Anonym auf Instagram: So ist es möglich

Anonymität spielt für viele Anwender in Zeiten ständiger Datenskandale und zunehmender Datensammlung eine immer wichtigere Rolle. [...]

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(@envatoelements, By LightFieldStudios)

Mit der DSGVO der Europäischen Union und dem ständig optimierten Datenschutzrecht in Österreich sind zwar bereits einige Schritte in die richtige Richtung absolviert, gerade bei vielen ausländischen Diensten bleibt der Datenschutz aber weiterhin auf der Strecke.

Vor allem der Meta-Konzern, hinter dem sich bekannte Unternehmen wie Facebook und Instagram verbergen, steht immer wieder in der Kritik. Beim Surfen in Gruppen im sozialen Netzwerk, bei Interaktionen mit anderen Anwendern oder dem Teilen beeindruckender Bilder werden Daten gesammelt und in den USA verarbeitet. Laut Meta kommen diese Daten zur Profilerstellung und zur Personalisierung des Nutzungserlebnisses zum Einsatz, etwa für das Ausspielen zielgruppengerechter Werbeanzeigen.

Zudem gibt sich gerade Instagram große Mühe, die Nutzer zum Preisgeben vieler Informationen zu bewegen. Die meisten Funktionen lassen sich nur mit einem Account verwenden. Wer dies nicht wünscht, erhält kaum Möglichkeiten, Instagram zu verwenden.

Doch ist dies wirklich so oder gibt es in den Weiten des Internets vielleicht doch effektive Möglichkeiten, um anonym und sicher Instagram zu nutzen? Wir stellen gängige Varianten vor.

Kurzer Exkurs: Die beeindruckende Erfolgsgeschichte Instagrams

Instagram gehört mittlerweile zu den weltweit erfolgreichsten, bekanntesten sozialen Netzwerken. Der Fokus liegt weiterhin auf Foto- und Video-Sharing-Funktionen, allerdings spielt auch die soziale Interaktion eine zunehmende Rolle. Instagram wurde im Jahr 2010 veröffentlicht und durch Kevin Systrom und Mike Krieger entwickelt. Bei der Bezeichnung handelt es sich im Übrigen um ein sogenanntes Kofferwort, welches sich aus den beiden Begriffen „Instant Camera“ und „Telegram“ zusammensetzt.

Im Dezember 2010 griffen bereits rund eine Million registrierte Benutzer auf Instagram zu, im Juli 2011 waren es schon über 10 Millionen. Seit 2018 sind sogar mehr als eine Milliarde Nutzer auf Instagram aktiv, die Fotos posten, Storys teilen oder Kommentare veröffentlichen. Mittlerweile ist Instagram ein knallhartes Geschäftsmodell mit einem geschätzten Jahresumsatz von 30 Milliarden US-Dollar.

Unternehmen nutzen das Netzwerk für die Neukundenakquise oder Bestandskundenpflege, Werbeanzeigen können geschaltet und weitere Funktionen gegen Aufpreis freigeschaltet werden. Selbstverständlich gibt es Instagram für alle Plattformen, vor allem mobile Endgeräte sind hier im Fokus.

Im Oktober 2019 kam es zu einer weitreichenden Änderung: Die Accountpflicht wurde eingeführt. Seit diesem Zeitpunkt ist eine anonyme Nutzung weitgehend unmöglich oder zumindest mit Aufwand verbunden.

Externe Dienstleister für anonyme Instagram-Nutzung

Nutzer müssen sich mit dem Zwang, einen Account zu nutzen, aber nicht zufriedengeben. Im Laufe der Jahre nach der Einführung der Anmeldepflicht entwickelten externe Dienstleister Möglichkeiten für eine anonyme Verwendung und gleichzeitigen Zugriff auf die Inhalte des sozialen Netzwerks.

Praktisch: Die kostenlosen Online-Tools werden direkt im Browser genutzt, erweisen sich als intuitiv und können entsprechend risikolos ausprobiert werden. Zu den bekanntesten Namen in diesem Segment gehört das Tool Dumpor.

Dieses und ähnliche Angebote ermöglichen das anonyme Anschauen und Durchsuchen der Posts sowie Storys auf Instagram. Eine Anmeldung ist für die Verwendung nicht notwendig, weitere Funktionen machen die Nutzung zu einer interessanten Angelegenheit.

Über die externen Dienstleister ist auch das Suchen nach einzelnen Profilen möglich, ohne eine Anmeldung durchzuführen oder über einen Account bei Instagram zu verfügen.

Eingeschränkte Möglichkeiten ohne externe Tools

Die Verwendungsmöglichkeiten sind beim Wunsch nach Anonymität auf Instagram extrem eingeschränkt. Schon die einfache Suche nach einem Profil über die Web-Version ist nicht möglich, da sofort eine Anmeldung oder eine Registrierung gefordert werden. Allerdings gibt es einen Trick, um zumindest einzelne Profile anonym aufzurufen.

Hierfür muss der Name des Profils direkt in der Adresszeile des Browsers eingegeben werden. Die URL hat dann das Format „https://www.instagram.com/[Profilname]“ und erlaubt dann einen Blick auf das Profil, auch ohne Anmeldung. Zudem besteht die Möglichkeit, mit einem Rechtsklick den Feed-Beitrag mit allen bisherigen Kommentaren zu vergrößern und auch diese Inhalte anzuschauen.

Achtung: Der Beitrag muss hierfür unbedingt in einem neuen Tab im Browser geöffnet werden, da ansonsten wieder eine Aufforderung zur Anmeldung eingeblendet wird. Dieser Trick ist allerdings nicht nur sehr aufwendig, sondern funktioniert auch nicht für alle Inhalte. Story-Inhalte lassen sich etwa auf diese Weise nicht ansehen, sodass entweder eine Anmeldung bzw. Registrierung durchgeführt oder ein externes Tool genutzt werden muss.

(Foto: @envatoelements, By LightFieldStudios)


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