In einem Feldversuch hat A1 gemeinsam mit NEC/NetCracker die Funktionalität eines Modems im A1 Rechenzentrum virtualisiert. Das könnte künftig die Flexibilität, Sicherheit und Effizienz der Internetanbindungen erhöhen. [...]
Mittlerweile ist in beinahe jedem österreichischen Haushalt ein Modem im Einsatz, das die Verbindung ins Internet ermöglicht. Die Technologie hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt, so dass Modems mittlerweile sehr komplexe Geräte sind und eine Vielzahl von Funktionen bereitstellen. A1 hofft nun, mit der Virtualisierung der Funktionalität eines Modems im Rechenzentrum die Flexibilität, Sicherheit und Effizienz der Internetanbindungen deutlich erhöhen zu können.
„Die Verwaltung und Wartung hunderttausender Modems mehrerer Generationen und unterschiedlicher Hersteller bedeuten für uns einen sehr hohen Aufwand. Mit zunehmender Komplexität steigt auch die Störungsanfälligkeit und die Schwierigkeit für unsere Kunden, das Optimum aus den Geräten herauszuholen“, so Marcus Grausam, A1 Technikvorstand.
Abhilfe verspricht sich A1 durch eine zentrale Steuerung der Funktionalitäten aller Modems im A1 Rechenzentrum. In einem Feldversuch gemeinsam mit Technologiepartner NEC/NetCracker hat A1 erfolgreich die Realisierbarkeit des Vorhabens demonstriert.
„Mit der Virtualisierungslösung ermöglichen wir eine deutliche Erhöhung der Flexibilität und Effizienz und gleichzeitig deutliche Kosteneinsparungen durch einfache, standardisierte Hardware und auf ein Minimum reduzierte Anfragen zu Konfigurationseinstellungen“, so Michael Stückmann, Managing Director NEC Deutschland GmbH.
HARDWARE AUF DAS MINIMUM REDUZIERT
Die Konfiguration und Wartung der Modems sowie das Einbringen von Sicherheitsupdates wird von Technikern im Rechenzentrum übernommen. Individuelle Einstellungen wie Virenscanner oder Firewall können auf Wunsch weiterhin vom Kunden auf einem Web-Portal vorgenommen werden. Besonders interessant ist die Möglichkeit, für einzelne Geräte und Benutzer separate Einstellungen vorzunehmen. Damit lässt sich beispielsweise der Zugang zu Webinhalten auf einfache Weise zeitlich und inhaltlich pro Gerät steuern (Parental Control).
Die Grundfunktionalität der Modems, also die DSL-Modulation zur Datenübertragung, muss aber weiterhin als Hardware ausgeliefert werden. Die Geräte können aber kleiner, stromsparenderer und einheitlich für alle Kunden realisiert werden. A1 rechnet mit einer Serienreife der neuen Technologie innerhalb der nächsten zwei Jahre.
Das Konzept virtueller Modems ist Teil einer umfassenden Strategie der gesamten Telekom Austria Group zur Virtualisierung der zentralen Komponenten im Kommunikationsnetz, die als Network Function Virtualisation (NFV) bezeichnet wird. Anstelle von spezieller Hardware wie Router, Switches oder Firewalls, steuert eine zentral administrierte Software standardisierte Server im A1-Rechenzentrum. Damit werden Entwicklung und Wartung neuer Services vereinfacht und sind rascher umsetzbar.
„Für die Telekom Austria Group stellt die NFV-Technologie einen Paradigmenwechsel dar, der massive Auswirkungen auf die gesamte Telekommunikationsbranche in den nächsten Jahren haben wird. Die traditionelle IT-Silo-Welt, so wie wir sie bisher kennen, wird es nicht mehr lange geben und die Telekom-Landschaft wird komplett neu gestaltet. Ich bin stolz darauf, dass die Gruppe weltweit zu den ersten Betreibern zählt, die auf diesen Trend setzen“, so Günther Ottendorfer, Technikvorstand der Telekom Austria Group. (pi)
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