AIT entwickelt virtuelle Assistenz für den Alltag

Ein Roboter, der menschlich genug ist um ältere Menschen in ihrem Alltag zu unterstützen – Zukunftsillusion oder Realität? Dieser Frage gehen AIT-Forscher in einem von der Europäischen Kommission finanziertem Projekt nach. [...]

Ziel ist es, einen virtuellen Assistenten für die Generation 65+ zu entwickeln, der die täglichen Aktivitäten unterstützt und für mehr Sicherheit sorgt. Neun verschiedene Unternehmen und Forschungseinrichtungen sollen, unter der Projektleitung des AIT Austrian Institute of Technology, diese Technologie in den kommenden drei Jahren entwickeln und ausprobieren. Im Mittelpunkt der Forschung steht im ersten Schritt die Konzeption einer Avatar-Schnittstelle in Form einer digitalen Person, mit der Senioren jederzeit in Kontakt treten können. In einen Bildschirm – oder auch über das Projektende hinausgehend in einen Roboter – integriert soll der Avatar zukünftig das Leben von älteren Menschen erleichtern.

Der Knackpunkt des virtuellen Partners ist sein Verständnis für Verhalten und Emotionen. Dank der Avatar-Schnittstelle soll der virtuelle Partner in die Lage versetzt werden, Gesichtsausdrücke, Gesten und Tonlagen zu erkennen und zu verknüpfen. Darauf aufbauend setzt der virtuelle Assistent die empfangen Informationen aus dem Umfeld des Nutzers in einen Kontext und kann mittels eines empathischen Verhaltens verschiedene Services (wie z.B. Erinnerung an Medikamenteneinnahme oder das Hinweisen auf gefährliche Situationen) anbieten. Das wiederum soll die Senioren motivieren, möglichst aktiv und unabhängig zu bleiben.

„Basierend auf der Fähigkeit, den emotionalen Status des Nutzers zu erkennen und dessen Verhalten in den richtigen Kontext zu setzten, werden wir ein Dialog-System entwickeln. Dabei kommt auch die 3D-Technik zum Einsatz, um die die Ähnlichkeit mit realen Menschen zu erhöhen und das System dem Nutzer emotional zugänglicher zu machen. Auch der Avatar wird Emotionen zeigen können, die allerdings von der Gemütslage des menschlichen Partners abhängig sind“, sagt Andreas Hochgatterer, Senior Expert Advisor und Projektleiter am AIT Austrian Institute of Technology.

In Pilotversuchen werden an die hundert Personen teilnehmen und über einen Zeitraum von sechs Monaten das neue System testen und herausfinden, ob das Konzept seinen Versprechungen gerecht wird.

Das Projekt läuft unter dem Namen Miraculous-Life und wird im Rahmen des „7th Framework Programme“ der Europäischen Kommission finanziert. Die Partner sind:

  • AIT Austrian Institute of Technology (AIT)
  • University of Geneva (UniGe)
  • University of Cyprus (UCY)
  • Orbis Medical & HealthCare Group
  • Fraunhofer IGD (Fh-IGD)
  • Noldus Information Technology BV
  • Citard Ltd
  • Zoobe message entertainment GmbH
  • La Maison de Retraite du Petit-Saconnex (MRPS) (pi)

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