Amazon Web Services stockt freies Traffic-Volumen auf

Amazon Web Services (AWS) ist zwar eine der am häufigsten genutzten Cloud-Umgebungen für den Business-Einsatz, aber ein Platz in der Amazon-Cloud gilt als nicht gerade billig. Jetzt hebt Amazon die Traffic-Freigrenzen an und reagiert so auf neue Wettbewerber. [...]

(c) AWS

Free Tier heißt das Gratis-Trafficpaket für AWS-Kunden, das sich auf die zulässige Menge an Netzverkehr bezieht, sowohl aus der Cloud hinaus als auch in die Cloud hinein. Und diese Gratis-Freigrenzen sollen ab 1. November kräftig angehoben werden, wie Amazon im AWS News Blog mitteilte. Bislang war ein Gigabyte pro Monat an Daten aus AWS heraus gratis, in Zukunft sollen es 100 GByte sein. Über das AWS Content Delivery Network Cloudfront können künftig 1 TByte-Daten pro Monat kostenfrei übertragen werden, bisher waren es 50 GByte. Auch die im Grundpreis enthaltene Anzahl der HTTP-Requests wird von 2 Millionen auf 10 Millionen erhöht.

Reaktion auf Wettbewerber

Experten sehen in diesem Schritt eine Reaktion auf neue Wettbewerber, vor allem auf das neue sehr preisgünstige Angebot R2 von Cloudflare. Das ist exakt auf wechselwilligen AWS-Kunden zugeschnitten, der Anbieter verspricht volle AWS-Kompatibilität. Vor allem bei den Kosten für Net-Traffic gilt AWS bislang als eher hochpreisig. Kritiker werfen Amazon vor, für diese Leistungen das 80-fache dessen zu berechnen, was sie den Konzern selbst kosten.

Um in den Genuss der neuen Traffic-Freigrenzen zu kommen, müssen AWS-Kunden nichts tun. Die neuen Freivolumina werden bei der nächsten Abrechnung automatisch berücksichtigt. Amazon geht davon aus, dass viele AWS-Kunden künftig gar keine Extraposten für Traffic-Kosten mehr auf ihrer Monatsrechnung haben. Bei anderen Kunden fallen die Kosten künftig entsprechend geringer aus. 

*Frank Kemper stieß 2001 zum Team und leitete von 2013 bis 2020 die Print-Ausgabe von INTERNET WORLD BUSINESS. Der Absolvent der Deutschen Journalistenschule in München blickt auf über 30 Jahre Redaktionserfahrung zurück und ist nahezu ebenso lang online.


Mehr Artikel

News

Mehr als nur ein Compliance-Kriterium: Cybersicherheit ist eine Angelegenheit der Unternehmenskultur

Ein Blick in die Praxis zeigt: IT-Sicherheit scheitert nicht an Technologien oder Fehlverhalten, sondern bereits grundsätzlich an einem Mangel an Unternehmenskultur. Wenn Cybersicherheit in einer Organisation nur als eine schlecht durchgesetzte Aufgabe von anderen für andere verstanden wird, entsteht vielleicht eine oberflächliche Compliance, aber keine wirkliche Cyberresilienz. […]

Michael Maier, Director Austria iteratec (c) iteratec
Kommentar

KI-Transformation in Unternehmen – Eine Revolution in fünf Schritten 

Wie weit wird die Evolution der Künstlichen Intelligenz gehen und wie wird sie sich auf Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes auswirken? Was für Privatpersonen interessante Fragen sind, sind für Unternehmer existenzielle Themen, schließlich müssen diese wirtschaftlich gegenüber Konkurrenten bestehen, von denen viele bereits an einer effektiven Nutzung von KI arbeiten. […]

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*