zu betrachten, ist unter CIOs verbreitet. Das verhindert allerdings, Zusammenhänge und Schnittmengen zu erkennen und gewinnbringend zu nutzen. Stattdessen sollten IT-Entscheider auf regelmäßiger Basis mit dem jeweiligen Team Leader konferieren und mit ihm gemeinsam ermitteln, ob Synergieeffekte möglich und sinnvoll sind.

Viele IT-Projekte aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten kann auch dazu beitragen, Redundanzen oder Konflikte schon früh zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern.

Das Ziel im Blick

Multitasking-Fähigkeiten sind grundsätzlich durchaus erstrebenswert. Zu viele Dinge auf einmal machen zu wollen, kann sich allerdings negativ auf die Urteilsfähigkeit auswirken und unter Umständen zu Fehlern führen, die IT-Projekte unnötig in die Länge ziehen oder einen erfolgreichen Abschluss gefährden.

Eine gut ausgearbeitete Strategie für jedes einzelne Projekt sorgt für Struktur und Stabilität. Dabei können Task-Management-Tools wie Trello oder SmartSheet unterstützen. Diese helfen Entscheidern auch dabei, die Fortschritte der einzelnen Teams in ihren Projekten stets im Auge zu behalten.

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*John Edwards ist freier Autor.


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