Die Entscheidung von Apple, sich für eine große Ausschüttung an Aktionäre einen Teil des Geldes zu leihen, hat dem Konzern nach Einschätzung der Ratingagentur Moody's Steuern von bis zu 9,2 Mrd. Dollar (sieben Mrd. Euro) erspart. [...]
Die Zinsen auf die 17 Mrd. Dollar schwere Anleihe dürften Apple etwas über 300 Mio. Dollar im Jahr kosten, sagte Moody’s-Experte Gerald Granovsky der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Das ist deutlich günstiger als die Steuern, die bei einer Aktivierung des gewaltigen Auslandsvermögens von Apple fällig geworden wären. Apple will bis 2015 rund hundert Mrd. Dollar an Anteilseigner ausschütten, über Dividenden sowie einen groß angelegten Aktienrückkauf. Der Betrag wurde jüngst um 55 Mrd. Dollar aufgestockt.
Die Geldreserven von Apple betragen derzeit rund 145 Mrd. Dollar, etwa zwei Drittel davon lagern aber außerhalb der USA. Wenn Apple diese Mittel ins Heimatland zurückgebracht hätte, wären Steuern von mindestens 35 Prozent beim US-Fiskus fällig geworden. Der Konzern platzierte stattdessen diese Woche Anleihen mit Laufzeiten zwischen drei und 30 Jahren (siehe auch „Apple streicht mit Anleihen Rekordsumme ein“).
Die große Ausschüttung gilt als versöhnliche Geste an die Anteilseigner, um sie für den Fall der Aktie in den vergangenen Monaten zu entschädigen. Der Kurs war vom Höhepunkt bei 700 Dollar im September auf zeitweise weniger als 400 Dollar gefallen. Nach der Ankündigung des Aktienrückkaufs kletterte das Papier inzwischen wieder auf rund 445 Dollar. (apa)
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