Obwohl Flash besonders im Mobilbereich im Niedergang begriffen ist, glaubt der amerikanische Chiphersteller AMD an ihr Revival. [...]
Obwohl Flash besonders im Mobilbereich im Niedergang begriffen ist, glaubt der amerikanische Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) an ihr Revival. Hintergrund ist der Launch der neuen Trinity-APU, die Intels Ivy-Bridge-Plattform in Sachen Effizienz und Leistung überholen und besonders für Webtechnologien optimiert sein soll. Spiele auf Flash-Basis sollen damit binnen eines Jahres das grafische Niveau von Titeln für aktuelle Nextgen-Konsolen erreichen.
Im Web wird zunehmend auf HTML5 gesetzt. Auch große Player orten das größere Zukunftspotenzial bei der Sammlung an Open-Web-Technologien. So hat Googles Videoportal YouTube bereits 2010 mit der Umstellung von der nur teilweise offenen Flash-Plattform auf die neue Technologie begonnen, Konkurrenten wie Vimeo folgten und verschoben das Momentum langsam in Richtung HTML5.
Im Mobilbereich währte die Flash-Ära überhaupt nur kurz. Die Technologie wird von Apples Betriebssystem iOS seit jeher nicht unterstützt. Googles Android unterstützt sie erst seit der Version 2.2 „Froyo“, die Mitte 2010 veröffentlicht wurde. Auf der rund anderthalb Jahre später veröffentlichten Ausgabe 4.0 „Ice-Cream Sandwich“ endet das Gastspiel bereits wieder, künftige Android-Ausgaben werden vom Technologieinhaber Adobe nicht mehr unterstützt. Und auch dort fährt man mittlerweile zweigleisig. Im Sommer 2011 veröffentlichte das Unternehmen mit „Edge“ ein erstes Authoringtool für HTML5. Gleichzeitig betonte man aber, dass beide Technologien langfristig dual existieren würden.
„Trinity“ soll dank verbesserter Hardwarebeschleunigung nun die Wende bringen, hofft man bei AMD. Die „Advanced Processing Unit“ vereint Rechner und Grafikprozessor und soll die Webtechnologie damit wieder für Gamer interessant machen. Spieletechnisch steckt HTML5 vergleichsweise noch in den Kinderschuhen, während mit Flash dank Unterstützung von Frameworks wie der Unity3D-Engine bereits vieles machbar ist.
Auch bei herkömmlicher Unterhaltungssoftware soll die neue AMD-Plattform punkten. Das Grafikspektakel Crysis 3 soll dank ihr um 40 Prozent schneller laufen als auf einem vergleichbaren System mit Intels Ivy Bridge. Bei einem ersten Hands-on von Slashgear konnte der „Llano“-Nachfolger über weite Strecken beeindrucken. Insgesamt verspricht AMD mit der neuen Generation die doppelte Leistung pro verbrauchtem Watt Energie, was der Entwicklung auch im Bereich mobiler Computer entgegen kommen soll.
Ob die „Dreifaltigkeit“ Flash tatsächlich zu einem neuen Aufstieg verhelfen kann und Browserspiele am Monitor erstrahlen wie Games auf der Xbox 360 oder PlayStation 3, bleibt abzuwarten. Letztlich liegt es an den Entwicklern, mit dem neuen Leistungsschub die Grenzen der Technologie weiter auszuloten. Die Marginalisierung auf Smartphones und Tablets könnte besonders in dieser Frage zum großen Stolperstein werden. Freilich setzt auch AMD klugerweise auf zwei Pferde, denn die neue APU beherrscht auch native Beschleunigung für HTML5.
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