Es werden Meeresströmungen, Wellengrößen und deren Richtung sowie Windstärke einbezogen. [...]
Ein Forscher-Team unter Beteiligung des Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat ein neues System zur schnelleren Ortung von Schiffbrüchigen und manövrierunfähigen Booten entwickelt. Es handelt sich um einen Algorithmus, der alle Eigenarten des jeweiligen Ozeans berücksichtigt: Meeresströmungen, Wellengrößen und deren Richtung sowie die Windstärke. Daraus ermittelt das Verfahren die wahrscheinlichsten Fundorte.
Zielsuche in wenigen Stunden
Die Wissenschaftler haben die Zuverlässigkeit ihres Verfahrens in mehreren Feldversuchen demonstriert, bei denen Boote und lebensgroße Puppen an verschiedenen Stellen des Ozeans ausgesetzt wurden. Dabei fanden sie heraus, dass die Objekte binnen weniger Stunden in die Regionen getrieben wurden, die der Algorithmus vorhergesagt hatte.
„Unsere Methode wertet Daten auf eine bisher nicht übliche Art aus“, verdeutlicht MIT-Experte Thomas Peacock. An der Entwicklung beteiligt waren außerdem Wissenschaftler der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, des Ozeanografischen Forschungsinstituts und des Virginia Polytechnic Institute.
Methode für US-Küstenwache
Die heute eingesetzten Suchmethoden kombinieren Wettervorhersagen mit der vermuteten Dynamik des Ozeans, um wahrscheinliche Zielregionen zu erfassen. Doch der Ozean ist launisch. Er hält sich selten an die Modelle, die die Suchmannschaften verwenden. Aus dem Grund ist der vermutete Zielort oft weitab vom tatsächlichen, sagt Peacock.
Mithilfe einer speziellen mathematischen Technik berücksichtigt das neue Verfahren auch zufällige Abweichungen von der in klassischen Modellen erfassten Dynamik des Ozeans. Die Daten werden ständig aktualisiert, sodass sich der Zielort immer sicherer herausschält. Die Forscher planen, ihre Berechnungsmethode Ersthelfern wie der US-Küstenwacht zur Verfügung zu stellen, damit diese künftig mehr Menschen auf hoher See retten kann.
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