Die beste Bildqualität zu haben, reicht schon lange nicht mehr aus. Aspekte wie User Interface, User Experience und die optimierte Integration anderer verbundener Apps und Diensten werden zu einem immer wichtigeren Teil von Smart TVs. [...]
Wie jedes andere Technologieprodukt in unserem Leben werden Fernseher 2018 intelligenter. Klar, es gibt immer noch viele Konsumenten, die ihren Fernseher so benutzen, wie sie es immer getan haben. Mit immer umfassenderen Streaming-Diensten wie Netflix, Stan und Amazon Prime Video müssen sich Fernsehgeräte jedoch anpassen.
Was ist ein Smart TV?
Das Begriffsfeld „Smart TV“ ist im ziemlich breit und vage. Wenn wir über Smart-TVs sprechen, meinen wir meist Fernseher, die mit dem Internet verbunden werden, auf Streaming-Media-Dienste wie Netflix zugreifen und bestimmte Anwendungen ausführen können.
Wenn Sie in den letzten Jahren einen Fernseher gekauft haben, werden Sie wahrscheinlich festgestellt haben, dass die meisten modernen Geräte von Marken wie Panasonic, LG, Sony oder Samsung in diese Definition passen. Denn Smart-TVs sind heutzutage nicht mehr nur ein Gimmick. Sie sind mehr oder weniger Standard, auch wenn die Art ihrer Umsetzung zwischen den Marken stark variieren kann.
In den letzten Jahren hat sich die Definition von Smart TV etwas erweitert, um folgende Aspekte zu inkludieren:
- Fernseher, die eine Verbindung zu Sprachassistenten wie Amazon Alexa und Google Assistant herstellen können
- Fernsehgeräte, die eine begrenzte Integration mit Smart Home-Ökosystemen wie IFTTT und Samsungs SmartThings unterstützen.
Was passiert mit den „dummen“ Fernsehern?
Geräte mit traditioneller Technologie sind immer noch relevant und zwar aus zwei Gründen: Während alle großen Marken die Smart-TV-Integration als Verkaufsargument anpreisen, gibt es viele weniger bekannte Marken, die von den Verbrauchern aus Kostengründen bevorzugt werden. Denn wenn man nicht gezwungen ist, den Fernsehern Intelligenz mitzugeben, können viel niedrigere Preise erzielt werden als mit den smarten Geräten.
Der zweite Grund ist, dass sowohl Streaming-Zubehör wie Google Chromecast und Amazon Fire Stick, als auch Media-Hub-Produkte wie Telstra TV und Apple TV 4K es leicht machen, aus einem dummen TV-Gerät ein smartes zu machen.
Welche Art von Smart-TVs gibt es?
Es gibt eine Reihe von verschiedenen Smart-TV-Betriebssystemen. Die meisten sind markenspezifisch oder proprietär, aber es gibt auch ein wenig Crossover dank Googles Android TV-Plattform.
My Home Screen
My Home Screen basierte ursprünglich auf einer alten Version des Firefox Betriebssystems. Als Mozilla das Projekt aufgegeben hat, begann Panasonic, die Plattform für eigene Zwecke weiterzuentwickeln.
Derzeit in der Version 3.0 auf dem Markt sollte diese Smart-TV-Schnittstelle die meisten gängigen Streaming-Plattformen wie Netflix, YouTube, Amazon, Big Pond, ABC iView, SBS on demand und Freeview Plus unterstützen.
WebOS
WebOS ist das Betriebssystem von LG für seine Smart-TVs. Es wurde hauptsächlich für die Verwendung mit der Universal-Fernbedienung Magic Remote entwickelt. Heuer erhält WebOS auch Unterstützung für die Sprachsteuerung über die LG Natural-Language-Processing-Plattform ThinQ. Dazu kommt die Unterstützung von Alexa und Google Assistant.
Diese Smart-TV-Schnittstelle unterstützt die meisten gängigen Streaming-Plattformen wie Netflix, Stan, BigPond-Filme, Google Play Filme, 9Now, Amazon Prime Video, Eros Now, Youtube, YuppTV, ABC iView, SBS OnDemand, MLB.TV und WOW TV. Weitere Streaming–Apps sind über den WebOS-App-Store verfügbar.
Interessanterweise hat LG CTO Park Il-pyung kürzlich gegenüber The Verge gesagt, dass „webOS seit damals einen langen Weg zurückgelegt hat und jetzt eine ausgereifte und stabile Plattform ist, die bereit ist, über die Welt der Fernseher hinauszuwachsen.“
VIDAA
Hisense haben begonnen, ihre Smart-TV-Funktionalität auf Android TV zu migrieren. Vor Ort setzt das Unternehmen jedoch weiterhin auf seine proprietäre VIDAA-Schnittstelle.
Dank eines kürzlich veröffentlichten Softwareupdates, so Hisense, bietet das neue VIDAA U 2.5 verbesserte Boot-Zeiten und Kanalwechselzeiten sowie eine neue mobile Anwendung, die sowohl auf Android– als auch auf iOS-Geräten verfügbar ist und als virtuelle, den eigenen Bedürfnissen anpassbaren Fernbedienung auf dem Bildschirm funktioniert. VIDAA U 2.5 sollte die meisten gängigen Streaming-Plattformen wie Netflix und Stand unterstützen.
Android TV
Android TV, das 2014 von Google angekündigt wurde, ist der Nachfolger von Google TV. Damit will Google ein Player im Bereich Smart TV OS werden. Anbieter sind in der Lage, sie sowohl auf Set-Top-Box-Geräten als auch in ihrer TV-Hardware selbst zu integrieren. Es bietet eine zeilenbasierte Oberfläche, die Suche nach Inhalten, Spracheingabe und eine universelle Suche über mehrere Dienste hinweg. Darüber hinaus unterstützen fast alle Android TV-basierten Produkte Google Cast und einige sogar Google Assistant.
Die Smart TV-Schnittstelle unterstützt kompatible Android–Apps und die meisten gängigen Streaming-Plattformen, einschließlich Netflix, Stan, Youtube, Google Play Filme&Serien.
Tizen OS
Tizen ist das quelloffene, Linux-basierte Betriebssystem, das Samsung für ihre Fernseher (und ihre Fitness-Band-Produkte) verwendet. Die Smart Hub-Schnittstelle ermöglicht Benutzern das einfache Durchsuchen und Navigieren in Diensten, ohne den aktuellen Inhalt zu unterbrechen. Es unterstützt auch Deep-Search und einfaches Screen-Sharing von einem kompatiblen Samsung Telefon oder Tablet aus.
Die Tizen-Schnittstelle von Samsung unterstützt die meisten gängigen Streaming-Plattformen, darunter Netflix, Stan, Amazon Prime Video, Google Play Filme und Catch-Up-Apps wie 9Now, ABC iView und 7plus.
Samsung hat auch Tizen so modifiziert, dass es problemlos in andere kompatible Samsung SmartThings-Produkte integriert werden kann und schließlich in der Lage sein wird, mit Samsungs Smart Assistant Bixby zu kommunizieren.
*Fergus Halliday ist Redakteur von PC World Australia.
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