AIT bei der langen Nacht der Forschung

Anlässlich der langen Nacht der Forschung am 4. April 2014 öffnet auch das AIT österreichweit die Türen seine Forschungslabore. [...]

In der langen Nacht der Forschung geben die ForscherInnen des AIT Austrian Institute of Technology an insgesamt 15 verschiedenen Stationen Einblicke in ihre tägliche Arbeit. Neben der Technologie-Insel im Wiener Museumsquartier werden Labors am AIT Standort Wien Giefinggasse, Tulln, Wr. Neustadt und in Braunau ihre Türen für BesucherInnen öffnen.

AIT IN WIEN/MUSEUMSPLATZ
Energie einer Zukunftsstadt simulieren

Neben Wind- und Sonnenenergie werden die Städte der Zukunft zahlreiche andere innovative Energieproduzenten, Speicher und Verbraucher haben. In den AIT Labors wird bereits jetzt simuliert, wie diese Energiesysteme aufeinander wirken. Auf einem speziellen 55 Zoll- Monitor kann mittels Karten/Raster-Darstellung errechnet werden, was spezielle Ereignisse bedeuten und wie der Energieversorger einer Stadt der Zukunft darauf reagieren muss, um die Energieversorgung der Bewohner und der verschiedenen Einrichtungen zu gewährleisten. So entsteht unter Beisein der Besucher eine Smart-City.

User bestimmen die Technologie der Zukunft
„Technology Experience“ beschäftigt sich damit, wie Technologien der Zukunft möglichst optimal vom Nutzer verwendet werden können. Dafür wird z.B. untersucht, wie ein Handy möglichst schnell und unkompliziert bedient werden kann. Mittels „Eye-Tracking Systemen“ kann der Umgang eines Benutzers mit einer Technologie gemessen werden und diese optimal auf die Wünsche und Anforderungen angepasst werden. Auf der Technologie-Insel können Besucher die ForscherInnen des AIT bei den verschiedenen Messmethoden begleiten und auch an sich selbst testen.

AIT IN WIEN/GIEFINGGASSE
Elektroantriebs-Labor

Im Antriebslabor werden elektrische Antriebe für die Elektro-Autos von morgen entwickelt und getestet. Am Prüfstand werden diese kompletten Antriebssysteme auf verschiedene Eigenschaften, wie z.B. Effizienz, Überlastfähigkeit, thermisches Verhalten, Zusammenspiel mit einem Schaltgetriebe etc., untersucht. So entstand auch der Antrieb des KlimaMobil-Elektrobusses, der im Hof live erlebt werden kann.

Mit dem Elektroauto in den Urlaub
Batterien sind das „Um und Auf“ in einem Elektroauto. Im AIT- Batterielabor werden sie auf Herz und Nieren geprüft. Kurzschließen, quetschen, durchstoßen und extreme Temperaturen sind ausgewählte Sicherheitstests, die sie vor einem Einsatz bestehen müssen. Und wenn sie ausgereift sind, werden wir in Zukunft mit dem Elektroauto auch Langstrecken zurücklegen können.

Energie aus der Sonne für alle
Im Photovoltaik Labor werden Solar-Module extremen Wind- und Wetterbedingungen ausgesetzt, um ihre Widerstandsfähigkeit zu untersuchen. Der Photovoltaik Trainer spiegelt die Funktionsweise einer typischen Photovoltaik-Anlage wider. Bei der Langen Nacht der Forschung erfahren BesucherInnen alles über das Zusammenspiel von Stromerzeugung und Verbrauch in einem Einfamilienhaus. Aber auch den Elementen eines Photovoltaik-Großkraftwerkes wird auf den Grund gegangen.

Das Hochspannungslabor
Dort, wo man normalerweise mit großen Schildern gewarnt wird, können Besucher bei der langen Nacht der Forschung den Blitzen „bei der Arbeit“ zusehen. Denn, blitzen wird es, wenn die ForscherInnen eine so genannte Oberflächenentladung erzeugen. In der Praxis passiert dies beispielsweise an der Oberfläche von Hochspannungsisolatoren an Freileitungen. Solche und ähnliche Komponenten elektrischer Netze sind Forschungsgegenstand im AIT Hochspannungslabor, das man mit “Hochspannung“ besuchen kann.

Gebäude der Zukunft sind intelligent
In den „Smart Building Labs“ erfahren BesucherInnen alles zum Thema Gebäude der Zukunft. So produzieren Häuser bereits jetzt mehr Energie als in ihnen selbst verbraucht wird. Im intelligenten Bürogebäude „ENERGYbase“ kann man alles über die besonders gestaltete Faltfassade mit Photovoltaikmodulen, dem Windenergiezentrum am Dach und vielen anderen modernen Haustechnikanlagen erfahren. Und: In der Lobby der ENERGYbase ist das energieeffiziente, preisgekrönte LISI-Haus im Maßstab 1:60 ausgestellt.

Roadstar und Forschungs-Motorrad
Einige haben ihn vielleicht schon einmal auf einer österreichischen Straße bemerk: den RoadSTAR. Dieser AIT-Truck prüft laufend den Zustand unserer Autobahnen und Straßen. Basierend auf gemessenen Trassierungsparametern kann man z.B. berechnen, wie schnell man eine Kurve befahren darf, ob einer neuer Belag griffig genug ist oder ein in die Jahre gekommenes Stück saniert werden muss. Außerdem präsentiert das AIT ein High-Tech Messmotorrad, mit dem die Fahrdynamik detailliert analysiert werden kann.

