Apple: Patent für automatische Lautstärkeregelung

Im Patentantrag "Adjustment of acousutic properties based on proximity detection" beschreibt das Unternehmen, wie vorhandene Sensoren genutzt werden können, um die Lautstärke automatisch anzupassen. [...]

Während die Internet-Community angesichts des kommenden iPhone 5S und des angekündigten neuen Apple-Betriebssystems iOS7 mit wilden Spekulationen beschäftigt ist, feilt der Konzern aus Cupertino auch abseits der allgemeinen Gerüchteküche an neuen technologischen Konzepten. Neuester Streich der hauseigenen Ingenieure ist ein Feature, das die Lautstärke und Frequenz von Telefongesprächen automatisch an die jeweilige Gesprächssituation der User anpasst. Wie ein aktuell veröffentlichter Patentantrag beschreibt, der dem United States Patent and Trademark Office (USPTO) vorliegt, ist dabei der Abstand des Handys zum Ohr des Nutzers entscheidend.

„Die Gesprächslautstärke ist ein wichtiger Faktor, wenn es um die insgesamte Gesprächsqualität geht“, so Rafaela Möhl, Pressesprecherin beim Online-Tarifberater teltarif, gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext. Ob diese eher laut oder leise einzustellen sei, hänge stets von der konkreten Situation ab. „Je nach Gesprächspartner ist die Lautstärke oft sehr unterschiedlich. Auch bei störenden Hintergrundgeräuschen muss der Lautstärkepegel vom User oft manuell nachjustiert werden. Das kann vor allem bei längeren Gesprächen sehr mühsam werden“, erläutert Möhl. Das oben beschriebene Apple-Patent sei hier sicherlich ein „sinnvolles Feature“. „Bei den Handy-Herstellern ist Automatisierung ohnehin ein großer Trend“, so die Expertin.

Im Apple-Patentantrag mit dem Titel „Adjustment of acousutic properties based on proximity detection“, den das US-Patentamt kürzlich veröffentlicht hat, beschreibt der iPhone-Hersteller, wie aktuell bereits verbaute Sensoren genutzt werden können, um die Lautstärke automatisch anzupassen. So soll das Handy von selbst erkennen, wann und wie weit sein Besitzer es von seinem Ohr weg bewegt. Hierfür sollen laut eingebrachtem Konzept neben dem Infrarotsensor auch der passive Lichtsensor und die Front-Kamera des Gerätes zum Einsatz kommen.

Sobald der User sein Mobiltelefon weiter vom Ohr weghält, wird das von den iPhone-Sensoren registriert und es erhöht sich automatisch die Gesprächslautstärke. Die gegenseitige Bewegung führt wiederum zu einer Verringerung des Lautstärkepegels. Um nicht störend zu wirken, erfolgt die Anpassung stufenlos. Genau gleich lassen sich auch die Frequenzen des Gesprächssignals steuern: Wenn beispielsweise das Handy weiter weg bewegt wird, verstärken sich die unteren basslastigen Frequenzen, ohne die Audioqualität insgesamt zu verringern. Wird das Gerät während des Sprechens weggelegt oder überschreitet eine bestimmte Distanz zum User, wechselt es automatisch in den Freisprech- bzw. Lautsprechermodus.

Ob und in welcher Form das im Patentantrag beschriebene technologische Konzept jemals in einem Apple-Gerät integriert werden wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Entsprechende Pläne und konkrete Details sind zumindest bislang nicht aus Cupertino durchgesickert. Dort ist man derzeit wohl vor allem mit den Vorbereitungen zur hauseigenen Entwicklerkonferenz WWDC beschäftigt, die vom 10. bis 14. Juni in San Francisco über die Bühne gehen wird. (pte/rnf)


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*