Angst vor der „Uberisierung“

Nach einer aktuellen Studie des IBM Institute for Business Value (IBV) ist der Trend der "Uberisierung" – gemeint ist damit das Aufweichen von Branchengrenzen durch neue Wettbewerber – eine der Hauptsorgen in den Vorstandsetagen. Der Anteil an Führungskräften, die erwarten, sich immer stärker gegen branchenfremde Mitbewerber behaupten zu müssen, ist innerhalb der letzten beiden Jahre um mehr als ein Viertel gestiegen – von 43 Prozent im Jahr 2013 auf heute 54 Prozent. Für die Studie "Redefining Boundaries: Insights from the Global C-suite Study" wurden in über 70 Ländern rund 5.200 CEOs, CMOs, CFOs und CIOs aus öffentlichen und privaten Unternehmen in 21 Branchen befragt. [...]

Das Reizwort lautet Industriekonvergenz: Laut Studie bewerten immer mehr Top-Manager die Annäherung von Branchen als den bestimmenden Einflussfaktor auf ihre Geschäfte in den kommenden drei bis fünf Jahren. „Der Wettbewerb folgt neuen Regeln – auch in Österreich. Auch hierzulande müssen sich Führungskräfte auf neuartige Bedrohungen einstellen – es sind dies Geschäftsmodelle, die oft lange Zeit unsichtbar bleiben, bis es schließlich zu spät für Gegenmaßnahmen ist“, sagt Andreas Greilhuber, Direktor IBM Global Business Services Österreich. „Doch es gibt Optionen: So sehen viele Leistungsträger im Einsatz von Technologien wie Cognitive Computing und lernenden Systemen einen Schlüssel zur Bewältigung derartiger disruptiver Ereignisse.“

Immerhin wollen 24 Prozent der Führungskräfte von den als besonders leistungsstark bewerteten Unternehmen kognitive Technologien einsetzen. Ihre vorausschauenden sowie kognitiven Analyse-Methoden helfen laut Studie dabei, mit größerer Sicherheit zu prognostizieren, was im Wettbewerbsumfeld passieren wird und liefern Erkenntnisse, um versteckte Mitbewerber frühzeitig zu erkennen.

DAS UNBEKANNTE VERMEIDEN

Lange galten hauptsächlich diejenigen neuen Akteure als größtes Risiko für traditionelle Unternehmen, die sich mit günstigeren Angeboten mehr Marktanteile sichern wollten. Das hat sich geändert: Heute werden etablierte Firmen immer häufiger von neuen Marktteilnehmern mit vollkommen neuartigen, meist digitalen Geschäftsmodellen bedroht sowie durch kleinere, agilere Mitbewerber. Diese veränderten Rahmenbedingungen haben auch Auswirkungen auf das Management in den Unternehmen: So sehen fast die Hälfte (48 Prozent) der CxOs die Notwendigkeit, ihre dezentrale Entscheidungsfindung zu stärken, 54 Prozent machen sich auf die Suche nach Innovationen außerhalb ihrer Unternehmen und 70 Prozent planen, ihre Partnernetzwerke zu erweitern.


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