In Kooperation mit international führenden Universitäten setzen AIT-Experten ihr Knowhow auf dem Gebiet der Internettechnologien ein, um den Zugang zu wertvollen historischen Quellen im Internet zu vereinfachen und deren Nutzung zu erleichtern. Die Forschung wird im Rahmen des Projekts "Pelagios" von der amerikanischen Andrew W. Mellon Foundation gefördert. [...]
Die neuen Online-Werkzeuge machen digitalisierte Kulturgüter – wie zum Beispiel jahrhundertealte Landkarten oder Manuskripte – für jedermann leichter auffindbar und unterstützen Forscher bei der effizienten Digitalisierung und Veröffentlichung neuer Materialien im Internet. Mit Hilfe digitaler Verfahren werden Ortsangaben in historischen Quellen identifiziert – unter anderem in griechischen, lateinischen und arabischen Texten, mittelalterlichen mappae mundi und Portolan Seekarten sowie Landkarten aus dem frühen China. Durch digitale Querverweise zu den Ortsnamen lassen sich nun erstmals Inhalte von Karten und Texten im Detail nebeneinander vergleichen. Wissenschafter können dadurch verfolgen, wie sich Ortsnamen, Geografie und Sprache im Lauf der Zeit verändert haben, wie und wann neue Ortsnamen erstmals erwähnt wurden und wie sich das geografische Verständnis in verschiedenen Wissenstraditionen über die Zeit hinweg entwickelt hat.
Die vom AIT entwickelten Technologien für Datenaufbereitung, Annotation und Visualisierung erlauben den Projektpartnern eine effizientere Arbeit und rascheren Informationsgewinn aus historischen Quellen. Sie geben ihnen die Möglichkeit, die extrem großen Datensätze in Echtzeit zu durchsuchen und zu analysieren und so die komplexen Zusammenhänge zwischen den Datensätzen interaktiv zu erforschen.
Einige der im Rahmen des Projekts „Pelagios“ entwickelten Tools werden bereits von Institutionen und Experten aus 13 Ländern in 8 verschiedenen Sprachen genutzt. In den nächsten zwei Jahren soll in der nächsten Projektphase die Pelagios-Community weiter ausgebaut und die entwickelten Technologien weiter vorangetrieben werden. Pelagios wird von der amerikanischen Andrew W. Mellon Foundation mit insgesamt 1.264.000 US Dollar gefördert.
ÖSTERREICHISCHES KNOWHOW
Das AIT hat mit dem Forschungsteam „Digital Insight“ auf dem Gebiet des Managements großer und komplexer Datenmengen einen internationalen Ruf erlangt. Das AIT-Team rund um Ross King arbeitet an Lösungen für einen offenen, einfachen und intuitiven Zugang zu großen Datenbanken, bestehend aus Bild-, Audio-, Video- und Textdateien. Die am AIT entwickelten Digitaltechnologien bestechen durch äußerst einfach benutzbare Interfaces und ermöglichen mittels spezieller Verfahren die Verarbeitung großer und komplexer Datenmengen. Kombiniert mit dem besonderen Know-how im Bereich historischer Daten, unterstützen die AIT-Technologien weltweit ExpertInnen in Archiven, Bibliotheken und Forschungseinrichtungen bei ihrer Arbeit. (pi)
Be the first to comment