8 von 10 Unternehmen fürchten digitales Chaos durch zunehmende Komplexität der Geschäftsprozesse

84 Prozent der im Rahmen des „2025 State of Process Orchestration and Automation Report“ befragten Unternehmen wollen in den nächsten drei Jahren KI-Fähigkeiten im Unternehmen einführen. Gleichzeitig befürchten jedoch 77 Prozent, dass die kritischen Geschäftsprozesse im Unternehmen bei steigender Komplexität nicht mehr richtig funktionieren könnten. [...]

Heutige digitale Infrastrukturen und Prozesse sind komplex und voneinander abhängig – was eine große Herausforderung darstellt. Viele Unternehmen kämpfen mit isolierten Tools und Technologien, die es ihnen nicht leicht machen, Abläufe zu optimieren und sich einen vollständigen Überblick zu verschaffen. (c) stock.adobe.com/john

Camunda, Spezialist für Prozessorchestrierung und Automatisierung, hat seinen „2025 State of Process Orchestration and Automation Report“ veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass 82 Prozent der Unternehmen ein digitales Chaos befürchten, verursacht durch immer komplexere, stärker vernetzte und automatisierte Prozesse. Der Report zeigt auf, dass Unternehmen inzwischen durchschnittlich rund 50 Endpunkte verwalten, um Aufgaben auszuführen, die Teil ihrer Geschäftsprozesse sind. Diese Entwicklung zeigt einen Anstieg um 19 Prozent in den letzten fünf Jahren und erhöht damit das Geschäftsrisiko erheblich.

Laut Report haben 82 Prozent der Unternehmen durch mangelnde Kontrolle ein höheres Compliance-Risiko, während 77 Prozent ein größeres Risiko für Ausfälle ihrer Kernprozesse sehen. 82 Prozent der Befragten glauben sogar, dass diese Risiken zu einem Automatisierungs-Chaos führen könnten, wenn sie nicht begrenzt werden.

Kurt Petersen, Senior Vice President Customer Success bei Camunda, erklärt: „End-to-End-Prozessorchestrierung und Automatisierung sind entscheidend, um Geschäftsergebnisse zu liefern. Doch heutige digitale Infrastrukturen und Prozesse sind komplex und voneinander abhängig – was eine große Herausforderung darstellt. Viele Unternehmen kämpfen mit isolierten Tools und Technologien, die es ihnen nicht leicht machen, Abläufe zu optimieren und sich einen vollständigen Überblick zu verschaffen. Wenn nicht entschlossen gehandelt wird, laufen Automatisierungsmaßnahmen Gefahr, Organisationen zu überfordern – mit fragilen Lösungen, mangelnder Governance, hohen Gesamtkosten und schwindender Agilität. Unternehmen, die ihre Automatisierung nicht in den Griff bekommen, werden letztlich von versierten Wettbewerbern abgehängt, die Prozessorchestrierung und Automatisierung bereits gemeistert haben.“

KI: Die Herausforderung bei Skalierung und Operationalisierung

Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitsweise von Unternehmen grundlegend: Sie nutzt große Sprachmodelle (LLMs), Machine-Learning-Verfahren oder andere KI-unterstützte Funktionen für effizientere Prozesse und um die Kundenerfahrungen zu verbessern. Allerdings kommt KI häufig nur als isolierte Punktlösung für Einzelaufgaben zum Einsatz, anstatt in eine unternehmensweite Strategie eingebettet zu sein. Obwohl die meisten Unternehmen in den kommenden drei Jahren ihre KI-Fähigkeiten ausbauen möchten, stehen sie vor erheblichen Herausforderungen, wenn es darum geht, KI effektiv zu skalieren und zu operationalisieren.

  • 85 Prozent der Unternehmen sehen Schwierigkeiten, künstliche Intelligenz unternehmensweit zu skalieren und zu operationalisieren.
  • 84 Prozent geben an, dass mangelnde Transparenz beim Einsatz von KI in Geschäftsprozessen zu Compliance-Problemen führt.
  • 93 Prozent sind überzeugt, dass KI vollständig in orchestrierte Prozesse eingebunden sein muss, um den maximalen Return on Investment und den höchsten Geschäftswert zu erzielen.

Wertschöpfung durch Prozessorchestrierung

Viele Unternehmen haben bereits umfangreiche Automatisierungslösungen implementiert, stehen jedoch vor der Herausforderung, diese über unterschiedliche Systeme und Prozesse hinweg effektiv zu steuern. Erfolgreiche Unternehmen schöpfen den Wert von Automatisierung aus, indem sie Prozessorchestrierung als entscheidende Fähigkeit nutzen, um alle beweglichen Teile oder Endpunkte eines Geschäftsprozesses zu koordinieren und teilweise sogar mehrere Prozesse zu integrieren.

  • 82 Prozent der befragten Unternehmen sehen Bedarf an besseren Werkzeugen, um die Schnittstellen ihrer Prozesse zu verwalten.
  • 79 Prozent sagen, dass sie zwar bereits umfassende Automatisierungslösungen im Einsatz haben, jedoch keine Möglichkeit besitzen, diese wirksam zu kontrollieren, zu managen und langfristig aufrechtzuerhalten.
  • 86 Prozent sind überzeugt, dass Hyperautomation ohne Prozessorchestrierung nicht möglich ist.
  • 81 Prozent glauben, dass ohne Prozessorchestrierung der Weg zum autonomen Unternehmen eine bloße Illusion bleibt.

Petersen fasst zusammen: „Wenn Unternehmen KI erfolgreich in ihrem gesamten Geschäftsbetrieb operationalisieren wollen, müssen KI-Anwendungen und -Services wie jeder andere Endpunkt innerhalb automatisierter Geschäftsprozesse orchestriert werden. Nur so lassen sich Compliance-Anforderungen einhalten und der Return on Investment für KI maximieren. Prozessorchestrierung ist der Schlüssel, um Komplexität zu managen, Legacy-Systeme anzubinden und vielfältige Endpunkte zu koordinieren. Ohne sie bleiben Hyperautomation und das autonome Unternehmen für die meisten Organisationen unerreichbar.“


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