Agile Softwareentwicklung in der Automotive-Branche

Immer kürzere Produktlebenszyklen und rasant wachsende Ansprüche an eingebettete Softwaresysteme: Der Druck auf die Entwicklungsabteilungen von Automobilherstellern wird zunehmend größer. [...]

Wie die Technologie- und Innovationsberatungsgesellschaft Invensity in einer aktuellen Untersuchung feststellt, gewinnen agile Entwicklungsmethoden wie SCRUM angesichts der steigenden Anforderungen in der Automotive-Branche massiv an Bedeutung und ersetzen das klassische V-Modell. Paul Arndt, Leiter des Ressorts Software Engineering bei Invensity, erklärt: „Agile Methoden haben sich in der Softwarebranche schon seit Jahren fest etabliert, doch inzwischen hat der Trend auch den Automotive-Markt erreicht. Hersteller können lange Entwicklungsprozesse vermeiden und Produkte deutlich schneller auf den Markt bringen – entscheidende Faktoren, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.“

„INVOLUTION“
Trotz wachsendem Druck durch kürzere Lebenszyklen und globalen Wettbewerb müssen in der Automobilbranche bewährte Standards und Qualitätsansprüche aufrecht erhalten werden – etwa die industrieweiten Anforderungen Automotive SPICE und ISO 26262. Um die Flexibilität der agilen Methoden mit der zuverlässigen Qualitätssicherung  des konventionellen V-Modelle zu kombinieren, setzt Invensity auf die eigens entwickelte Methode „Involution“: „Die Einführung agiler Entwicklungsmethoden in der Automobilbranche sollte keine schlagartige Revolution sein, sondern eine gezielte Evolution bestehender Prozesse, Strukturen und der individuellen Unternehmenskultur. Involution leitet die nötigen Methoden und Praktiken bedarfsgerecht in die Wege und bettet sie Schritt für Schritt in die bestehenden Organisationsstrukturen ein“, so Arndt.

Der hybride Ansatz erlaubt es Involution zufolge außerdem, verschiedene Aspekte der Entwicklung wie Projekt- oder Qualitätsmanagement unter agilen Gesichtspunkten zu bewerten und somit stets die richtige Methodenkombination für jedes Unternehmen zusammenzustellen. Die Innovationskraft und Produktqualität des jeweiligen Herstellers würden so maßgeblich und nachhaltig gesteigert, so das Unternehmen. Neue Trends und Kundenbedürfnisse könnten damit deutlich flexibler in laufende Entwicklungsprozesse einfließen und umgesetzt werden. (pi)


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