AMD mit großen Problemen

Chip-Hersteller AMD steckt tief in der Krise. Nach Entlassungen und der Einstellung der Forschung in Dresden denkt das Unternehmen jetzt auch über Patentverkäufe nach. Auch nach einem Investor wird unter Umständen gesucht. [...]

AMD steckt seit Jahren in der Krise, erst kürzlich gab der ewige Zweite unter den Chip-Herstellern Entlassungen in größerem Umfang bekannt. Besonders pikant: Bei den entlassenen Mitarbeitern handelte es sich teilweise sogar um Entwickler mit hohem fachlichen Know-How, die zum Beispiel am Zusammenspiel von AMD-Prozessoren und Linux Kernel gearbeitet haben.
Droht der Verkauf?
Jetzt berichtet Reuters, dass AMD die Investmentbank JPMorgan Chase & Co damit beauftragt habe, wirtschaftliche Optionen für die Zukunft auszuloten. Dabei soll auch über einen Verkauf des Unternehmens nachgedacht werden, wie Reuters aus gut informierten Quellen erfahren haben will.
AMD sucht immer noch seine Rolle in einem wirtschaftlichen Umfeld, das sich immer mehr hin zu Mobile entwickelt. Weg von traditionellen PCs, die das Kerngeschäft von AMD sind. Auf dem Mobile-Sektor spielen die etablierten Chiphersteller Intel und AMD aber kaum eine Rolle, hier haben zum Beispiel Samsung und Qualcomm beziehungsweise die Hersteller von ARM-Prozessoren das Sagen. Erzrivale Intel steht zwar vor dem gleichen Problem, kann aber anders als AMD aus dem Vollen schöpfen.
Laut den von Reuters ausgewerteten Quellen soll ein Verkauf von AMD an einen Investor aber nicht oberste Priorität haben. Man denke bei AMD auch alternativ über den Verkauf von Patenten nach. Damit würde AMD aber mit das Wichtigste verscherbeln, was ein Technologiekonzern besitzen kann.
Die Börse reagiert auf die anhaltenden Probleme
AMDs Aktienkurs befindet sich seit längerer Zeit schon im freien Fall, die Börse traut AMD offensichtlich nicht mehr zu, den Umschwung doch noch zu schaffen. Derzeit beträgt der Marktwert von AMD nur noch rund 1,4 Milliarden US-Dollar, dagegen stehen jedoch langfristige Verbindlichkeiten von bis zu zwei Milliarden Dollar.
*Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC Welt


Mehr Artikel

News

KI macht Jagd auf Borkenkäfer

Das Interreg-Projekt SMARTbeetle hat ein klares Ziel: wirksamere und umweltfreundlichere Lockstoffe für den Borkenkäfer. Die Partner aus Österreich und Tschechien lassen sich bei der Entwicklung auch von künstlicher Intelligenz unterstützen. […]

News

Suchergebnisse als Falle

Immer mehr Internetnutzer geraten unbewusst in die Fänge von Cyberkriminellen – nicht über dubiose E-Mails oder Links, sondern direkt über beliebte Suchmaschinen. Mit SEO-Betrugsmaschen gelangen gefälschte Webseiten durch die Manipulation der Suchergebnisse an prominente Positionen. Das hat teils gravierende Folgen für die Nutzer. […]

News

84 Prozent mehr Phishing-E-Mails als im Vorjahr

In Europa wurde 23 Prozent aller 2024 weltweit erfassten Attacken registriert. Damit belegt Europa den dritten Platz der am meisten angegriffenen Wirtschaftsregionen. Innerhalb Europas waren das Vereinigte Königreich (25 Prozent), Deutschland (18 Prozent) und Österreich (14 Prozent) die meistattackierten Länder. […]

Der Online-Händler BIKE24 führt SAP S/4HANA Cloud Public Edition ein und initiiert damit ein weitreichendes Transformationsprojekt. (c) BIKE24
Case-Study

BiKE24 führt SaaS ERP von SAP ein

BIKE24 ist ein Online-Händler für Fahrradbestandteile. Da eine siloartige Prozesslandschaft die automatische Bewertung des Lagerbestandes behinderte, führte das Unternehmen SAP S/4HANA Cloud Public Edition ein und initiierte damit ein weitreichendes Transformationsprojekt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*