Android: Fehlerbericht bald nur mit User-Erlaubnis

Android-Apps müssen in Zukunft die Zustimmung des Users einholen, bevor sie Absturzberichte an die Entwickler senden. Denn diese sind laut Reddit-Berichten von Google dazu aufgefordert worden, innerhalb von 30 Tagen eine entsprechende Möglichkeit in ihre Anwendungen einzubauen. Anderenfalls droht der Rauswurf aus dem Play Store. Einen Grund für die Änderung nannte Google nicht. [...]

Künftig ist nach Absturz einer Android-App die Versendung eines Fehlerberichts nur mit Einverständnis des Nutzers erlaubt.
Künftig ist nach Absturz einer Android-App die Versendung eines Fehlerberichts nur mit Einverständnis des Nutzers erlaubt. (c) facebook.com/androidofficial

„Generell ist diese Entwicklung sehr begrüßenswert“, sagt Datenschutzexperte Georg Markus Kainz. „Dass ohne Erlaubnis Berichte an AppEntwickler gesendet werden, sollte nicht sein. Ich möchte schon gefragt werden“, führt der Fachmann aus. „Stellen Sie sich vor, dass schädliche Apps womöglich beabsichtigt so entwickelt und durch kleine Abstürze konstant Informationen an die Entwickler gesendet werden“, erläutert Kainz sein Gutheißen der neuen Richtlinie.

Die von Google selbst für Entwickler angebotenen Routinen zum Absenden eines Fehlerberichts enthalten keine Möglichkeit, vorher den Nutzer um Erlaubnis zu bitten. Viele Entwickler setzten bisher jedoch auf genau diese Vorgehensweise aus dem Hause Google. Ob der Internetgigant die Möglichkeit in Zukunft bereitstellen wird, ist hingegen nicht bekannt.

Fehlerberichte sind unbeliebt

In Zukunft, so kündigen viele der betroffenen App-Publisher auf Reddit an, werde man ganz auf das Senden von Fehlerberichten verzichten, um eine Sperrung im Play Store zu umgehen. Apps seien somit zudem weniger speicherintensiv und schneller. Für Kainz ist das Senden von Fehlerberichten ohnehin in den meisten Fällen überflüssig: „Wenn mir am Computer ein Programm abstürzt und ich gefragt werde, ob ich einen Fehlerbericht senden möchte – zu 99 Prozent sage ich nein, weil der Absturz für mich nichts Kritisches darstellt.“


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