Das SmartEST Labor
Energienetze der Zukunft müssen viel mehr können als die Stromleitungen von heute. Wie diese intelligenten Netze von morgen funktionieren, wird von den AIT-ForscherInnen im neuen SmartEST Labor (Smart Electricity Systems and Technologies Labor) erklärt. In diesem Labor können die Energienetze ganzer Stadtteile simuliert werden und unterstützt damit Energieversorger bei der Entwicklung neuer Technologien. Es ist in Europa einzigartig und öffnet erstmalig die Türen für BesicherInnen.   

AIT IN TULLN
Der Schimmelpilz-Zoo

Schimmelpilze gehören zu unserem täglichen Leben. In einem speziellen Labor werden diese nachgewiesen und genau bestimmt. Es gibt gute und schlechte Schimmelpilze. Verschiedenste Arten werden gezüchtet, sodass das Labor einem kleinen Zoo gleicht. Mit verschiedenfarbigen, normal in der Raumluft auftretenden Pilzen, können BesucherInnen kleine Kunstwerke anfertigen und den Pilzen beim Wachsen beobachten. Die AIT ForscherInnen freuen sich ihr Interesse für Schimmelpilze zu vermitteln und den einen oder anderen „Bewohner des Zoos“ zu präsentieren.

Die Welt der Klone
Was ist eigentlich ein Klon? Wo kommen Klone vor? Gibt es sie nur im Labor oder auch vor unserer Haustüre? Ist die Angst vor Klonen berechtigt oder unnötig? Das Thema rund um Klone und die Methode der Klonierung wirft nach wie vor viele Fragen auf. Im Rahmen der langen Nacht der Forschung versuchen AIT-ForscherInnen Licht ins Dunkel zu bringen und erlauben z.B. tiefere Einblicke in die Vermehrungsstrategien von Pflanzen. Diese sind es auch, die sich ohne unseren Einfluss ganz auf natürliche Art durch Klonierung vermehren können. In spielerischer und experimenteller Weise erfahren Besucher, ob es Klone im Supermarkt zu kaufen gibt und wie Klone im Labor hergestellt werden können.

Wasser ist nicht gleich Wasser
Um die Trink- und Nutzwasserversorgung eines Landes zu gewährleisten, muss damit  verantwortungsvoll und nachhaltig umgegangen werden. An dieser Station können  verschiedenste Wasserarten aus unterschiedlichen Quellen verkostet werden. Besucher können anschließend versuchen das Wasser nach dem Geschmack einer bestimmten geologischen Region zuzuordnen. Die wissenschaftlichen Untersuchungen des AIT liefern wichtige Grundlagen für Erkundung, Erschließung und Schutz von Wasservorkommen.

Bio oder nicht ist die Frage
Schaffen Sie es ein Bio-Radieschen von einem konventionellen Radieschen zu unterscheiden, nur anhand es Aussehens und des Geschmacks? Wir stellen Ihnen zudem unsere wissenschaftliche Methode vor, mit der uns das gelingt. Der steigende Bedarf Bio-Lebensmitteln kann für KonsumentInnen nur sichergestellt werden, wenn mittels spezieller Analytik die Herkunft und die Produktion einwandfrei nachgewiesen werden können. Mithilfe der Bestimmung eines isotopischen Fingerabdrucks lassen sich für Lebensmittel Aussagen zum Anbau (biologisch versus konventionell) machen.  

AIT IN WR. NEUSTADT
NFC: Eine neue Welt der Kommunikation

NFC ist Near Field Communication. Es handelt sich um eine neuartige Funktechnologie, die in den kommenden Jahren unseren Alltag grundlegend verändern wird. Vor allem im Bereich der Health Care, Ambient Assisted Living und im Marketing wird diese Technologie rasch Einzug halten,.ForscherInnen des AIT informieren die Besucher dieser Station über diese innovative Lösung Daten kontaktlos über kurze Strecken von 2-3 Zentimeter zu übertragen. Damit können Daten wie z.B. Videos, Musikdateien usw. zwischen NFC-fähigen Smartphones übertragen oder Daten aus Mikrochips ausgelesen werden. In naher Zukunft werden viele Mobiltelefone über diese Technologie ausgestattet sein, was zahlreiche neue
mannigfaltige Perspektiven ermöglicht.

Gesund und sicher auch im Alter
Die Menschen werden immer älter. Moderne Technologien helfen SeniorInnen dabei ihr Leben weiter in ihrer Wohnumgebung führen zu können und trotzdem gesund und sicher altern zu können. Anwendungen im Gesundheitswesen, speziell in den Bereichen der Unterstützung und Betreuung von Menschen im Alter (Home Care), beim Telemonitoring von chronischen Krankheiten (z.B. Diabetes oder Herzschwäche) und im Bereich der Ambient Assisted Living (AAL) ermöglichen ein selbstständiges Leben in den eigenen vier Wänden.

Wohnungen der Zukunft erkennen  z.B. wenn vergessen wurde, die Eingangstüre zu schließen, erinnert an wichtige Termine oder an die Einnahme von Medikamenten. An dieser Station können diverse Funktionen einer altersgerechten Wohnung ausprobiert werden.

AIT IN BRAUNAU
Leichter und besser

Leichtbaulösungen sind seit vielen Jahren in der Mobilität Garant für geringeren Energieverbrauch. Im LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen werden Materialien und Bauteile entwickelt, die leichter sind und dennoch gleiche oder sogar bessere Eigenschaften als das ursprüngliche Teil aufweisen. Die Herausforderung dabei ist vor allem  die Sicherheit der Fahrzeuginsassen im Crashfall zu verbessern. BesucherInnen können bei dieser Station komplexe Computersimulationen kennenlernen, die den Bau innovativer Teile entscheidend unterstützen und an einem kleinen Wissensquiz teilnehmen. (pi)


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*