Einer von zehn Amazon-Angestellten im US-Bundesstaat Ohio muss sich mit Lebensmittelmarken über Wasser halten. Das zeigt eine aktuelle Erhebung des Marktforschungsunternehmens Policy Matters Ohio. [...]
Lebensmittelmarken sind Teil des „Supplemental Nutrition Assistance Program“ und sollen Familien, die unterhalb der Armutsgrenze leben, tägliche Mahlzeiten sichern. Einer von zehn Bürgern in Ohio, die bei Amazon arbeiten, fällt laut Angaben der Researcher darunter. In der Studie wurde beachtet, welche Unternehmen die meisten Angestellten haben, die sich mit Lebensmittelmarken versorgen. Mitarbeiter von Fast-Food-Ketten und Discount-Ketten befinden sich im Ranking ebenfalls sehr weit oben. Der Einzelhandelskonzern Walmart schneidet mit dem ersten Platz und rund 11.560 Angestellten, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind, besonders schlecht ab.
Amazon ist jedoch einer der Konzerne, die in den vergangenen Monaten am schnellsten in der negativen Statistik aufgestiegen sind. „Arbeiter, die in Ohio bei Amazon in einem Vollzeitverhältnis stehen, verdienen anfangs zwischen 14,50 und 15 Dollar pro Stunde. Regelmäßige Lohnerhöhungen und Boni, die durch die Börsen-Performance von Amazon begründet sind, gehören dazu. Wir bieten auch umfassende Leistungen an, darunter Kranken-, Sicht- und Zahnversicherungsschutz ab dem ersten Tag, großzügigen Mutterschafts- und Familienurlaub, Studiengebühren für die Berufsausbildung und ein Netzwerk von Unterstützungsleistungen“, hält ein Amazon-Sprecher der Studie entgegen.
Viele Teilzeitbeschäftigte
Experten kritisieren, dass Amazon zwar einen guten Lohn zahlt, jedoch zu viel Arbeitszeit von seinen Angestellten einfordert. Dies sei einer der Gründe, weshalb sich so viele Angestellte an der Armutsgrenze befänden. „Amazon hat viele Teilzeitbeschäftigte, selbst wenn Amazon viel mehr als den Mindestlohn bezahlen würde, könnte das Unternehmen immer noch auf der Liste erscheinen. Wenn Sie selbst viele Zeitarbeiter angestellt hätten, wie es bei Amazon der Fall ist, könnten auch Sie auf der Liste erscheinen“, erklärt Zach Schiller von Policy Matter Ohio.
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