Unter dem Titel "Silicon Austria" fördert das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) künftig verstärkt im Bereich Elektronik und Mikro-Elektronik. [...]
Für die „Silicon-Austria“-Initiative des Bundes, die Infrastrukturminister Jörg Leichtfried am Donnerstag bei den Alpbacher Technologiegesprächen ankündigte, werden 80 Millionen Euro Fördergelder auf die Beine gestellt. Herzstück der Initiative ist ein mit 50 Millionen Euro dotiertes Forschungszentrum, das 2017 seine Arbeit aufnehmen soll.
Das Forschungszentrum wird neben der öffentlichen Hand auch durch beteiligte Unternehmen finanziert. Eine Zusammenarbeit mit heimischen Universitäten und internationalen Forschungseinrichtungen ist ebenfalls geplant. Ergänzt wird das Zentrum durch vier Stiftungsprofessuren, die im Bereich Elektronik und Mikro-Elektronik forschen werden, und eine Pilotfabrik. Beides wird ebenfalls durch das bmvit und Partner finanziert. „Mit ’silicon austria‘ positioniert sich Österreich deutlich sichtbar als Hightech-Standort“, so Leichtfried.
Auch an Nachwuchs gedacht
Um für diesen wichtigen Zukunftsbereich ausreichend Nachwuchs gewinnen zu können werden auch sogenannte FAB-LABS und MAKER-SPACES eingerichtet. FAB-LABS werden an technischen Universitäten entstehen und interessierten Studierenden moderne Forschungsinfrastruktur und -equipment bieten. MAKER-SPACES sind das niederschwellige Gegenstück und richten sich vor allem an Schülerinnen und Schüler.
Positive Stimmen aus der Wirtschaft
„Die Forschungs- und Innovationsinitiative Silicon Austria ist ein klares Bekenntnis zur Spitzenforschung in Österreich“, wertet Josef Affenzeller, Obmann von ECSEL-Austria die Förderinitiative positiv. „Dies ist ein bedeutender Schritt, um den Standort Österreich für die Spitzenforschung attraktiver und erfolgreicher zu gestalten.“
Der internationale Wettbewerb der Spitzentechnologien zeige, dass die Forschungseinrichtungen spezifischer und in enger Kooperation mit den Unternehmen arbeiten. „In Österreich haben wir zwar eine gute Basis mit 93 F&E-Einrichtungen und 188 Unternehmen, die an Electronic Based Systems forschen und entwickeln, aber es fehlt uns bisher die nationale Schwerpunktsetzung, die uns international sichtbarer und noch erfolgreicher machen würde“, erklärt Affenzeller. „Durch die bessere Abstimmung der Forschungseinrichtungen könnten wir uns auf unsere Stärken konzentrieren und international sichtbarer werden.“
Auch Lothar Roitner, Geschäftsführer des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI), begrüßt die Initiative, wenn er sagt: „Eine Forschungs- und Innovationsinitiative wie Silicon Austria ist ein wichtiger Schritt, um die Spitzenforschung der Mikro- und Nanoelektronik in Österreich effizient zu fördern. Österreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen forschen und entwickeln bereits Produkte für den Weltmarkt. Aber um diese Position zu halten und auszubauen, bedarf es einer Spitzeneinrichtung wie Silicon Austria, in dem Schwerpunkte gesetzt und Synergien genutzt werden“, ist Roitner überzeugt.
In der Mikro- und Nanoelektronik beträgt die F&E-Quote in Österreich 13 Prozent, in Teilsegmenten der so genannten „Electronic Based Systems“ sogar bis zu 25 Prozent.
Insgesamt sind in Österreich über 180 Unternehmen im Bereich Elektronik und Mikro-Elektronik tätig. Sie beschäftigen 63.000 Menschen und erwirtschaften 80 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr.
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