Bis zum Ende des XP-Supports dürften nur die wenigsten Geldautomaten auf Windows 7 aktualisiert worden sein. Denn die Vielfalt der Geräte und der hohe Aufwand behindern das notwendige Update. [...]
Am 8. April läuft der Support für Windows XP aus. Zwar soll es noch Antimalware-Updates für Microsofts Antiviren-Schutz Security Essentials auf XP-Rechnern geben, doch ansonsten werden keine Sicherheitslücken mehr gestopft. Das betrifft nicht nur Firmen- und Privat-PC, sondern auch Geldautomaten. Satte 95 Prozent aller Geldautomaten weltweit sollen derzeit noch unter Windows XP laufen, berichtet businesweek.com. Einzig Geldautomaten, die auf die entschlackte XP-Version „Embedded“ setzen, profitieren noch bis Anfang 2016 von Microsoft-Updates. Alle anderen brauchen schon bald ein Betriebssystem-Upgrade. Die meisten Betreiber wollen auf Windows 7 setzen, das seit Ende 2009 verfügbar ist.
Das Upgrade auf Windows 7 wird durch die teils sehr verschiedene Bauweise und Funktionalität der Geldautomaten erschwert, schreibt die Businessweek. Moderne Automaten könnten aus der Ferne aktualisiert werden, während ältere Modelle vor Ort mit einem neuen Betriebssystem versehen werden müssten. Ganz alte Maschinen verfügen gar nicht über genug Rechenkraft, um ein neues Windows zu erhalten. Diese müssten umgebaut oder durch komplett neue Automaten ersetzt werden, was den Betreiber nicht ganz billig kommen wird. Die Kosten für ein Upgrade eines Geldautomaten auf Windows 7 variieren zwischen einigen hundert Euro bis hin zu mehreren tausend.
Für die USA gehen Betreiber davon aus, dass bis Anfang April nur 15 Prozent der veralteten Automaten auf den neuesten Stand gebracht werden könnten. Manche Betreiber beginnen ihre Update-Welle gar erst nach dem Ende des XP-Supports. Bis dahin können sie sich aber eine Support-Verlängerung bei Microsoft kaufen. Die wird aber umso teurer, je länger sie läuft.
* Benjamin Schischka ist Redakteur der deutschen PC-Welt.
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