Android 13: Rollout startet – das sind die neusten Funktionen

Der Roll-Out von Android 13 hat offiziell begonnen. Wir beleuchten die neuste Version des mobilen Betriebssystems und zeigen die neusten Features. [...]

(Quelle: Google)

Am gestrigen Montag hat Google offiziell den Rollout von Android 13 gestartet – früher als eigentlich üblich, normalerweise sind Android-Rollouts eine Herbstangelegenheit. Zunächst dürfen sich, wie gehabt, Pixel-Besitzer auf Android 13 freuen. Wie der Fahrplan für andere Geräte aussieht, hängt maßgeblich von deren Herstellern ab, die offizielle Freigabe dürfte wohl im September folgen – aber dazu später mehr.

Übrigens, für all jene, die einfach nicht von der alten Tradition loskommen: Die zu Version 13 gehörende Android-Süßigkeit ist heuer – inoffiziell – «Tiramisù».

Quelle: Google

Die Liste der Funktionsupdates dürfte Ihnen, so Sie die Beta-Phase lesend oder nutzend mitverfolgt haben, zu großen Teilen bekannt vorkommen. Eine lange erwartete Neuigkeit ist die individuelle App-Sprachwahl. Will man also etwa sein Smartphone auf Englisch nutzen, aber bei gewissen Apps (z. B. Banking) lieber auf Deutsch ausweichen, ist das ab sofort möglich. Natürlich auch mit anderen als diesen beiden Sprachen. Natürlich muss die App entsprechend auf Android 13 ausgelegt sein.

Bis hier die Entwickler nachgezogen haben, könnte es unter Umständen noch eine Weile dauern – auch wenn Google standardisierte Dialoge anbietet, welche die Entwickler übernehmen und die Apps so schneller adaptieren können. 

Weiter wird die Copy&Paste-Funktion ausgebaut: Wer Text in die Zwischenablage kopiert, erhält eine kurze, visuelle Bestätigung und eine Vorschau des kopierten Textes.

Highlight:
Tippt man die Vorschau an, öffnet sich ein Editor, der es erlaubt, den Inhalt textuell anzupassen und dann via Share-Knopf gleich in mehreren, ausgewählten Apps einzufügen. Möchte man diese Vorschau generell oder in Einzelfällen nicht, lässt sich dies auch einrichten.

Dann werden anstelle des kopierten Inhalts lediglich Sterne angezeigt. Auch App-Entwickler können das von vornherein so bestimmen. Die Zwischenablage wird nach 60 Minuten automatisch gelöscht – und natürlich auch, wenn das Smartphone abgeschaltet wird. 

Material You

Quelle: Google

Grafikseitig kommt es ebenfalls zu Anpassungen. Google hat ja bei Android 12 ein Design namens Material You eingeführt – davon kommt jetzt Version 1.1. Anhand des selbstgewählten Hintergrundbilds werden jetzt für die gesamte Oberfläche automatisch passende Farben gewählt.

16 verschiedene Farbpaletten wird es unter Android 13 geben. Auch kann man selber Highlight- und Hintergrundfarbe bestimmen – die Farbpaletten werden je nach Modus (ob Dark oder Light) automatisch angepasst.

Im Zuge der grafischen Überarbeitung können nun auch sogenannte Themed Icons angezeigt werden – für jede App. Zuvor war dies auf Google-Apps beschränkt. Das heißt konkret, dass die Icons ebenfalls diesen visuell reduzierten Look haben können – und der Nutzer selber entscheiden kann, ob das normale oder das grafisch reduzierte, moderne Aussehen angezeigt werden soll. Auch dies hängt natürlich davon ab, ob die Hersteller dieses Feature in ihren Apps implementieren. 

Auch die übergeordnete Mediensteuerung unter Android passt sich dem Material-You-Design an. Das Cover des abgespielten Albums/Tracks wird grösser und im Hintergrund angezeigt, der Fortschrittsbalken zeigt Wellen-Symbole an, wenn ein Track läuft, und auch sonst wurde das Design überarbeitet, zum Beispiel bei der Wahl des Abspielgeräts. Hübsch, so es denn überhaupt genutzt wird.

Bildschirmlicht

Seit längerem gibt es den Schlafenszeitmodus. Dieser lässt sich timen, sodass er sich ab dem bestimmten Zeitpunkt selber aktiviert. Neu gilt dies dann auch für die Bildschirm-Dimm-Funktion, sodass möglichst wenig Licht erzeugt wird, wenn sich das Gerät im Schlafenszeitmodus befindet.

