Fünf Jahre sind seit dem Verkauf des ersten iPhones vergangen. In Österreich gehen heute 71 Prozent aller Internetnutzer mobil ins Internet. 2011 waren es noch 42 Prozent. Diese Entwicklung zeigt die repräsentative Studie „Mobile Web Watch 2012“ von Accenture. [...]
Demnach sind 62 Prozent der befragten Internetnutzer mit einem Smartphone im Netz unterwegs, 16 Prozent mit einem Tablet. Der Zuwachs beim Surfen mit Mobiltelefonen ist der höchste seit dem Jahr 2008, in dem die Erhebung erstmals durchgeführt worden war.
„Mittlerweile ist ein riesiger Markt für mobile Services und Apps rund um die Mobilfunkkunden entstanden“, analysiert Peter Halper, Head of Telecommunications, Media & Technology bei Accenture. „Davon könnten die Telekommunikationsunternehmen noch stärker profitieren, indem sie ihren Kunden zum Beispiel Leistungen wie Cloud-Services und mobiles Bezahlen anbieten.“
Bei Cloud-Diensten können User zum Beispiel ihre Daten mit verschiedenen Geräten abrufen, bearbeiten und speichern. 38 Prozent der mobilen Surfer in Österreich verwenden solche Angebote bereits oder in Kürze. 13 Prozent bezahlen bereits mit Smartphone oder Tablet. Acht Prozent nutzen so genannte „Augmented Reality“-Angebote. Diese Dienste blenden beispielsweise virtuelle Zusatzinformationen in Bildern und Videos realer Dinge und Umgebungen ein.
Qualität und Abdeckung des Netzes sowie Kosten für das mobile Surfen sind laut der Befragten ausschlaggebend dafür, mit welchem Mobilfunkanbieter sie überhaupt einen Vertrag abschließen. Geschwindigkeit des Netzes ist das vierte Entscheidungskriterium. Für Zusatzdienste oder höhere Netzleistungen würden 88 Prozent der Befragten extra zahlen, mehr als die Hälfte davon (58 Prozent) bis zu umgerechnet acht Euro pro Monat.
„Mobile Zahlungsangebote und Cloud-Services verbreiten sich noch zögerlich, weil es hier Sicherheitsbedenken gibt“, erklärt Peter Halper. „Für Unternehmen ist das durchaus eine Chance: Wer für Mobile Payment alltagstaugliche, sichere Lösungen entwickelt, kann sich auf diesem Marktplatz der Zukunft etablieren.“
85 Prozent der Befragten bezeichnen das Betriebssystem eines Smartphones und Tablets als „wichtigen Faktor“ bei der Gerätewahl. Davon bevorzugen 50 Prozent Android, 27 Prozent iOS (Apple) und 15 Prozent Microsoft Windows.
„Die meisten User entscheiden sich für ein mobiles Ökosystem, das aus Betriebssystem, Geräten und Diensten besteht“, sagt Peter Halper. „Darin ist in der Regel alles mit jedem kompatibel, der Anwender muss sich nicht mit unterschiedlichen Oberflächen und Standards herumschlagen. Ihn dort wieder herauszulocken ist sehr schwierig. “
Der Erhebung zufolge haben 66 Prozent der User Sicherheitsbedenken beim mobilen Surfen. Von denen, die sich für mobile Cloud-Angebote interessieren, sind es 83 Prozent. „Die Provider müssen weitgehende Datensicherheit im mobilen Web garantieren können, um Kunden zu gewinnen, vor allem für ihre neuen Dienste“, ist Peter Halper überzeugt.
„Die Wünsche der Kunden nach Netzqualität, neuen Diensten und Datensicherheit fordern von den Anbietern weiter hohe Investitionen“, so Peter Halper. „Wer an IT- und Telekommunikationsinfrastruktur spart, wird es schwer haben, mit den schnellen Entwicklungs-Zyklen im Cloud-Zeitalter Schritt zu halten.“
Für die repräsentative Untersuchung „Mobile Web Watch 2012: Mobile Internet – Spawning new Growth Opportunities in the Convergence Era“ befragte das Marktforschungsinstitut GfK 789 Internetnutzer ab 14 Jahren in Österreich nach Vorgaben und im Auftrag von Accenture. Die Untersuchung wird seit 2008 jährlich durchgeführt. Erstmals nahmen dieses Jahr weitere 12 Länder mit insgesamt 17.225 Internetnutzern an der Umfrage teil, darunter Brasilien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Mexiko, Russland, Südafrika, die Schweiz und Spanien.
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