Amazon-Mitarbeiter haben Zugriff auf Standort von Alexa-Nutzern

Kürzlich wurde bekannt, dass Amazon-Mitarbeiter bei Tausenden Alexa-Gesprächen mithören. Offenbar wissen sie ausserdem, wo Sie wohnen. [...]

Amazon-Mitarbeitende haben offenbar nicht nur Zugriff auf den Sprachbefehl, sondern erhalten bei einigen Fragen auch den geografischen Standort des Nutzers. (c) pixabay
Amazon-Mitarbeitende haben offenbar nicht nur Zugriff auf den Sprachbefehl, sondern erhalten bei einigen Fragen auch den geografischen Standort des Nutzers. (c) pixabay

Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass Amazon-Mitarbeiter bei Alexa mithören können. Um die Amazon-Assistentin zu optimieren, transkribieren und analysieren Mitarbeitende täglich Tausende von Privatgesprächen, berichtete der Spiegel. Die betroffenen Echo-Nutzer würden darüber nicht informiert.

Laut Amazon wird so verfahren, um die Spracherkennung zu verbessern. Das Unternehmen hatte bei Bekanntwerden diese Praxis gegenüber Bloomberg bestätigt, aber ergänzt, dass die Mitarbeiter keine Möglichkeit hätten, die Identität des Nutzers herauszufinden.

Mitarbeiter können den Standort doch lokalisieren

Offenbar ist dies nicht ganz korrekt. Amazon-Mitarbeitende sollen nicht nur Zugriff auf den Sprachbefehl haben, sondern erhalten bei einigen Fragen auch den geografischen Standort des Nutzers, wie Bloomberg nun herausgefunden hat. Anhand der geografischen Koordinaten ist es mit einer Kartensoftware wie Google Maps leicht, diese einzugeben und nicht nur den Standort, sondern auch das (Wohn-)Gebäude ausfindig zu machen. Gemäss Bloomberg haben Mitarbeitende eine Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnet, die ihnen verbietet, öffentlich über das Programm zu sprechen.

Dazu gibt es ein offizielles Amazon-Statement: „Der Zugang zu internen Tools unterliegt einer strengen Kontrolle und wird nur einer begrenzten Anzahl von Mitarbeitern gewährt, die diese Tools benötigen, um den Dienst durch die Verarbeitung einer extrem kleinen Stichprobe von Interaktionen zu trainieren und zu verbessern. Unsere Richtlinien verbieten sowohl den Zugriff der Mitarbeiter auf Kundendaten als auch deren Verwendung zu anderen Zwecken strikt. Wir verfolgen eine Null-Toleranz-Politik hinsichtlich des Missbrauchs unserer Systeme. Wir überprüfen regelmässig den Zugriff der Mitarbeiter auf interne Tools und begrenzen den Zugriff, wann und wo immer es möglich ist.“ Dies widerspricht allerdings der vor zwei Wochen abgegebenen Aussage.

So schalten Sie die Funktion ab: Wenn Sie Alexa nutzen und die Verwendung Ihrer Aufnahmen zur Weiterentwicklung des Dienstes nicht möchten, können Sie laut Spiegel so vorgehen: In den Apps für iOS und Android tippt man dazu links oben auf das Menü-Symbol. Unter Einstellungen/Alexa-Konto/Alexa Datenschutz findet man ganz unten die Option Legen Sie fest, wie Ihre Daten Alexa verbessern sollen. Dann deaktivieren Sie beide angebotenen Optionen.

*Claudia Maag ist Autorin bei PCTipp.


Mehr Artikel

News

KI in der Softwareentwicklung

Der “KI Trend Report 2025” von Objectbay liefert Einblicke, wie generative KI entlang des Software Engineering Lifecycle eingesetzt wird. Dafür hat das Linzer Softwareentwicklungs-Unternehmen 9 KI-Experten zu ihrer Praxiserfahrung befragt und gibt Einblicke, wie der Einsatz von KI die IT-Branche verändert wird. […]

News

F5-Studie enthüllt Lücken im Schutz von APIs

APIs werden immer mehr zum Rückgrat der digitalen Transformation und verbinden wichtige Dienste und Anwendungen in Unternehmen. Gerade im Zusammenhang mit kommenden KI-basierten Bedrohungen zeigt sich jedoch, dass viele Programmierschnittstellen nur unzureichend geschützt sind. […]

News

VINCI Energies übernimmt Strong-IT

VINCI Energies übernimmt Strong-IT in Innsbruck und erweitert damit das Leistungsspektrum seiner ICT-Marke Axians. Strong-IT schützt seit mehr als zehn Jahren Unternehmen gegen digitale Bedrohungen, während Axians umfassende IT-Services einbringt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*