Anzahl der Backup-Verweigerer bleibt hoch

Laut einer globalen Umfrage von Ontrack, die anlässlich des World Backup Day 2018 durchgeführt wurde, verfügten mehr als ein Drittel der Befragten zum Zeitpunkt eines Datenverlusts nicht über ein Backup. [...]

Die Anzahl der Personen, die einen Datenverlust erlitten, bleibt weiterhin hoch. (c) pixabay
Die Anzahl der Personen, die einen Datenverlust erlitten, bleibt weiterhin hoch. (c) pixabay

Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der befragten Unternehmen und Verbraucher nutzen eine Backup-Lösung, um ihre Daten vor den Auswirkungen eines Datenverlusts zu schützen. Das ist das positive Ergebnis der jüngsten Umfrage von Ontrack, dem weltweit führenden Anbieter von Datenrettungsdienstleistungen. Trotzdem gibt es einige Schönheitsfehler bei der Betrachtung der Ergebnisse. Die Anzahl der Personen, die einen Datenverlust erlitten, blieb weiterhin hoch: Fast 20 Prozent der Befragten erlebten 2017 einen Datenverlust, auch wenn dieser im Vergleich zu 2016 um 7 Prozent zurückgegangen ist (27 Prozent).

Trotz des hohen Prozentsatzes an Datenverlusten zeigt die aktuelle Umfrage von Ontrack zum World Backup Day deutlich, dass eine erstaunlich hohe Anzahl der Befragten (33 Prozent) immer noch kein Backup eingesetzt hatten, als das Datenverlust eintrat. Obwohl die Zahl dieser „Backup-Verweigerer“ in den letzten fünf Jahren weltweit zurückgegangen ist, ist sie im Laufe der Jahre relativ stabil geblieben. Die weltweiten Zahlen liegen zwischen 37 Prozent im Jahr 2013 und 39 Prozent im Jahr 2015, die aktuellen Zahlen für 2017 liegen bei 33 Prozent. Der Hauptgrund dafür, dass die Befragten keine Backup-Lösung verwendeten, war laut ihrer Aussage, das Fehlen an Zeit, um eine geeignete Backup-Lösung zu finden und diese regelmäßig zu administrieren.

Datenverlust trotz Backup-Lösung

Es ergab sich ein weiteres wichtiges Ergebnis dieser Umfrage, das sich im Laufe der Jahre nicht dramatisch verändert hat: Obwohl die Mehrheit der Benutzer eine Backup-Lösung verwendeten, erlitten viele dennoch einen schwerwiegenden Datenverlust. Von den Befragten, die 2017 einen Datenverlust erlitten haben, konnten nur weniger als die Hälfte (43 Prozent) 75 bis 100 Prozent ihrer Daten aus ihrem Backup wiederherstellen. Elf Prozent konnten 40 bis 75 Prozent ihrer Daten wiederherstellen. Die übrigen Befragten verloren entweder die meisten oder sogar die gesamten Daten. Im Jahr 2016 waren es noch 66 Prozent der Befragten, die 75 bis 100 von der Daten wiederherstellen, während wiederum 11 Prozent nur 40 bis 75 Prozent der Daten wiederherstellen konnten.

Eine große Frage bleibt: Warum haben so viele Umfrageteilnehmer einen Datenverlust erlebt, obwohl sie über eine BackupLösung verfügen? Eine Antwort darauf ist, dass sie nicht oft genug testen oder prüfen, ob ihr Backup auch ordnungsgemäß funktioniert. Die Ergebnisse der diesjährigen Umfrage zeigen, dass nur 27 Prozent der Befragten ihr Backup wöchentlich und 32 Prozent nur einmal pro Monat testen. Die verbleibenden Befragten testen ihr Backup entweder nur einmal im Jahr oder niemals. Im Jahr 2016 testeten nur 24 Prozent der Befragten ihr Backup einmal pro Woche, 34 Prozent mindestens einmal im Monat, 13 Prozent machen nur einmal im Jahr einen Backup-Check und fast 24 Prozent gar nicht.

Angesichts dieser Ergebnisse ist es keine große Überraschung, dass viele Datenwiederherstellungen mit Backups scheitern können.
Ontrack empfiehlt allen Benutzern – von Privatanwendern bis hin zu Unternehmensanwendern -, alle wichtigen Daten ordnungsgemäß zu sichern und die Funktionalität des Backups regelmäßig zu überprüfen und zu validieren. Darüber hinaus schlägt Ontrack Unternehmen und Verbrauchern die folgenden grundlegenden Richtlinien für die Erzielung positiver Backup-Ergebnisse vor:

  • Richten Sie einen Backup-Zeitplan ein, der alle relevanten Geräte und Medien abdeckt
  • Stellen Sie sicher, dass Backups ordnungsgemäß funktionieren und dass sie gemäß dem festgelegten Zeitplan ausgeführt werden
  • Überprüfen Sie regelmäßig die Backup-Systeme, um Fehler zu erkennen
  • Testen Sie Ihre Backups regelmäßig, um sicherzustellen, dass die Daten vollständig und intakt sind

Die Umfrage wurde im Februar 2018 unter rund 350 Ontrack-Kunden und -Partnern aus den USA, Kanada, Frankreich, Italien, Polen, Deutschland, der Schweiz, Österreich und Großbritannien durchgeführt.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*