8,8 Millionen blockierte Cyberbedrohungen mit Bezug zu COVID-19

Insgesamt hat Trend Micro in der ersten Hälfte des Jahres 2020 27,8 Milliarden Bedrohungen weltweit gestoppt, wobei 93 Prozent der Angriffe auf E-Mails basierten. [...]

Cyberkriminelle nutzen das weltweite Interesse an der Covid-19-Pandemie, um den Schwerpunkt ihrer Angriffe darauf auszurichten. Das Risiko für Unternehmen wurde zudem durch Sicherheitslücken verschärft, die durch das Arbeiten im Home Office entstanden sind. (c) Tomas Ragina - stock.adobe.com

Trend Micro veröffentlicht seinen jährlichen Halbjahresbericht, aus dem hervorgeht, dass COVID-19-bezogene Angriffe das größte Cyber-Sicherheitsrisiko in der ersten Jahreshälfte darstellten. In nur sechs Monaten blockierte Trend Micro weltweit 8,8 Millionen Bedrohungen mit Bezug zur Corona-Pandemie. Fast 92 Prozent dieser Angriffe geschahen mittels Spam-Mails. Cyberkriminelle nutzen das weltweite Interesse an der Covid-19-Pandemie, um den Schwerpunkt ihrer Angriffe darauf auszurichten. Das Risiko für Unternehmen wurde zudem durch Sicherheitslücken verschärft, die durch das Arbeiten im Home Office entstanden sind.

„Erwartungsgemäß bremste die Pandemie in der ersten Hälfte 2020 die Cyberkriminellen nicht aus“, erklärt Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro „Vielmehr waren die plötzliche Notlage vieler Unternehmen und die notwendigen und teilweise erheblichen strukturellen Umstellungen ein zusätzlicher Ansporn. Diese Hacker stellen nichts anderes dar als gewöhnliche Kriminelle, die nicht einmal vor einem gezielten Angriff auf Einrichtungen des Gesundheitswesens während einer Pandemie zurückschrecken. Erfolgreiche Attacken zeigten dabei, dass oft unflexible Security-Maßnahmen mit plötzlichen Notwendigkeiten wie Home Office überfordert waren. IT-Führungskräfte sollten ihre Sicherheitsstrategie anpassen, um flexibler auf veränderte Anforderungen und aktuelle Bedrohungen reagieren zu können.“

Die globale Verteilung der COVID-19-bezogenen Bedrohungen.
(c) Trend Micro

Die Erkennungen von Business E-Mail Compromise (BEC, auch CEO-Fraud oder Chef-Masche) sind seit der zweiten Hälfte des Jahres 2019 um 19 Prozent gestiegen, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass Betrüger versuchen, aus der vermehrten Nutzung des Home Offices und einer deshalb potentiell größeren Anfälligkeit für Social Engineering, Kapital zu schlagen.

Die überwiegende Mehrheit der Angriffe mit Bezug zu COVID-19 geschah über E-Mail.
(c) Trend Micro

Ransomware legt weiter zu

Ransomware bleibt eine feste Größe für Cyberkriminelle. Obwohl die Zahl der entdeckten Ransomware-Angriffe im ersten Halbjahr zurückging, verzeichnete Trend Micro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg der neuen Ransomware-Familien um 45 Prozent.

Unternehmen weltweit wurden zudem durch einen erheblichen Anstieg der neu entdeckten Schwachstellen belastet. Die Zero Day Initiative (ZDI) von Trend Micro veröffentlichte insgesamt 786 Schwachstellen-Advisories, was einem Anstieg von 74 Prozent gegenüber der zweiten Hälfte des Jahres 2019 entspricht. Einige davon kamen im Rahmen der Microsoft Patch Tuesday Updates, die im Jahr 2020 bisher durchschnittlich 103 CVEs pro Monat behoben haben – darunter die größte Anzahl von Patches, die jemals in einem einzigen Monat veröffentlicht wurden (129) im Juni.

Mehr Angriffe auf industrielle Steuerungssysteme

Trend Micro beobachtete im Vergleich zur ersten Hälfte des Jahres 2019 ebenfalls einen 16-prozentigen Anstieg der aufgedeckten Schwachstellen in industriellen Steuerungssystemen (ICS). Diese können für die Betreiber von Smart Factories und anderen IIoT-Umgebungen eine große Herausforderung darstellen.

Um stark verteilte Unternehmensnetzwerke effektiv zu schützen, empfiehlt Gartner Unternehmen, ihre Sicherheitsüberwachungsfunktionen zu verfeinern und an die geänderten Bedingungen durch vermehrte Remote- und Mobilarbeit anzupassen. Die Analysten weisen besonders auf veränderte Muster des Netzwerkverkehrs sowie Daten- und Systemzugriffsvektoren hin.


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