Ein Kommentar von Udo Schneider, Solution Architect beim IT-Sicherheitsanbieter Trend Micro. [...]
Zugegeben: Soziale Netzwerke sind eine feine Sache. Kein anderes Medium hat deshalb auch in so kurzer Zeit so viele Anhänger gefunden. Manchmal gewinnt man sogar den Eindruck, das eigentliche Leben finde online statt. Und genau das ist das Problem. Je mehr wir preisgeben, desto mehr setzen wir uns dem Risiko aus, von Online-Kriminellen getäuscht und bestohlen zu werden. Es ist höchste Zeit umzudenken. Denn wir haben das Recht, Informationen über uns für uns zu behalten.
Trend Micro-Recherchen zufolge veröffentlichen 63 Prozent der Social-Media-Teilnehmer ihren Geburtstag, 61 Prozent geben an, auf welcher Schule sie waren, während 51 Prozent ihre Familienmitglieder anführen und 48 Prozent ihre Heimatstädte nennen – alles Antworten auf typische Sicherheitsfragen für Online-Konten. Längst lesen Cyberkriminelle solche im wahrsten Sinne des Wortes wertvollen Informationen systematisch aus, verschaffen sich damit Zugang zu den Konten der Anwender, stehlen die persönlichen Daten und starten weitere Angriffe wie Betrug im Online-Banking, Verbreitung von Schadsoftware oder unerwünschter Werbung etc. Daher verwundert es auch nicht, dass laut unseren Recherchen einer von drei Anwendern jemanden kennt, der bereits Opfer von Identitätsdiebstahl geworden ist.
Es ist höchste Zeit umzudenken. Privates ist privat und persönliche Informationen gehören nicht in jedermanns Hände. Das ist nicht von gestern, wie immer häufiger entweder aus Naivität oder vor dem Hintergrund harter wirtschaftlicher Interessen behauptet wird, sondern höchst aktuell. Es muss das Bewusstsein für die Risiken geschaffen werden, das für diejenigen besteht, die in sozialen Netzwerken auf ihren gesunden Menschenverstand verzichten und jede Vorsicht fahren lassen. Nur ganz nebenbei bemerkt: Den Eltern, Schulen und allen anderen, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, kommt hierbei eine ganz besondere Verantwortung zu. Denn online ist die Sicherheit Privatsache. Und jeder muss lernen, wie man sich schützt.
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