In einer zunehmend datengetriebenen Wirtschaft wird der strategische Umgang mit Informationen zum zentralen Wettbewerbsfaktor. Unternehmen müssen Daten nicht nur effizient verwalten, sondern auch gezielt nutzen und gleichzeitig wirksam absichern. Ende August lud ACP dazu zum Event „Talk Data 2 Me“ ein. [...]
Nach der Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Topgolf Wien durch Wolfgang Burda, Managing Director bei ACP IT Solutions, sprach Armin Skoff, Business Development Manager Hybrid Cloud & Datacenter bei ACP Holding, über die neue Microsoft Cloud Region Austria East, die seit Juni offiziell in Betrieb ist. „Damit haben wir nun ein Datacenter direkt in Österreich, auf das Unternehmen unmittelbar zugreifen können.“ ACP war von Beginn an in das Projekt eingebunden und fixierte bereits 2019 die Zusammenarbeit mit Microsoft. Zwar verzögerte die Pandemie die Eröffnung, doch ACP nutzte die Zeit, um gezielt Knowhow aufzubauen: „Wir haben ein Cloud Center of Excellence etabliert, in dem spezialisierte Experten und Expertinnen Kunden von der Beratung bis zum Betrieb in der Cloud begleiten.“
Die Vorteile einer Cloud-Region im eigenen Land liegen für Skoff klar auf der Hand:
- Compliance: Lokale Datenhaltung erfüllt viele Anforderungen öffentlicher Ausschreibungen automatisch.
- Nachhaltigkeit: Der Standort wird zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie aus Wasserkraft betrieben.
- Performance & Sicherheit: Mit Diensten wie der ExpressRoute können Unternehmen von geringeren Latenzen und höherer Verfügbarkeit profitieren.
„Eine Cloud-Region stärkt nicht nur den Wirtschaftsstandort Österreich, sondern bringt Unternehmen auch handfeste Vorteile bei Sicherheit, Nachhaltigkeit und Geschwindigkeit“, so Skoff.
„Cloud First und Cloud Smart“
Franz Nowotny, Lead Special Sales Unit bei ACP IT Solutions, sieht die Cloud als zentrales Element der digitalen Transformation. Mit seinem Team konzentriert er sich auf Innovationen und neue Technologien, die den Markt bewegen. „Cloud ist mein Herzensthema“, sagte er und verwies auf die Dynamik der technologischen Entwicklung: Unternehmen müssten sich ständig neu erfinden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Veraltete Rechenzentren und komplexe IT-Infrastrukturen bremsen diese Agilität jedoch aus.
Eine aktuelle Studie aus 2024 zeigt: Cloud-Transformation ist längst eine strategische Notwendigkeit. Bereits heute laufen rund 60 Prozent der IT-Services in Cloud-Umgebungen, in wenigen Jahren sollen es über 80 Prozent sein. Die entscheidende Frage lautet daher nicht mehr ob, sondern wann und wie Unternehmen den Schritt in die Cloud gehen.
Nowotny betonte zudem die Rolle der Cloud als Motor für Innovation: „Sie ermöglicht es auch kleinen Unternehmen, modernste Technologien zu nutzen.“ Diese Demokratisierung der Innovation sei ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Gleichzeitig gebe es in Österreich noch Zurückhaltung – oft aus Unsicherheit über Kosten, fehlendes Knowhow oder den Fachkräftemangel.
Transformation betrifft für Nowotny immer vier Dimensionen:
- Geschäftsmodell: es muss regelmäßig hinterfragt und angepasst werden.
- Technologie: kein Selbstzweck, sondern Treiber für Business und Innovation.
- Organisation: Strukturen und Sourcing-Strategien müssen mitwachsen.
- Menschen: ohne Akzeptanz und Beteiligung der Mitarbeitenden gelingt keine Transformation.
Um Kunden durch Journey zu begleiten, hat ACP ein Cloud-Operating-Model entwickelt, umgesetzt vom Cloud Center of Excellence. Dieses Modell bietet Unternehmen eine ganzheitliche, ergebnisoffene Begleitung – von der Strategie über Wissensvermittlung (Workshops, Trainings) bis hin zu Migration, Modernisierung und Betrieb.
„Cloud ist keine Location, sondern ein Betriebsmodell“, so Nowotny. In der Praxis erweise sich meist eine Hybrid-Cloud-Strategie als ideal – also eine Kombination aus Public und Private Cloud. ACP unterstützt Kunden dabei über den gesamten Lifecycle hinweg: von Consulting über Integration und Support bis hin zu Managed Services. Angesichts des Fachkräftemangels verlagerte sich die Nachfrage zunehmend in diesen Bereich.
Da Cloud-Projekte anders funktionieren als klassische IT-Projekte, hat ACP das Cloud-Journey-Management etabliert: Projektverantwortliche begleiten Kunden kontinuierlich, da die „Reise in die Cloud“ im Grunde nie abgeschlossen ist. Das Leitmotiv lautet: „Cloud First und Cloud Smart“ – also Cloud als erste Option zu denken, aber mit einem intelligenten, maßgeschneiderten Ansatz, der Unternehmen befähigt, Innovationen umzusetzen und langfristig erfolgreich zu bleiben.