Quicksettings

Quelle: 9to5 Google

Das Schnellmenü wurde ebenfalls schon unter Android 12 einer größeren grafischen Überarbeitung unterzogen. Die wichtigsten Icons werden nun umplatziert, um sie besser erreichbar zu machen, die Schaltflächen werden allgemein vergrößert.

Zudem wird jeweils eine Meldung eingeblendet, die über die derzeit aktiven Apps informiert. Diese lassen sich auf diesem Wege auch direkt stoppen.

Akku-Sparmodus

Hier hat sich Google etwas Spannendes ausgedacht. Ein sogenannter Foreground Services Manager. Dieser verrät, welche Apps aktiv sind und welche davon vermutlich unnötigerweise Energie verbrauchen. Dank dem Manager können diese – also die kompletten Apps samt Diensten – gekappt und so Strom gespart werden.

QR-Scanner

Hallelujah! Das Scannen von QR-Codes kann jetzt über die Benachrichtigungsleiste gestartet werden. Es handelt sich dabei um einen simplen QR-Code-Scanner, aber immerhin braucht es keine mit Werbung übersäten Quatsch-Apps mehr.

Bluetooth LE (low energy)

Die neueste Android-Version verbessert die drahtlose Audioübertragung. Sie bietet integrierte Unterstützung für Bluetooth LE Audio und den Low Complexity Communications Codec (LC3). Dies verspricht eine verbesserte Audioqualität und dennoch einen geringeren Energieverbrauch – so das Gerät dies denn unterstützt.

Smarthome-Steuerung

Wenn Sie ein Smarthome-Gerät steuern möchten, mussten Sie bis dato immer das Smartphone entsperren. Neu bietet Android die Option, dies vom Lockscreen aus tun zu können. Sie brauchen bloß die entsprechende Funkton in den Einstellungen zu aktivieren – aus Sicherheitsgründen ist sie standardmäßig deaktiviert.

Photo Picker

Quelle: Google

Über den Photo Picker haben wir in der Vergangenheit bereits gesprochen (siehe z. B. die erste Funktionsübersicht von PCtipp). Es handelt sich hierbei im weitesten Sinne um eine Datenschutz-Funktion, die es Nutzerinnen und Nutzern ermöglichen soll, Apps nur den Zugriff auf einzelne, bestimmte oder wenige Fotos oder Videos zu erlauben.

Bislang gilt bei dieser Berechtigung das Motto «alles oder nichts». Das Feature soll übrigens auch rückwirkend für Android 11 und 12 kommen – über eine Aktualisierung der Google-Play-Dienste.

Google Nearby

Auch die «Android-Version von Airdrop» wurde überarbeitet. Grundsätzlich benötigt das Smartphone keine Berechtigung zur Geo-Ortung mehr, um ein anderes Gerät zu suchen, welchem es eine Datei über Nearby senden kann. 

Benachrichtigungen

Quelle: Google

Bis anhin mussten Sie Apps die Erlaubnis erteilen, auf bestimmte Funktionen zuzugreifen, z. B. auf Ihren Standort, die Kamera und das Mikrofon. Mit Android 13 müssen Sie das Gleiche für Benachrichtigungen tun.

Heißt konkret: Neuen Apps können Sie bereits bei der Installation verbieten, Benachrichtigungen zu pushen. Vorher wurde man (fast) prinzipiell von jeder neuen App mit Notifications zugespammt und musste dem in den Systemeinstellungen Einhalt gebieten.

Fast Pair

Eine der großen Errungenschaften der Androidwelt in letzter Zeit ist Fast Pair.

Heißt: Jedes zusätzliche Gerät, dass einmalig mit einem Android Gerät gepairt wurde, wird zukünftig automatisch erkannt, wenn es sich in der Nähe befindet und aktiv ist – etwa Bluetooth-In-Ears, wenn die Ladeschale geöffnet wird. Und dies auch Herstellerübergreifend.

Android-13-Fahrplan

Zunächst: Sollten Sie ein Pixel-Gerät besitzen und über genug Erfahrung im Android-Bereich verfügen, können Sie hier ein Over-the-Air-Image von Android herunterladen (offizielle Quelle).

