Agent Smith infiziert 25 Millionen Mobilgeräte

Der Schädling "Agent Smith" ersetzt automatisch die installierten Anwendungen durch infizierte Versionen – ohne Zutun oder Wissen des Nutzers. [...]

Die als "Agent Smith" bezeichnete Malware nutzt ihren breiten Zugriff auf die Rechenleistung der Mobilgeräte bislang nur dazu, um betrügerische Anzeigen zu finanziellen Zwecken zu schalten. Allerdings könnte sie auch sehr leicht dazu benutzt werden, um weitaus gefährlichere Angriffe durchzuführen, wie den Diebstahl von Banking-Zugangsdaten oder Lauschangriffe auf Nutzer. (c) synthex - stock.adobe.com

Check Point Research, die Threat Intelligence-Abteilung von Check Point Software, Anbieter von Cyber-Sicherheitslösungen, hat eine neue Art von Malware entdeckt. Diese hat heimlich 25 Millionen Mobilgeräte infiziert, darunter allein 15 Millionen in Indien. Getarnt als mit Google verbundene Anwendung, nutzt der Schädling bekannte Schwachstellen des Android-Betriebssystems für seinen Angriff aus. Automatisch ersetzt das Schadprogramm installierte Anwendungen durch infizierte Versionen, ohne Zutun oder Wissen des Nutzers.

Die als „Agent Smith“ bezeichnete Malware nutzt ihren breiten Zugriff auf die Rechenleistung der Mobilgeräte bislang nur dazu, um betrügerische Anzeigen zu finanziellen Zwecken zu schalten. Allerdings könnte sie auch sehr leicht dazu benutzt werden, um weitaus gefährlichere Angriffe durchzuführen, wie den Diebstahl von Banking-Zugangsdaten oder Lauschangriffe auf Nutzer. Insgesamt gleicht Agent Smith damit früheren Kampagnen, wie Gooligan, Hummingbad und CopyCat.

„Die Malware greift vom Benutzer installierte Anwendungen im Hintergrund an, was es für normale Android-User schwierig macht, solche Bedrohungen selbst zu bekämpfen“, erklärt Jonathan Shimonovich, Head of Mobile Threat Detection Research bei Check Point Software Technologies. „Die Kombination aus fortschrittlicher Bedrohungsprävention und Bedrohungsaufklärung bei gleichzeitiger Anwendung eines „Hygiene-Zuerst“-Ansatzes zum Schutz digitaler Vermögenswerte ist der beste Schutz vor invasiven Malware-Angriffen gegen Mobilgeräte, wie Agent Smith. Zusätzlich sollten Nutzer ihre Anwendungen nur von vertrauenswürdigen App-Stores herunterladen, um die Gefahr einer Infektion durch ein Schadprogramm zu verringern. Die App-Stores von Drittanbietern lassen häufig die Sicherheitsvorkehrungen vermissen, die nötig sind, um schädliche Werbeprogramme zu blockieren.“

Agent Smith wurde ursprünglich vom weitverbreiteten Drittanbieter-Appstore 9Apps ausgehend verbreitet. Hauptsächlich richtete sich der Schädling gegen Hindi, Arabisch, Russisch und Indonesisch sprechende Menschen. Daher finden sich bislang die meisten Opfer in Indien, doch andere asiatische Länder, wie Pakistan und Bangladesch, wurden mittlerweile ebenfalls getroffen. Ausserdem wurde eine nennenswerte Anzahl infizierter Mobilgeräte in den Vereinigten Staaten, Australien und Grossbritannien festgestellt. Check Point hat eng mit Google zusammengearbeitet und zum Zeitpunkt der Veröffentlichung waren keine bösartigen Apps mehr im Play Store.


Mehr Artikel

No Picture
News

Cybersicherheitsbudgets werden falsch priorisiert

Der ICS/OT Cybersecurity Budget Report 2025 von OPSWAT deckt erhebliche Lücken in den Cybersicherheitsbudgets sowie einen Anstieg von ICS/OT-fokussierten Angriffen auf. Ferner wird deutlich, wie durch eine unzureichende Finanzierung, falsch gesetzte Prioritäten und uneinheitliche Abwehrmaßnahmen kritische Infrastrukturen immer raffinierteren Bedrohungen ausgesetzt sind. […]

No Picture
News

Nach dem Hype: Diese vier KI-Trends werden 2025 weiterhin prägen

Die vergangenen zwei Jahre haben einen regelrechten KI-Boom erlebt. Insbesondere generative Modelle (GenAI) haben sich rasant weiterentwickelt und etablieren sich zunehmend als feste Größe in den Arbeitsprozessen von Organisationen weltweit. Angesichts dieser Dynamik fragen sich nun viele Unternehmen, welche Entwicklungen das Jahr 2025 bestimmen werden und welche Potenziale sich daraus ergeben. […]

No Picture
News

Die Wi-Fi-Standards

Die Welt der Wi-Fi-Standards wirkt kompliziert. Es gibt Wi-Fi 5, Wi-Fi 6 und zudem immer dieses «802.11wasauchimmer». Welcher Standard kann was? Wir erklären Ihnen die aktuellen Wi-Fi-Standards und verraten, was diese taugen. […]

News

Generative KI als Sicherheitsrisiko

Eine neue Studie von Netskope zeigt einen 30-fachen Anstieg der Daten, die von Unternehmensanwendern im letzten Jahr an GenAI-Apps (generative KI) gesendet wurden. Dazu gehören sensible Daten wie Quellcode, regulierte Daten, Passwörter und Schlüssel sowie geistiges Eigentum. Dies erhöht das Risiko von kostspieligen Sicherheitsverletzungen, Compliance-Verstößen und Diebstahl geistigen Eigentums erheblich. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*