90 Prozent aller Apps werden in den App Stores nicht gefunden

App Stores wachsen und wachsen. Das bedeutet nicht, dass der Benutzer nun eine größere Auswahl. Im Gegenteil, neue Apps zu entdecken wird immer schwieriger, da auf den weltweiten Listen immer wieder die selben Top-Apps auftauchen. [...]

Der App Store wächst und wächst. Das bedeutet nicht, dass der Benutzer nun eine größere Auswahl. Im Gegenteil, neue Apps zu entdecken wird immer schwieriger, da auf den weltweiten Listen immer wieder die selben Top-Apps auftauchen. Das zeigt auch der jüngste Bericht von adjust The Zombie Uprising: 9 von 10 Apps sind für den Verbraucher nicht sichtbar und gelten somit als Zombie Apps.
Zombie Apps sind, wie man aus dem Namen ableiten könnte, keine Spiele in denen man gegen Zombies kämpft. Der Begriff stammt vielmehr aus der ersten Studie von adjust aus 2012 und beschreibt eine App, die nicht genug Aufmerksamkeit auf sich zieht, um im iOS App Store auf Top-Listen angezeigt zu werden. Im Wesentlichen können Zombie Apps nicht organisch gefunden werden, sondern nur über die direkte Suche nach dem Namen. Um als lebend angesehen zu werden, muss eine App lediglich in einem Zeitraum von einem Monat, zwei von drei Tagen auf einer Position der zehntausenden Top-Listen erscheinen – egal an welcher Stelle. 
Obwohl Apple zwischen 2013 und 2014 zwei Millionen neue Plätze auf App Listen kreiert hat, ist die Zombie Rate von 72 Prozent im Januar 2014 auf mehr als 87 Prozent im Dezember 2015 gestiegen und liegt nun bei 90 Prozent in Mai 2016. Dieser Umstand deutet darauf hin, dass Top-Apps mehr Reichweite über Listen haben, obwohl es mehr Platz für neuere oder weniger populäre Apps gibt. Angeführt werden die Rankings von dem US Konzern Facebook und deren Apps Whatsapp, Facebook, Facebook Messenger und Instagram, auf die ca 62 Prozent aller Downloads zurückgehen.
„Das Wachstum der Zombie App Rate zeigt, wie schwierig es für Developer geworden ist, mit einer App den Durchbruch im App Store zu schaffen. Eine verpasste Gelegenheit – viele der Neuerscheinungen haben Potential, aber schaffen den Sprung nicht, da Sie sich teure und komplizierte Marketingkampagnen nicht leisten können“, sagt Christian Henschel, CEO und Co-Founder von adjust. „Es gibt natürlich immer wieder Ausnahmen, wie zum Beispiel Prisma oder Pokemon, die schnell erfolgreich werden. Wie nachhaltig dieser Erfolg ist, wird sich aber zeigen“, so Henschel weiter.
Während 2009, dem ersten Jahr des Apple Stores, noch durchschnittlich 3.000 Apps pro Monat veröffentlicht wurden, ist die Zahl seitdem stetig gestiegen. Seit Januar 2014 ist der App Store um 83 Prozent von 890.000 Apps auf über zwei Million Apps im Juni 2016 gewachsen. Der Trend ebbt nicht ab – bisher wurden in diesem Jahr mehr als 50.000 Apps pro Monat veröffentlicht.

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Florian Brence, Partner bei Deloitte Österreich (c) Deloitte
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