Folgende Hersteller und Geräte werden mit einem Android 13 Update bedacht (Stand 16.08.2022):

Asus (Beta im Angebot)

ZenFone 8 (geplant)

LG (Update angekündigt, aber unklar, ob weltweit oder nur auf dem heimischen Markt)

LG Wing

LG Velvet

LG Velvet 4

Motorola

Motorola Edge 20

Motorola Edge 20 Pro

Motorola Edge 20 Lite

Motorola Edge 30 Pro

Motorola Moto G200 5G

Motorola Moto G100

Samsung

Die Südkoreaner sind – wie üblich – Musterschüler. Für die S22-Reihe gibt’s bereits Betas, folgende Geräte dürften gemäß Update-Politik noch folgen (gemäß Insidern im Oktober, möglicherweise gleich zusammen mit One UI 5.0):

  • Galaxy S21 Plus 5G
  • Galaxy S21 Ultra 5G
  • Galaxy S20 Ultra 5G
  • Galaxy S20 Ultra
  • Galaxy S20 PlusS
  • Galaxy S20 5G
  • Galaxy S20
  • Galaxy Note 20 Ultra 5G
  • Galaxy Note 20 Ultra
  • Galaxy Note 20 5G
  • Galaxy Z Fold 2 5G
  • Galaxy Z Fold 2
  • Galaxy Z Flip 5G
  • Galaxy Z Flip
  • Galaxy A72
  • Galaxy A52
  • Galaxy Tab S7+
  • Galaxy Tab S7
  • Galaxy Z Flip 3
  • Galaxy Z Fold 3
  • Galaxy A52s 5G
  • Galaxy S21 FE
  • Galaxy S22
  • Galaxy Tab S8
  • Tab S8 Ultra
  • Galaxy A53
  • Galaxy Fold
  • Galaxy A73
  • Galaxy A71
  • Galaxy A51
  • Galaxy A33
  • Galaxy A32 (5G)
  • Galaxy A23
  • Galaxy A22 (5G)
  • Galaxy A13
  • Galaxy A12
  • Galaxy A03s
  • Galaxy M62
  • Galaxy M52 5G
  • Galaxy M42 5G
  • Galaxy M33
  • Galaxy M32
  • Galaxy M31
  • Galaxy M23
  • Galaxy M22
  • Galaxy M12
  • Galaxy M01
  • Galaxy S10 Lite
  • Galaxy Note 10 Lite

OnePlus

Hier sollte das Update auch gleich zusammen mit OxygenOS 13 ausgeliefert werden – noch in diesem Jahr. Folgende Geräte sollten davon profitieren:

  • OnePlus 8
  • OnePlus 8 Pro
  • OnePlus 8T
  • OnePlus 9
  • OnePlus 9 Pro
  • OnePlus 10 Pro
  • OnePlus 10T
  • OnePlus Nord 2
  • OnePlus Nord 2T
  • OnePlus Nord CE 5G
  • OnePlus Nord CE2 Lite
  • OnePlus Nord CE2

Realme

Hier gibt’s bereits Testversionen für das GT 2 und das GT 2 Pro

Oppo

Die Chinesen dürften folgende Geräte mit Android 13 bestücken:

  • Oppo Reno 6 5G
  • Oppo Reno 6 Pro 5G
  • Oppo Find N (Foldable, nicht in Europa erhältlich)
  • Oppo Find X3 Lite 5G
  • Oppo Find X3 Neo 5G
  • Oppo Find X3 Pro 5G
  • Oppo Find X5 Lite
  • Oppo Find X5
  • Oppo Find X5 Pro

Sony

Als gesichert gilt das Update derzeit für das Sony Xperia 1 III. Dabei dürfte es aber kaum bleiben. Als wahrscheinlich gilt das Update für folgende Geräte:

  • Sony Xperia 1 III
  • Sony Xperia Pro I
  • Sony Xperia Pro
  • Sony Xperia 5 III
  • Sony Xperia 1 IV
  • Sony Xperia 10 IV

Xiaomi

Auch bei Xiaomi gibts bereits Testversionen für einige Devices. Xiaomi selber bestätigt das Update für folgende Geräte:

  • Xiaomi Poco M3 Pro
  • Xiaomi 11T (Pro)
  • Xiaomi Redmi Note 11, 11S, 11 Pro 5G, 11 Pro+ 5G
  • Xiaomi Redmi 10C
  • Xiaomi Redmi 10 2022
  • Xiaomi Poco M4 Pro
  • Xiaomi 11 Lite 5G NE
  • Xiaomi Redmi 10
  • Xiaomi Poco X4 Pro

Nokia

Nokia hat in seinem Produkteportfolio nur sehr wenige Flagships dabei. Jedoch kommt das Update – da Nokia eine Stockandroid-Politik verfolgt – wohl dennoch auf zahlreiche Geräte.

  • XR20
  • X20
  • X10
  • G20
  • G10
  • G21
  • G11
  • T20

*Florian Bodoky ist Neo Apple-User, Audio-Enthusiast, PCtipp-YouTuber, Tech-Schnäppchen-Jäger und Kaffee-Maschinen-Überforderer.


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