Das Wirtschaftsmagazin "Fortune" hat beim Cover seiner aktuellen Ausgabe für viele zu tief in die Trickkiste gegriffen: Das Bild, das Amazon-Geschäftsführer Jeff Bezos als hinduistische Gottheit Vishnu darstellt, ist bei den Glaubensanhängern dieser Religion im Netz auf Empörung gestoßen. In dem Artikel "Amazon marschiert in Indien ein" geht es darum, wie Bezos versucht, den nächsten Milliarden-Dollar-Markt zu erobern. [...]
„Vishnu ist eine hochverehrte und wichtige Gottheit im Hinduismus, die in Tempeln oder heimischen Schreinen verehrt und nicht unpassend in neu erdachten Versionen für dramatische Effekte missbraucht werden sollte“, macht Hindu Rajan Zed seinem Ärger in der „Hindustan Times“ Luft. Auch der Fortune-Artikel selbst bereitet den indischstämmigen Lesern keine Freunde.
Blogger Anil Dash twitterte: „Viele indische Menschen, wie mein Vater, wurden in der Zeit der Kolonialherrschaft geboren. Eine Schlagzeile, die eine Firmen-‚Invasion‘ beschreibt, ist wahrscheinlich nicht ideal.“ Und Zed führt fort: „Humor ist ein Teil und ein Geschenk der hinduistischen Gemeinschaft, aber es gibt in jeder Tradition einige Überzeugungen, die hochgehalten und nicht auf die leichte Schulter genommen werden.“
Der verantwortliche Fortune-Chefredakteur Alan Murray hat mittlerweile ein Statement als Entschuldigung veröffentlicht: „Das Cover der internationalen Ausgabe von Januar 2016 hat eine Illustration von Amazon-Geschäftsführer Jeff Bezos als Hindu-Gottheit gezeigt. Weder der Künstler noch die Herausgeber von Fortune hatten irgendeine Absicht, eine bestimmte Gottheit zu parodieren oder Mitglieder des hinduistischen Glaubens zu beleidigen. Es ist klar, dass wir einen Fehler gemacht haben und dafür entschuldigen wir uns.“ (pte)
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