8 Tipps für mehr Nachhaltigkeit beim E-Commerce-Versand

Nachhaltigkeit im Online-Handel ist das Thema der Stunde. parcelLab hat Tipps und Tricks zusammengetragen, wie Unternehmen mit oft einfachen Mitteln für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik sorgen können. [...]

(c) pixabay.com

Nachhaltige Logistik setzt auf den ressourcenschonenden Einsatz bei der Zustellung und Abholung von Waren – Stichwort Retouren. Das umweltfreundliche Versprechen fängt aber schon früher an, nämlich beim Check-out und bei der Bestellung von Produkten. Aufklärung ist hier das große Stichwort, hält ein Großteil der deutschen Verbraucher den stationären Einkauf vor Ort schließlich oft für nachhaltiger als eine Online-Bestellung.

parcelLab hat Tipps und Tricks zusammengetragen, wie Unternehmen mit oft einfachen Mitteln für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik sorgen können:

1. Über CO2-Fußabdruck der Bestellung aufklären

Durch das Anzeigen des CO2-Fußabdrucks der Bestellung können Unternehmen ihren Kunden zeigen, dass ihre Bemühungen um Nachhaltigkeit nicht nur reines Marketing sind. Viele Kunden sind sich vielleicht nicht bewusst, welche Umweltauswirkungen ihre Online-Bestellung hat, daher fallen die Marken, die sie darüber aufklären, positiv auf.

2. CO2-Ausgleich an der Kasse anbieten

Wenn die Kunden ihren CO2-Fußabdruck kennen, sollten Versender ihnen es so einfach wie möglich machen, diesen auszugleichen – beispielsweise mit einer Spende für ein Umwelt-Projekt oder einem Beitrag zum Ausgleich des CO2-Ausstoßes. Belohnen Sie jene Kunden, die sich dafür entscheiden, mit Rabatten oder Treueprogrammen.

3. Verpackungsgrößen prüfen

Häufig werden kleine Artikel in viel zu großen Paketen verschickt – im schlechtesten Fall wird der Hohlraum auch noch mit Plastikfolie ausgestopft. Das bedeutet nicht nur unnötigen Verpackungsmüll, sondern auch, dass der Versanddienstleister weniger Pakete in seinem Lieferwagen unterbringen kann. Wer sicherstellt, dass passende Kartons für die jeweiligen Produkte vorhanden sind, verhindert, dass DHL, Hermes & Co. nur Luft von A nach B transportieren.

TIPP: Am 29.3.2022 findet die größte virtuelle Konferenz zu Nachhaltigkeit in der IT unter sustain-it.at statt. Jetzt anmelden!

4. Auswahlmöglichkeiten bei der Verpackung geben

Verpackungen lassen sich im Online-Handel nicht komplett vermeiden. Aber Branding sorgt für zusätzliche Belastungen für die Umwelt. Geben Sie Ihren Kunden die Möglichkeit, sich beim Check-out für eine nicht-gebrandete Verpackung zu entscheiden und kommunizieren Sie den Benefit für die Umwelt.

Stellen Sie außerdem sicher, dass auf der Verpackung immer Nachhaltigkeitshinweise wie etwa „recyclebar“ angebracht werden. Darüber hinaus könnte der Boom der Unverpackt-Läden auch den Online-Handel beflügeln. Optimieren Sie Ihre Logistik so, dass Plastikverpackungen zum Beispiel um Kleidungsstücke unnötig werden. Das garantiert dem Kunden auch ein schöneres Auspackerlebnis.

5. Paketbeileger nicht ins Paket

Paketbeileger sind vor allem eins: Altpapier. Die meisten Kunden werfen sie achtlos weg. Inkludieren Sie die Informationen stattdessen in Ihre Versandkommunikation, wo die Öffnungsrate bei über 80 Prozent liegt. So reduzieren Sie Papiermüll, sorgen für Aufmerksamkeit und können die Inhalte auch noch besser auf die Interessen Ihrer Zielgruppen zuschneiden. 

6. Möglichst wenig Zustellversuche

Jeder Zustellversuch mehr belastet die Umwelt unnötig. Eine eigene Track-and-Trace-Seite, auf die die Kunden jederzeit zugreifen und in Echtzeit den Versandstatus ihres Pakets abfragen, das Zustellfenster beeinflussen oder einen Ablageort angeben können, helfen beim Umweltschutz. Proaktiv verschickte Versandinformationen, die darüber informieren, an welchem Tag und in welchem Zeitraum der Paketbote an der eigenen Haustür klingeln wird, erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass ein Zustellversuch schon beim ersten Mal klappt. Wer Kunden zudem noch die Möglichkeit bietet, Pakete umzuleiten, erspart dem Versanddienstleister unnötige Fahrten und der Umwelt CO2. Und die Kunden können sicherstellen, ihre Bestellung schnellstmöglich in Händen zu halten.

7. Versandkommunikation für Aufklärung nutzen

Ikea hatte die innovative Idee, Kinder zu ermuntern, Verpackungen als Spielzeug zu verwenden. Dieses Beispiel sollte Schule machen. Die Versandkommunikation eignet sich ideal, um Kunden über Nachhaltigkeit und Recycling zu informieren und sicherzustellen, dass alle wissen, wie die Verpackung entsorgt oder im Idealfall sogar weiterverwendet werden kann.

8. Retouren papierlos gestalten

Der beigelegte Retourenaufkleber wird von der papierlosen Rücksendung verdrängt, denn immer mehr Abgabestellen benötigen nur noch einen Barcode und kein gedrucktes Etikett mehr, um eine Rücksendung anzunehmen. Das hat zahllose Vorteile – nicht nur für die Umwelt. Denn wenn der Kunde im Webshop eine Retoure anmeldet, um einen Barcode zu generieren, kann der Händler beispielsweise in Echtzeit entscheiden, wo ihm diese Retoure aktuell am meisten nützt und sie entsprechend adressieren lassen. Da dieser Prozess für einige Kunden aber noch neu ist, müssen Händler ihn gut erklären. Auch hier eignet sich Versandkommunikation per Mail, SMS oder In-App-Nachrichten als Kanal.

„Konsumenten geben mehr Geld bei Unternehmen aus, bei denen sie sich gut aufgehoben fühlen und die mit ihren eigenen Vorstellungen von Nachhaltigkeit übereinstimmen“, sagt parcelLab-Mitgründer Anton Eder. „Mithilfe von Operations Experience Management können Unternehmen Berührungspunkte mit den Kunden nutzen, um sich als nachhaltig zu positionieren.“


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*