Von Prompt zu Power: M365 Copilot im Realbetrieb
Reinhard Travnicek, Solutions Consultant bei ACP IT Solutions, zeigte in seinem Vortrag, wie Unternehmen das volle Potenzial von Microsoft 365 Copilot ausschöpfen können. Sein Ansatz: kein klassischer Vortrag, sondern ein praktischer Einblick, wie man durch kreatives Arbeiten mit Prompts und Unternehmensdaten zu konkreten Ergebnissen kommt.
„Copilot ist ein Assistenzsystem. Um es effektiv zu nutzen, muss man kreativ sein, Tools kombinieren und denken wie ein Programmierer – vom Anfang bis zum Ende“, so Travnicek.
Viele Unternehmen stehen nach dem Lizenzkauf vor dem Problem, dass Copilot nicht nachhaltig genutzt wird. „Das ist wie im Fitnessstudio: Eine Einführung reicht nicht. Erst durch kontinuierliche Übung und Begleitung etabliert sich der Nutzen im Alltag.“
Um diesen Einstieg zu erleichtern, hat ACP das Angebot Copilot Navigator entwickelt. Es unterstützt Organisationen und Team Leads dabei, eine Copilot-Community im Unternehmen aufzubauen – mit drei zentralen Elementen:
- Support-Channel: Ein News-Channel für unkomplizierten Austausch von Fragen und Antworten ohne strenge SLA.
- Monatlicher Newsletter: Überblick über Neuerungen (alle 14 Tage erscheinen Updates), ergänzt durch Tipps, Tricks und einen „Use Case des Monats“.
- Interaktive Sessions: Monatliche Q&A-Runden mit Mitarbeiter:innen, um Erfahrungen, Best Practices und neue Anwendungsmöglichkeiten zu diskutieren.
Travniceks Fazit: Mit kreativer Nutzung, kontinuierlicher Begleitung und strukturiertem Wissenstransfer wird aus dem bloßen Tool-Einsatz echte Wertschöpfung – von Prompt zu Power.
Agentic AI: Zwischen Flexibilität und Risikoabwägung
Im Rahmen von „Krisi’s Tech Talk“ erläuterte Kristina Preuer, Data Scientist bei ACP Cubido, die besonderen Herausforderungen beim Einsatz von Agentic AI. Der Ansatz beschreibt Systeme, in denen mehrere KI-Modelle miteinander interagieren und Aufgaben kooperativ lösen.
Preuer machte deutlich, dass Unternehmen bei der Nutzung solcher Systeme stets eine Balance finden müssen: Einerseits eröffnet der Einsatz großer Sprachmodelle (LLMs) ein hohes Maß an Flexibilität – sowohl mit Blick auf kreative, nützliche Ergebnisse als auch auf unpassende oder fehlerhafte Antworten. Andererseits bieten stärker eingeschränkte Modelle, etwa Retrieval-Augmented-Generation-Ansätze (RAG), mehr Sicherheit, gehen aber mit weniger Spielraum einher.
Wesentlich sei, so Preuer, dass Organisationen die Wahrscheinlichkeit positiver wie negativer Ergebnisse realistisch einschätzen. Dazu gehöre eine empirische Testphase, in der die Leistungsfähigkeit einzelner Agenten bewertet wird. Erst wenn diese Erfolgswahrscheinlichkeit in die Business-Entscheidungen einbezogen werde, lasse sich das Risiko eines negativen Geschäftseinflusses reduzieren.
Agentic AI erweitere die Möglichkeiten von Unternehmen erheblich, betont Preuer, verlange jedoch zwingend menschliche Kontrolle und bewusste Steuerung. Es gehe darum, zu entscheiden, wann einer KI enge Grenzen gesetzt werden sollten und wann Freiraum sinnvoll ist. Nur so lasse sich ein Erwartungswert erzielen, der langfristig positive Ergebnisse wahrscheinlich macht.
Data Security: Warum SaaS-Backups unverzichtbar sind
Im Vortrag „Data Security – schützen Sie Ihre Kronjuwelen“ stellte Ivan Kristijan Horvat, Datacenter-Spezialist bei ACP IT Solutions, zentrale Risiken im Umgang mit SaaS-Workloads und geeignete Schutzmaßnahmen vor.
Horvat zeigte, dass Datenverluste in der Praxis verschiedene Ursachen haben können. Neben Cyberangriffen oder Dienstausfällen spielen menschliche Fehler eine wesentliche Rolle – vom versehentlichen Löschen über das Entfernen von Benutzerkonten bis hin zu böswilligen Aktionen. Auch Drittanbieter-Software trägt erheblich zum Risiko bei.
Standardfunktionen zur Wiederherstellung, wie sie SaaS-Anbieter bereitstellen, seien laut Horvat nur eingeschränkt geeignet: Daten würden nach bestimmten Fristen endgültig gelöscht, absichtliche Löschungen blieben ungeschützt, und der Prozess sei oft komplex und langsam. Zudem umfasse er meist nur Dateien, nicht aber Kommunikationsdaten wie E-Mails oder Chats.
Im Gegensatz dazu böten dedizierte Backup-Lösungen eine langfristige Aufbewahrung, Schutz vor Ransomware sowie die Möglichkeit zur granularen und schnellen Wiederherstellung. Als Beispiele stellt Horvat die Lösungen Veeam Data Cloud und Keepit, einen europäischen Cloud-Backup-Anbieter, vor.

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