Sicherheitssoftware-Anbieter Bromium hat in seinen neuen „Threat Findings“ aktuelle Malware-Trends analysiert. Das Ergebnis zeigt, dass Browser-basierte Attacken an Bedeutung verloren haben und File-basierte Angriffe klar dominieren. [...]
Bromium hat in seinen „Threat Findings“ die im Jahr 2018 bei Kunden entdeckte Schadsoftware detailliert analysiert – und zwar diejenige, die von klassischen Sicherheitslösungen wie Antiviren-Software, Webfilter-Programmen oder Firewalls nicht erkannt wurde.
Insgesamt hat Bromium für den Bericht mehr als 1.200 Cyber-Angriffe ausgewertet. Das Ergebnis ist eindeutig: 92 Prozent aller Attacken sind File-basiert und nur 8 Prozent Browser-basiert. Bei der File-basierten Malware entfallen 51 Prozent auf Browser–Downloads und 49 Prozent auf E-Mail-Anhänge. Die für die Angriffe am häufigsten genutzten Dateitypen sind *.doc, *.xls, *.pdf und *.exe.
Die Bromium-Untersuchung belegt, dass sich die Bedrohungslandschaft signifikant verändert hat. Noch 2015 und 2016 dominierten Browser-basierte Attacken mit rund 70 beziehungsweise 60 Prozent. 2017 war bereits ein deutlicher Rückgang auf 25 Prozent zu verzeichnen. Gründe dafür sind nach Einschätzung von Bromium die veränderte Browser-Landschaft und die verbesserte Browser–Sicherheit. Der Marktanteil von Chrome, Firefox und Edge stieg im Untersuchungszeitraum auf rund 80 Prozent und der Browser, von dem die größten Gefahren ausgehen, der Internet Explorer, kam Ende Oktober nur noch auf einen Marktanteil von 9,5 Prozent. Für diesen Browser sind mehr als 950 bekannte Schwachstellen beim Sicherheitslücken-Verzeichnis CVE (Common Vulnerabilities and Exposures) dokumentiert, die Microsoft kaum alle beseitigen dürfte, zumal die Browser-Weiterentwicklung bereits eingestellt wurde. Fast alle der von Bromium aufgespürten Browser–Attacken betrafen auch den Internet Explorer.
„Nach wie vor vertreten einige Anbieter von Sicherheitssoftware die Meinung, dass der Browser das Einfallstor schlechthin ist und vertreiben Lösungen, die ausschließlich diese Sicherheitslücke adressieren“, erklärt Jochen Koehler, Regional Director DACH bei Bromium in Heilbronn. „Unsere Untersuchung belegt aber, dass File-basierte Attacken gegenwärtig die größte Gefahr darstellen. Wenn ein Unternehmen oder eine Behörde also allein auf Browser-Schutz setzt, besteht letztlich nur eine Scheinsicherheit.“
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