Ametsreiter: Branche unter Konsolidierungsdruck

"Wir wollen einen Turnaround, das ist notwendig, wir werden es tun", so TA-Chef Ametsreiter. Jedes Telekom-Unternehmen in Europa würde daran arbeiten, dass die Ergebnisse wieder drehen. [...]

Die Telekommunikationsbranche in Europa stehe unter einem deutlichen Konsolidierungsdruck. Die Preise seien in den letzten Jahren dramatisch gefallen, es gebe scharfe Regulierungsbestimmungen, die etwa das Roaming billiger machten. „Die Betreiber leiden darunter“, sagte Telekom Austria-Chef Hannes Ametsreiter am Freitag auf der Gewinn-Messe. „Wir wollen einen Turnaround, das ist notwendig, wir werden es tun“, sagte Ametsreiter. Jedes Telekom-Unternehmen in Europa würde daran arbeiten, dass die Ergebnisse wieder drehen. Vom neuen ÖIAG-Chef erwartet sich Ametsreiter Stabilität und Ruhe und gemeinsame Ziele und Entwicklungen.
Die Telekom habe durch den Preisverfall beim Roaming Reduktionen in Höhe von 50 Mio. Euro hinnehmen müssen. Trotz des „sehr harten“ Wettbewerbs bestätigte Ametsreiter den zuletzt gegebenen Ausblick für 2012. Während es in den USA nur sieben Anbieter gebe, seien es in Europa 150, veranschaulichte Ametsreiter den Konsolidierungsdruck. Auch leide die Branche unter der Verlangsamung der Konjunktur.
Während die Geschäfte in Österreich noch relativ gut liefen, sei Osteuropa noch in einer durchaus schwierigen Situation. Mit 64 Prozent macht die Telekom den größten Teil ihrer Umsätze in Österreich. In Österreich habe man sehr deutliche Preissenkungen hinnehmen müssen. Innovationen seien sehr wichtig für die Branche, deshalb habe man auch ein neues KabelTV-Produkt gestartet. Als nächster Schritt sei geplant, die Inhalte über Smartphones und Tablets abrufbar zu machen. Auch Cloud-Computing sei ein Riesenthema. Das Datenvolumen würde sich alle 12 bis 18 Monate verdoppeln.
Durch den mexikanischen Neo-Großaktionär America Movil sei es zu einer deutlichen Veränderung in der Aktionärsstruktur gekommen. Für die Telekom sei dies eine sehr gute Entwicklung. „Wir können auf Augenhöhe sprechen“. Jetzt werde es darum gehen, die beste Abstimmung zwischen den Aktionären zu finden, um für die Zukunft das Beste zu machen. Von anderen Kontinenten können nur gelernt werden, meinte Ametsreiter. Er sprach sich dafür aus, wieder mehr Freiraum für neue Investitionen zu schaffen, indem wieder weniger reguliert werde. Europa brauche Impulse für neues Wachstum. Vor allem seien Investitionen in Frequenzen notwendig. Das seien sehr hohe Beträge, die aber für die nächsten 20 Jahre gelten würden.


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