58 Prozent des grenzüberschreitenden Online-Handels in Europa entfallen auf Online-Marktplätze. Eine aktuelle Studie beleuchtet, welche Player dabei besonders erfolgreich sind und welche Trends sich fürs nächste Jahr abzeichnen. [...]
Der Gesamtumsatz des grenzüberschreitenden E-Commerce in Europa lag im Jahr 2020 bei 198,5 Milliarden Euro (ohne das Segment Reisen), wovon 115,4 Milliarden Euro und damit 58 Prozent auf Marktplätze entfielen. Das geht aus einer Studie von Cross-Border Commerce Europe vor, einer Plattform zur Förderung des grenzüberschreitenden Onlinehandels in Europa.
Den Löwenanteil des grenzüberschreitenden Handels trugen demnach Amazon und eBay bei, die 2020 44,3 Milliarden bzw. 22,8 Milliarden Euro und damit mehr als der Hälfte des gesamten Marktvolumens umsetzten.
Amazon ist auch Händler, nicht nur Marktplatz
Obwohl beim Gesamtumsatz weit vor eBay, landet Amazon im Ranking der „Top 100 Cross-Border Marketplaces Europe“ nur auf Platz 3 hinter eBay und Alibaba – wenn man den Anteil des Umsatzes betrachtet, der durch Dritthändler auf der Plattform gemacht wird. Dazu kommt, dass Europa in der Studie nicht nur die EU umfasst, sondern auch UK, die Schweiz und Norwegen.
Demnach sind die Top Ten in Europa:
- eBay (USA)
- AliExpress (China)
- Amazon (USA)
- Etsy (USA)
- Vinted (Litauen)
- OLX (Die Niederlande)
- Wish (USA)
- Discogs (USA)
- Zalando (Deutschland)
- Uber Eats (USA)
C2C und Second-Hand-Mode
Zu den wichtigsten Trends im grenzüberschreitenden Handel zählt der Studie nach der Handel zwischen Endverbrauchern (C2C) und der Handel mit Second-Hand-Mode. OLX, Neuzugang in den TOP 10, betreibt Kleinanzeigen-Websites in mehreren europäischen Ländern.
Vinted, Europas größter Online-C2C-Marktplatz für Second-Hand-Mode, konnte sich im Ranking gegenüber dem Vorjahr um zwei Plätze verbessern. Der Gebrauchtwarenhandel ist aber vor allem eine Domäne des C2C-Segments, hier wird der Anteil bis 2028 von derzeit 43 auf 50 Prozent steigen.
Durch die Corona-Pandemie erlebte das Lebensmittel- und insbesondere das Food-Delivery-Segment ein Allzeithoch. Ein zweiter starker grenzüberschreitender Akteur in diesem Feld ist der niederländische Marktplatz Takeaway.com, der die Top 10 nur knapp verfehlte.
*Frank Kemper stieß 2001 zum com-magazin-Team und leitete von 2013 bis 2020 die Print-Ausgabe von INTERNET WORLD BUSINESS. Der Absolvent der Deutschen Journalistenschule in München blickt auf über 30 Jahre Redaktionserfahrung zurück und ist nahezu ebenso lang online.
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